Die Doppelmoral der Wolfsgegner ist ein Phänomen, das oft in Debatten um den Umgang mit Wölfen in der Natur auftritt.
Viele Menschen, die gegen Wölfe sind, argumentieren damit, dass Wölfe eine Bedrohung für andere Tierarten darstellen und dass sie menschliche Siedlungen bedrohen können. Gleichzeitig essen viele dieser Menschen Fleisch oder führen andere Handlungen durch, die zu Umweltproblemen beitragen. Genau diese Menschen sind mitverantwortlich, dass zum Beispiel in der Schweiz rund 84 Millionen Nutztiere 2022 in der Schweiz geschlachtet wurden. Das sind jeden Monat 7 Millionen Tiere, 230’500 pro Tag, 9’600 pro Stunde, 160 in der Minute und 2,7 in jeder Sekunde! Etwa 95 % der gesamthaft getöteten Tiere sind Hühner.
Der Landwirtschaftszweig, der diese Fleischberge produziert, ist enorm klimaschädlich. Er verursacht weit mehr als die Hälfte des Methanausstosses der gesamten Landwirtschaft, die ihrerseits rund 12,4 Prozent der Schweizer Treibhausgase hervorbringt. Der Anbau von Futtermitteln vereinnahmt hierzulande zudem rund 90 % der Landwirtschaftsflächen, während pro Jahr zusätzlich 1,4 Millionen Tonnen Futtermittel importiert werden.
Dass Jahr für Jahr mehr Tiere für Fleisch getötet werden, ist eine ethische Dauerkatastrophe. Von keinem anderen Tierschutzproblem sind so viele Tiere betroffen. Speziesismus in Reinkultur!
Durch den Speziesismus werden Tiere nur aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet. Dies schafft die Grundlage dafür, dass fühlende Lebewesen für menschliche Zwecke wie selbstverständlich ausgebeutet, gequält und getötet werden.
Fleisch korrumpiert den Geist
Im vergangenen Jahr seien in der Schweiz 1’706 Weidetiere durch Wölfe gerissen worden, die meisten in einem ungeschützten Umfeld! Für diese Unterlassung des Herdenschutzes gibt es Verantwortliche – und das ist bestimmt nicht der Wolf. Man passt sich der Natur an und nicht umgekehrt. Würden die Viehbauern ihre Tiere nicht so verstümmeln, könnten sich zum Beispiel die Kühe mit Hörnern gegen Angriffe erfolgreich wehren.
Einige Kritiker argumentieren, dass dies eine Form von Doppelmoral ist, da die Menschen, die gegen Wölfe sind, oft nicht bereit sind, ihre eigenen Handlungen zu überdenken, um die Umwelt zu schützen. Sie behaupten, dass der Wolf oft als Sündenbock benutzt wird, um von anderen Umweltproblemen abzulenken. Es sind immer auch diese Kreise aus dem Sammelbecken von militanten Wolfsgegner, die gegen den gesunden Menschenverstand Volksinitiativen, wie zum Beispiel: «Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung – Keine Subventionen für den Pestizid- und den prophylaktischen Antibiotika-Einsatz» oder «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» bekämpfen.
In der Schweiz gibt es viel zu viele Nutztiere, die ausgebeutet, misshandelt und verstümmelt werden. Wegen dieser Nutztiere ist das ganze Land mit Zäunen verunstaltet, was den Lebensraum der Wildtiere und Menschen massiv stört. Jedes Jahr greifen Kühe oder Bauernhof-Hunde Menschen an, teils mit tödlichen Verletzungen. Es gibt zu wenig Wildnis für die Biodiversität.
Die Biomasse
Als Biomasse wird die Stoffmasse von Lebewesen oder deren Körperteile bezeichnet.
Eindrucksvolle Zahlen über die Biomasse aller Wirbeltiere auf dem Festland kommen von der WSPA. So wird die Biomasse aller Nutztiere (wie Rinder, Pferde, Schweine, Hühner etc.) mit einem Wert von 65 % berechnet. Dazu kommt noch die Menschheit mit 32 %. Dem gegenüber steht die Biomasse aller Wildtiere mit nur 3 %. Das bedeutet, der Mensch und seine meist unter tierquälerischen Umständen gezüchteten Nutztiere stehen gegenüber allen Wildtieren im Verhältnis 97 % zu 3 %! Eine Unverhältnismässigkeit sondergleichen, die uns zu denken geben sollte.
Diese Doppelmoral der Wolfsgegner ist ein Symptom für einen grösseren gesellschaftlichen Widerspruch.
Wie auch immer man dazu steht, die Doppelmoral der Wolfsgegner zeigt, dass die Frage nach dem Umgang mit Wölfen in der Natur oft auf viel komplexere gesellschaftliche Fragen und Widersprüche verweist. Letztendlich liegt es an uns allen, über unsere Handlungen und Überzeugungen nachzudenken und uns für eine bessere Zukunft für alle Lebewesen einzusetzen.
Es gibt auch Menschen, die sich pro Wölfe aussprechen und argumentieren, dass Wölfe wichtige Bestandteile des natürlichen Ökosystems sind und eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Wildtierpopulationen spielen oder den Schutzwald erhalten. Ausserdem sind Wölfe oft von entscheidender Bedeutung für das Überleben bestimmter natürlicher Habitate.
Mehrwert:
- Zu viele Schafe schaden der Biodiversität
- Landwirtschaftliche Nutzung zerstört Alpwiesen
- Risse trotz Herdenschutz, wie ist das möglich?
- Der faule Apfel in der St. Galler Jagdverwaltung
- Pro Natura fordert umfassende Strategie für Schafsömmerung
- Gemäss Agridea-Studie funktioniert Herdenschutz mit Hunden gut
- Dank Herdenschutz reissen Wölfe in der Schweiz weniger Nutztiere
- Bauern sehen Felder als Entsorgungsdeponie
- Biomasse der Wildtiere
- Von Schafhaltern und diffusen Behörden
- Die Doppelmoral der Wolfsgegner
Sie können mit Barmherzigkeit allen Tieren und unserem Planeten helfen. Wählen Sie Mitgefühl auf Ihrem Teller und in Ihrem Glas. Go Vegan. |
4 Kommentare
Werter Charles-Louis Joris
Sehr falsch!
Die unglaublichen Mengen an Treibhausgasen, welche gerade Rinder ausstossen, wären ja im Boden gebunden, würden sie nicht von milliarden von Rindeen gefurzt. Sie wären nicht in der Atmosphäre, wo sie sich mehr und mehr und mehr konzentrieren, weil die Natur längst nicht mehr schafft, so viel zu binddn.
Es ist nicht nur total logisch, sondern auch mit Milliarden von Messdaten wissenschaftlich erwiesen.
Meinungen braucht es keine mehr. Die Fakten sind 100% klar. Danke.
Das Methan (und CO2) der furzenden und rülpsenden Widerkäuer ist NICHT klimaschädlich, d.h. trägt nicht zur dauernden globalen Klimaüberhitzung bei, da es nicht aus fossilen Energiequellen stammt.
Liebe Dagi! Vermutlich weißt Du zuwenig oder nichts über „Massentierhaltung und -schlachtung“. Bitte lies die Veröffentlichungen von Jan Peifer vom Deutschen Tierschutzbüro und der Albert-Schweitzer-Stiftung und noch vieles mehr! Bitte füge anderen Lebewesen keine Schmerzen zu! Finanziere keine Tierquälerei, indem Du Tierprodukte kaufst! Milliarden gleichgültige/unaufgeklärte Menschen sind verantwortlich für das größte und schmerzhafteste Leid von Milliarden Tieren und für die Gülleverseuchung weltweiter Erdoberflächen und Nitratvergiftung von Flüssen. Gruß von Birgit Heitmann
Mit vielem total einverstanden. Aber dem Menschen dann eine vegane Ernährung vorzuschreiben, ist eben auch nicht korrekt, halt leider eine Mangelernährung, und so gesehen auch nicht artgerecht. Ich bin sehr für den Wolfsschutz, der ja keine Menschen angreift, im Gegensatz zu den erwähnten Kühen (die ihre Kälber beschützen), und eben Hofhunde usw. Ausserdem werden ja offenbar nur 6 % der gehaltenen Schafe durch Wildtiere/ Wölfe getötet – der Rest stirbt an natürlichen Ursachen. Die Natur ist so gemacht worden, dass ein Tier das andere als Beute jagt und frisst, und so überleben kann. Und Menschen haben schon immer auch tierische Nahrung zu sich genommen – insofern kann man zwar eine Ernährung ohne (besser mit viel weniger!) tierischen Produkten propagieren, das finde ich sehr gut, da ja jeden Tag in der Schweiz pro Person eine grosse St. Galler Bratwurst von der Menge her konsumiert wird, was ja viel zu viel ist, und auch von den anderen tierischen Produkten, wie Eier oder Milchprodukte wird viel zu viel konsumiert, was ja u.a. für Uebergewicht und andere Folgekrankheiten verantwortlich ist, die ja in der westlichen Welt und der Schweiz „grassieren“, und vor allem beobachte ich, dass Männer sich oft nur von Fleisch und Pasta/ Kartoffeln usw. ernähren – OHNE JEGLICHE VITALSTOFFE/ GEMUESE! Das ist wohl auch ein Machoproblem – Gemüse/ Salate essen gilt als unmännlich – Fleisch muss her. Und so steigen dann auch die Krankenkassenprämien weiter.
Also ganz klar 2/3 Gemüse/ Salate, und viel weniger tierische Produkte, aber ganz aus der Ernährung streichen, finde ich auch falsch.
Ich selber lebe wohl mittlerweile zu 95 % vegan.