Der Kanton St. Gallen hat die Abschussbewilligung für drei der sechs Wolfswelpen des Calfeisental-Rudels erteilt.
Damit sollen weitere Risse verhindert werden, heisst es vom Kanton.
Auf der Alp Gafarra im Weisstannental seien im laufenden Alpsommer über acht Schafe (kann man bei der Jagdverwaltung keine genauen Angaben machen?) durch Wolfsangriffe gerissen worden oder mussten schwer verletzt getötet werden. Die Risse erfolgten, weil die Alp immer noch ungenügend mit Zäunen und Herdenschutzhunden geschützt ist. Von vollumfänglichen Herdenschutz auf der Alp Gafarra kann also keine Rede sein. Gemäss eidgenössischer Jagdgesetzgebung ist die Schadenschwelle für eine Rudelregulation angeblich überschritten. Das Tagblatt berichtete, dass es insgesamt genau 8 Schafe waren und in der folgenschweren Nacht vom 8. auf den 9. August sogar nur drei Schafe gerissen wurden. Von früheren Rissen seit Juni ist der Öffentlichkeit nichts bekannt.
Die Schäden können dem Calfeisental-Wolfsrudel angerechnet werden. Das Rudel pflanzte sich in diesem Jahr zum zweiten Mal erfolgreich fort. Die Alp Gafarra liegt mitten im Streifgebiet des Calfeisental-Rudels. Der Leitrüde des Rudels konnte genetisch an den Rissen bestätigt werden.
Um weitere Risse zu verhindern, verfügt der Kanton deshalb die Rudelregulation und somit den Abschuss von drei der sechs Welpen. Durch die Abschüsse soll auch eine Vergrämung des Rudels von den Nutztierherden und den Alpen erzielt werden. Die Abschussbewilligung gilt ab sofort und bis am 31. März 2024.
Neu sollen auch Hobby-Jäger einbezogen werden, die, wenn ihnen das Rudel vorbeiläuft, auch drauflosschiessen sollen. In der Mitteilung von der Jagdabteilung steht klar, dass man damit die Wölfe von den Alpen, dem Stamm-Territorium der Wildtiere vergrämen will.
Wieso kann jeder Hanswurst und Heiri Schafe, Ziegen usw. in den Alpen parkieren und sich breit machen, wo eigentlich Wildtier-Territorium ist? Über 200’000 Schafe werden jährlich für ein paar Monate in die Berge gekarrt, was den Steuerzahler dutzende Millionen Franken an Subventionsbeiträgen kostet. Fressen und weiden Reh, Hirsch und Gämse weniger gut?
Mehrwert:
- Zu viele Schafe schaden der Biodiversität
- Landwirtschaftliche Nutzung zerstört Alpwiesen
- Risse trotz Herdenschutz, wie ist das möglich?
- Der faule Apfel in der St. Galler Jagdverwaltung
- Pro Natura fordert umfassende Strategie für Schafsömmerung
- Gemäss Agridea-Studie funktioniert Herdenschutz mit Hunden gut
- Dank Herdenschutz reissen Wölfe in der Schweiz weniger Nutztiere
- Bauern sehen Felder als Entsorgungsdeponie
- Biomasse der Wildtiere
- Von Schafhaltern und diffusen Behörden
- Die Doppelmoral der Wolfsgegner
Die schönsten und artenreichsten Orte findet man in der Schweiz dort, wo diese Hanswurst und Heiris abgewandert sind, zum Beispiel im Nationalpark oder Centovalli.
Sieben Tiere umfasse das Rudel, fünf Jungtiere und die Elterntiere. Richtig zählen muss man bei der Jagdverwaltung St. Gallen offenbar auch nicht können. Einmal ist von fünf Jungtieren die Rede, dann wieder von sechs. Dies kann bei einem Abschussgesuch einen Unterschied machen, bis zur Ungültigkeit. Zudem ist es fraglich, wegen den ungenauen Angaben beim Kanton, ob diese Abschüsse auch gesetzeskonform sind mit der aktuellen Jagdverordnung vom 1.7.2023.

Wenn man davon ausgeht, das rund 50 % der Jungwölfe das erste Lebensjahr sowie die Abwanderung nicht überlebt und jetzt noch 50 % abschiesst, muss man von einem Massaker sprechen.

Wieso den Schadenstifter abschiessen, wenn man das halbe Rudel unschuldiger Wölfe wegballern kann?
Mit diesen Regulationsabschüssen sei die Hoffnung verbunden, eine nachhaltige Vergrämungswirkung bei den Wölfen zu erzielen, damit sie Abstand zu Vieh und Menschen halten.
Wieso soll einem Rudel die Scheu vor Menschen antrainiert werden, obwohl sie den Menschen gar nichts gemacht haben? Wölfe sind per se menschenscheu. Logischerweise müssten doch eigentlich die Herdenschutzmassnahmen auf den Prüfstand und nicht populistisch Wölfe gemeuchelt werden.
Der normale – nicht hobby-jäger-geprägte – Menschenverstand fragt sich zudem, wie soll ein Rudel durch Abschüsse deren Jungtiere lernen, was Elterntiere vor Wochen an einem für sie unbekannten Ort provoziert haben? Auf welche pädagogischen oder wild biologischen Erfahrungen beziehen sich diese Entscheidungsträger? Wie sollen die Wölfe diese Abschüsse ihrer Familienmitglieder richtig zuordnen, wenn Heckenschützen in St. Gallen oder im Kanton Glarus sie in einer anderen Lokalität Wochen oder Monate später terrorisieren? Und warum werden unschuldige Jungtiere geschossen, wo doch der Täter (M269) ein ganz anderer ist, der selbst nach den Abschüssen der Jungtiere, sein schadenstiftendes Verhalten weitergeben kann? Wissenschaft geht anders! Solch dilettantisches Vorgehen ist doch näher bei der Wilderei als dem Sachverstand.
Es hat sich in der Literatur weltweit unter Fachleuten längst erwiesen, dass Abschüsse keinerlei „erzieherische“ Wirkung auf Wölfe haben können. Diejenigen, die solch eine Entscheidung fällen, sollten erst einmal studieren, wie ein Wolf (oder ein Hund) Ereignisse und Erfahrungen verknüpft.
Europaweit ist der Wolf ein streng geschütztes Tier
Es ist erschreckend, wie wenig Gehör die Schweiz praktischen Erfahrungen und Studien schenkt, und sich stattdessen vom Druck von Einzelinteressen, auch aus dem militanten Hobby-Jäger-Milieu leiten lässt. Die Schweiz tritt, sowohl auf Gesetzesebene als auch auf Verordnungsebene, diesen Schutzstatuts mit den Füssen. Die Schweiz hat auch die Berner Konvention unterschrieben. Ein genereller Abschuss von Wölfen, um die Population zu verringern, ist nach aktuell geltendem Recht nicht zulässig, denn der Wolf steht unter strengem Naturschutz. Nur in Ausnahmen dürfen einzelne Tiere von den Behörden zum Abschuss freigegeben werden.
Der Wolfsschutz soll in der Schweiz nicht gelockert werden. Das hat das Stimmvolk im Herbst 2020 beschlossen. Das zuständige Bundesamt für Umwelt (Bafu) scheint der Volkswille aber sowenig wie der Bundesrat zu kümmern.
Rückblende:
Im Rahmen einer Tierschutzarbeit belügt der skrupellose Hobby-Jäger und Abteilungsleiter für Jagd in St. Gallen, Simon Meier, bewusst öffentlich die Bevölkerung und unterstellte dem Schweizer Tierschutz (STS), dass er schäbiges Verhalten seinesgleichen gutheisse.
Sogar der Schweizer Tierschutz ist dafür, dass die Jagdhunde aus Tierschutzgründen an Wildschweinen ausgebildet werden.
Hobby-Jäger Simon Meier
Eine Lüge: Der Schweizer Tierschutz (STS) hat ein Positionspapier veröffentlicht, was von der Ausbildung und Einsatz von Jagdhunden in der Schweiz zu halten ist. Nämlich rein gar nichts (ausser der Nachsuche). Auch der Zürcher Tierschutz wurde in der gleichen Angelegenheit dabei fälschlicherweise von Hobby-Jägern instrumentalisiert.
Oder, Simon Meier unterstellt den Genfer Wildhüter, dass sie im Kanton Drückjagden mit Jagdhunden veranstalten. Was für ein Blödsinn und Lüge!
Und ich kenne diverse Wildhüter, die nicht im Kanton Zürich tätig sind. Ich kenne auch Genfer Wildhüter. Und glauben Sie mir. Auch diese nehmen an Drückjagden teil. Entweder teils in ihren Gebieten oder sind von Freunden anderswo eingeladen.
Hobby-Jäger Simon Meier
Der blinde Aktionismus ist nicht neu. Simon Meier wird von der IG Wild beim Wild seit 2017 beobachtet. Das Problem vom Hobby-Jäger Simon Meier ist, dass er immer und immer wieder manipulatorisch mit Unwahrheiten und gefährlichem Halbwissen versucht, ans Ziel zu kommen. Die Pseudologie wird jetzt hier dokumentiert:
Dossier Simon Meier:
- Wie der Hobby-Jäger Simon Meier auf die falsche Fährte lockt
- Lügenjäger wurde Abteilungsleiter im Kanton St. Gallen
- St.Gallen: Stoppt das Fuchs- und Dachsmassaker
- Der faule Apfel in der St. Galler Jagdverwaltung
HOBBY-JÄGER RADAR
Kriminalität stoppen!
Auf der Spur versteckter Tierschutzvergehen und/oder Wilderei? Melden Sie uns Verdachtsfälle! Helfen Sie mit beim grossen Hobby-Jäger Radar!
–>> zum Formular

7 Kommentare
Unverschämt, was wir Steuerzahler an Unprofessionalität in der Schweiz alles erleiden müssen! Handeln muss man wenn Unrecht getan wird. Weg mit Hobbyjägern auf jeden Fall.
als selbstbetroffener = ich heiße „hammel“, habe ich natürlich etwas gegen beutegreifer, die schafe reissen, und finde ihre völlige vernichtung gut – als mensch indes ekelt es mich, an jäger und jägerei auch nur zu denken, weil die „regulation“ der natur durch mensch sehr blödsinnige menschliche hybris ist ( = mensch ist selbst nur teil der natur, und nicht umgekehrt), und naturregulierung mit „pulver+blei“ ist zudem die un-intelligenteste methode natur „regulieren“ zu wollen, die man überhaupt denken kann = den ausdruck „amt für jagd und blödsinn“ finde ich deshalb für genau zutreffend, denn von den jägern/hobbyjägern, die ich persönlich kennengelernt habe, haben ca. 80% eindeutig nicht alle tassen im schrank, und treiben nicht nur blöd-sinn in feld und wald mit ihrer jägerei, sondern sind auch deutlich geistig „minderwertig“/teilkrimininell/unterbelichtet/menschlich marode, und verkaufen ihr unwissen um natur und zusammenhänge als wissen und/oder als sogar „tradiertes sicheres wissen“ – ICH votiere für die generelle abschaffung der jagd = generelles gesetzlich verankertes und strafbewehrtes jagd- und jägerei- verbot, insbesondere hobbyjäger-verbot, stattdessen „wildhüter“ /ranger und staatliche förster-stellen, die seriöses natur-monitoring durchführen, und auch edukativ tätig sind (jugend+erwachsenen-bildung in sachen natur+umwelt).
Unbegreiflich !
Auch der Wolf hat ein Recht zu leben ,was wollen wir noch alles dezimieren !
Wenn die Saison für die Schafe vorbei ist und dann ? Landen sie beim Schlachter !
Es macht mich in einer unbeschreiblichen Hilflosigkeit so wütend und traurig zugleich!
Wenn es Hinterwäldner ohne Verstand gibt in den Kantonen, warum erlaubt es der Bund? Es stinkt bis ganz oben in Bern gewaltig!! Warum darf plötzlich ein Jäger egal wo schiessen und nicht mehr nur der Wildhüter gezielt in Siedlungs- und oder Herden nähe?
Wer hat diese Änderung bewilligt! Warum geht niemand offiziell dagegen vor und zieht die Abschuss Bewilligung zurück, wegen nicht einhalten der gesetzlich geregelten Ausführungen?
Steht das irgendwo, ist das im neuen Jagdgesetz hinterlegt das Jäger sich beteiligen dürfen und schissen egal wo?
Die Wölfe sind nicht die einzigen Tiere, die wegen selbsternannten Experten in Lebensgefahr sind. In Bern wird grundsätzlich alles gutgeheissen, was gegen Tiere ist wie z.B. Tierversuche. Oder klammheimlich werden Tauben zu Wildtieren ernannt und ein Fütterungsverbot erlassen. Heisst gesetzlich verordnete Tierquälerei weil sie (ver-)hungern, was strafbar wäre. Ist das Demokratie wenn Bürger erst davon erfahren wenn Gesetze feststehen?
Kann man diesen Tierhasser in der Schweiz wegen Volksverhetzung anzeigen?
Und wegen psychologischer Uneignung den Jagdschein entziehen lassen?
Und jeden, der diese Anzeigen abweist, wegen Amtsmissbrauchs anzeigen?
Die Welt wäre ein besserer Ort …
Die offizielle Berichterstattung ist sprachlich korrekt, inhaltlich aber erschreckend unseriös. Wild beim Wild ist für mich derzeit eine der wichtigsten Informationsquellen, um die Zusammenhänge dahinter verstehen zu lernen. Mich stört die prachliche Unkorrektheit „Abteilungsleiter für Jagd und Blödsinn“, die saloppe und polemische Ausdrucksweise schmälert für mich den grossartigen Wert der aufklärerischen Funktion, die Ihre Stellungnahmen zum aktuellen Geschehen haben. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass sich Rundumschläge aus der David-gegen Goliath-Stimmungslage gerne völlig berechtigt anfühlen, bevor sie sich als Bumerang erweisen. Ich wünsche mir sprachlich sorgfältige Formulierungen und uns allen ein weites Wirkfeld Ihrer Artikel.