Eine Studie hat gezeigt, dass die landwirtschaftliche Nutzung in den Alpenwiesen in der Schweiz zu einer zunehmenden Zerstörung führt.
Immer mehr wertvolle Alpwiesen, die eine Vielzahl von Arten beherbergen, leiden unter Bodenerosion. Die Forscherinnen der Universität Basel haben festgestellt, dass sowohl die landwirtschaftliche Nutzung als auch der Klimawandel für diese Entwicklung verantwortlich sind.
Die Forscherinnen nutzten Luftaufnahmen von Swisstopo aus den Jahren 2000 bis 2016, um die Bodenerosion im Urserental im Kanton Uri zu kartieren. Mit Hilfe eines Machine-Learning-Algorithmus wurden verschiedene Erosionsarten wie Erdrutsche, Oberflächenabschwemmungen und Trampelpfade durch Tiere identifiziert. Dadurch konnten die Forscherinnen erstmals die zeitliche Entwicklung der Erosion und der Schäden durch Nutztiere dokumentieren.

Die Ergebnisse zeigen, dass der Bodenverlust rasant zunimmt. In den beobachteten 16 Jahren hat sich die erodierte Fläche um mehr als 150 Prozent vergrössert. Besonders die Viehzucht führt zu vermehrten Schäden, vor allem in Höhenlagen bis etwa 1800 Metern. Studienleiterin Christine Alewell erklärt, dass heute deutlich mehr Rinder auf Talwiesen getrieben werden, unabhängig von den Wetterbedingungen. Dies führt dazu, dass der Boden, besonders bei feuchtem Wetter, weniger stabil ist. Darüber hinaus sind die Tiere heutzutage schwerer als in den 1970er-Jahren.

Die Forscherinnen betonen jedoch auch den Einfluss des Klimawandels, insbesondere oberhalb der genutzten Flächen. Durch häufigere und intensivere Starkregenfälle steigt die Gefahr von flächenweiser Erosion und Erdrutschen. Auch der Schnee spielt eine Rolle, denn wenn er im Winter mehrmals schmilzt, trägt er kontinuierlich Oberbodenmaterial ab. Dieser Verlust beeinträchtigt Jahr für Jahr die Fruchtbarkeit des Bodens.
Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen die Notwendigkeit, Massnahmen zu ergreifen, um die Alpwiesen und ihre wertvolle Artenvielfalt zu erhalten.
Was der Natur mit Abstand am meisten hilft ist die natürliche Alpen-Flora und -Fauna wie in den Nationalparks. Der Wechsel von der Weide für Kühe und Schafe zur Hirschweide führte zu einer komplett neuen Artenzusammensetzung der Vegetation und einer Verdoppelung der Artenvielfalt!
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