Die selbsternannten Tier- und Naturschützer sind auch im neuen Jahr in den Medien ein grosser Spaltenfüller.
Ein paar Schlagzeilen aus der ersten Januarwoche, dokumentieren klar, dass die Hobby-Jagd nicht funktioniert. Hobby-Jäger haben weder eine gute Ausbildung noch sind sie ethisch und geistig auf der Höhe und schlampig im Waffengebrauch.
- Hobby-Jäger bei Hassfurt hat den Hund eines Touristenehepaares getötet. Vor dem Amtsgericht Haßfurt kommt es nun zur Hauptverhandlung.
- Jäger sollen am Rhein bei Schwörstadt zwei Schwäne erschossen haben. Die Polizei ermittelt wegen Wilderei-Verdachts.
- An einem privaten Baggersee in Velen haben vorgebliche Hobby-Jäger Hausgänse getötet. Ein Passant hat Anzeige erstattet. Jetzt beschäftigen sich Polizei und Staatsanwaltschaft mit dem Fall.
- Der Hund eines 86-jährigen Jägers hat eine Katze schwer verletzt. Der Mann hat sie über einen Zaun weggeworfen. Nun muss er eine Geldstrafe zahlen.
- Jäger erschießt Galloway-Kuh statt Wildschwein: Nur Kalb überlebt
- Tierschutz: Schwanendrama an Heiligabend
- „Fuchswoche“ der Kreisjägerschaft Unna ruft Tierschützer auf den Plan
Insbesondere bei der Jagd und den Hobby-JägerInnen ist es überaus elementar, dass die Bevölkerung ganz genau hinschaut. Nirgendwo wird so viel mit Unwahrheiten manipuliert. Gewalt und Lügen gehören zur gleichen Münze. Die Hobby-Jagd, ist seit Jahrzehnte nichts anderes als eine permanent kostenintensive Baustelle und Streitpunkt für die Politik, Forst, Landwirtschaft, Verwaltungen, Justiz, Krankenkassen, Versicherungen, Tierschutzorganisationen, Umwelt- und Naturschutzorganisationen, Polizei, Bund, Medien usw.
Jagd ist kein rechtschaffenes Handwerk. Es gibt keine Standards, Ethik, gute Wissenschaft oder Regeln bei der Jagd, die gesellschaftlichen Normen, nicht einmal innerhalb der Jägerschaft, und vor allem tierschützerischen Argumenten standhalten.
Genauso wie es ethisch nicht richtig ist, eine Wildtierart zu dezimieren, um eine andere zu schützen, kann das Massakrieren nicht richtig sein. Man hat über Jahrzehnte für die Jagd unnatürlich hohe Huftierbestände herangezüchtet. Dies jetzt mit faulen Ausreden von fehlenden Beutegreifer wie der Fuchs usw. zu begründen, welche man insbesondere aus Jägerkreisen immer noch bekämpft, ist einfach nur schäbig.
Jagd stellt immer ein katastrophales Versagen wissenschaftlichen Könnens und Vorstellungsvermögens dar. Wenn es mit dem ökologischen Auftrag wirklich so ernst wäre, so bestünde der Sinn der Jägerei in nichts anderem als der Abschaffung ihrer Notwendigkeit. Die grösste Freude des Hobby-Jägers wäre dann der sich selbst regulierende Wald, der ihn davor bewahrte, seinem ungeliebt blutigen Handwerk nachgehen zu müssen.
Jagen um Bestände zu dezimieren und massakrieren, ist historische gesehen keine Jagd, sondern terroristischer Zooizid. Das heutige Morden von Wildtieren durch den modernen Hobby-Jäger resultiert hauptsächlich aus Habsucht, Gewinnsucht, Genuss, Gleichgültigkeit und Geringschätzung von dem Schicksal der Tiere gegenüber. Die richtigen Jäger der Naturvölker würden so etwas niemals gutheissen.
Wild-biologische Studien belegen, dass die in einem Wildschongebiet lebenden Tiere einen Grossteil ihrer erzwungenen, unnatürlichen Scheu verlieren und dadurch ihre unnatürlichen, nächtlichen Aktivitäten wieder vermehrt in den Tag verlegen. Dies soll auch zu weniger Strassenunfällen mit Wildtieren führen – was man sieht, überfährt man in der Regel nicht. Wildtiere verhalten sich bei Tageslicht anders. Wildbiologen wie Karl-Heinz Loske berichten immer wieder hoch erfreut über die Entwicklung in Gebieten ohne Jagd. Man sieht eine höhere Artenvielfalt, geringere Dichte von jagdbaren Wildtierarten, geringere Schäden und weniger Autounfälle.
Erfahrungen aus verschiedenen Ländern und Gebieten zeigen, dass sich der Wildtierbestand in einem vor Hobby-Jägern geschützten intakten Wildschongebiet weitgehend selbst reguliert. Sollte es dennoch notwendig werden, regulierend einzugreifen, so hat dies aus tierschützerischer Sicht ausschliesslich durch professionell ausgebildete WildhüterInnen zu erfolgen, die sich beruflich mit einem zeitgemässen Wildtiermanagement (Tierschutz, Sicherheit, Wissenschaft, Wildbiologie usw.) beschäftigen.
Die Einführung eines ethischen Wildmanagements führt zudem dazu, dass es künftig möglichst keine Jagdunfälle mehr geben soll. Auch Haustiere und Nutztiere sollen nicht mehr irrtümlich getötet werden. Die Sicherheit der Bevölkerung bei Freizeitaktivitäten in Wald und Flur ist wieder gewährleistet. Tierquälerische Jagdmethoden „for Fun“ gehören dann ebenfalls der Vergangenheit an. Damit ermöglicht der Staat wieder zunehmend Naturerlebnisse mit Wildtierbeobachtungen und er fördert wie z. B. im Kanton Genf die Biodiversität sowie das Allgemeinwohl und seelische Wohlbefinden der Bevölkerung.
Gerade in einem dicht besiedelten Gebiet ist die Einführung eines zeitgemässen Wildtiermanagement erwünscht, da dieses eine hohe Garantie für weniger Dichtestress (Burnout usw.) für die Wildtiere bedeutet. Entstresste Wildtiere sind auch weniger krankheits- und verhaltensauffällig.
Die für die Jäger interessanten Wildbestände werden seit Jahrzehnten nicht wirklich reguliert, sondern dezimiert und die Geburtenrate stimuliert. Folge der jetzigen Methoden ist, dass zum Beispiel die Weidetiere Rehe noch scheuer werden und ihre tageszeitlichen Aktivitäten vollends in die Nacht verlegen. Dies führt zu vielen Verkehrsunfällen. Die Bestände an Wildschweine, Rehe, Hirsch und Co. sind förmlich explodiert und ausser Kontrolle. Das ist kein Naturverständnis.