Kunterbunt

Mehrheit der Österreicher begrüssen die Rückkehr des Wolfes

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Vor kurzem haben wir darüber berichtet (Wolfsrudel sind gut für den Wald), dass der Kanton Graubünden die Rückkehr des Wolfes zur Unterstützung in der Forstbewirtschaftung begrüsst. Die Gesundheit der Bündner Wälder hat sich seit der Rückkehr des Wolfes verbessert. Nun gibt es noch bessere Nachrichten: Auch die Mehrheit der österreichischen Bevölkerung begrüsst die Rückkehr des Wolfes!

Eine repräsentative Umfrage unter 1000 Österreichern zeigt eine positive Meinung zur natürlichen Rückkehr des Wolfes (74 Prozent). Diese klare Aussage zeigt, dass die Mehrheit eine Wolf-freie Zone oder die Ausrottung dieser geschützten Tiere nicht unterstützt.

Dies sind die zentralen Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung zum Thema „Wolf in freier Wildbahn“.

Was die österreichische Bevölkerung so rasch wie möglich will, ist eine konfliktfreie Koexistenz. Während die Zeitungen oft mit negativen Meinungen von Vertretern der Jäger- und Bauernlobby überfüllt sind, werden diese von der Mehrheit der Wähler nicht unterstützt.

WWF Österreich verlangt rasches Handeln

Ein Treffen zwischen Repräsentanten des Umweltministeriums und den anderen Interessengruppen ist momentan dringend nötig. Um allen involvierten Gruppen gerecht werden zu können, müssen jetzt Schritte und Massnahmen diskutiert werden. Und alle Parteien müssen die Massnahmen sofort umsetzen. Eine Mehrheit von 88 % verlangt eine unbürokratische Vorgehensweise zur Unterstützung des Herdenschutzes.

„Eine klare Ansage an die Politiker, endlich eine einheitliche und finanziell gesicherte Regulation für ganz Österreich zu schaffen.“ – Christian Pichler, WWF

Die Umfrage zeigt, dass 84 % der österreichischen Bevölkerung den Wolf als essenziellen Teil der Natur ansehen und 82 % eine friedvolle Koexistenz für möglich halten. Diese positive Haltung ist in Niederösterreich, wo der Wolf schon heimisch ist, sogar noch höher.

Beeindruckende 91 % der Menschen respektieren den frei lebenden Wolf in Österreich. Nicht nur Städter, sondern und vor allem auch die meisten Einwohner in ländlichen Gebieten (76 %) begrüssen den Wolf. Jedoch ist hier auch die Sorge vor Schäden höher.

Auch österreichische Jäger stimmen zu

Auf Auftrag von WWF hat Linzer Market eine Umfrage durchgeführt, in welcher eine Gruppe von Jägern ermittelt wurde. Die Jäger hatten dabei die gleichen Ansichten wie die Gesamtbevölkerung.  Damit ist klar, dass die zum Wolf negativen Stimmen in Österreich die Minderheit in der Bevölkerung darstellen. Die umfassende Akzeptanz ist das Resultat von Zusammenarbeit zwischen Politik, Naturschützern, Jägern und Bauern.

Aus Naturschutzsicht lassen diese Zahlen nur eine Interpretation zu: Die grosse Mehrheit der Österreicher will keine wolfsfreien Zonen und Abschüsse der streng geschützten Tiere.

Die Ergebnisse beruhen auf einer repräsentativen Meinungsumfrage unter der Österreichischen Bevölkerung ab 15 Jahren (1000 Befragte, zur Hälfte face-to-face und online) im Juli und August 2017 in allen Bundesländern.

Internationale Akzeptanz der Wildnis

Eine ähnliche Reaktion beweist auch eine grosse Umfrage in Deutschland. 65 % der Deutschen lieben die Wildnis und unterstützen Naturwälder und Sumpfgebiete. Rund 80 % wünschen sich die Wildnis so unberührt wie möglich und möchten sie auch gerne besuchen können. Der Prozentanteil der Deutschen, die den Wolf begrüssen, ist kleiner als der in Österreich (44 %).  Trotzdem bejahen eine Mehrheit der Deutschen dessen Rückkehr. Vor kurzem haben sich die deutschen Hirten, Jäger, Bauern und NGOs auf eine gemeinsame Wolfsstrategie geeinigt. Es zeigt sich klar, dass die Anzahl der Menschen, welche die europäische Wildnis  respektieren und schätzen, stetig steigt.