Kriminalität

Schwerreicher Hobby-Jäger wegen Steuertricks verurteilt

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Die Tiroler Jagdhütte von Novartis-Chef Daniel Vasella wurde in einer Augustnacht 2009 durch einen Brandanschlag verwüstet.

Die Jagd-Villa Tiroler befand sich in der Gemeinde Bach im Lechtal, die zum Bezirk Reutte gehört. Laut «NZZ online» befanden sich in dem Haus unter anderem Kühlräume, Magazine zur Aufbewahrung von Jagdtrophäen und Garagen. Vasella war Pächter eines 4000 Hektaren grossen Jagdreviers.

Als der Bündner Daniel Vasella im Februar 2013 als Verwaltungsratspräsident von Novartis zurücktrat, sollte er eine Vergütung von 72 Millionen Franken erhalten. Laut Schätzungen soll er beim Basler Pharmakonzern seit 2000 zudem rund 400 Millionen Franken verdient haben.

Die Empörung war so gross, dass er verzichten musste. Doch jetzt kommt aus, dass er selbst bei den verbliebenen Millionen von Novartis massiv Steuern sparen wollte.

Wie die SonntagsZeitung  am 29.1.2023 berichtet, behauptete der Hobby-Jäger, dass er 2013 nach Monaco ausgewandert sei. Dort gibt es keine Einkommens- und Vermögenssteuer. Um das zu beweisen, reichte er umfangreiche Unterlagen ein. Der Öffentlichkeit gaukelte er eine Auswanderung in die USA vor. In den USA lässt er sich nieder, da er und seine Frau viel Sympathie für das Land empfinden würden, stand damals in den Medien.

Doch das Zuger Verwaltungsgericht wies dem Multimillionär in einem 57-seitigen Urteil minutiös nach, dass seine Beweise an vielen Stellen falsch oder unglaubwürdig seien. Sein Wasserverbrauch in Risch im Kanton Zug war zum Beispiel 32-mal höher als in Monaco. Es gab auch Kreditkartenbezüge in der Schweiz, als er angeblich in Monaco war.

Monaco hat keinen Flughafen. Wer dort wohnt, nutzt üblicherweise den nahe gelegenen Flughafen von Nizza. 160 Flüge tätigt das Ehepaar Vasella zwischen 2013 und 2015. Ein einziger hat Nizza als Start- und Endpunkt. Ansonsten gehen die Flüge fast immer ab Zürich.

Zahlreiche weitere Indizien sprechen gegen einen Wohnungswechsel nach Monaco. Vasella wandte ein, dass dies nicht belege, dass er sich dennoch «vorwiegend» in Monaco aufgehalten habe. Doch das Gericht entschied anders. Den Steuerbetrag, den er sparen wollte, bewertet das Zuger Gericht als «äussert hoch».

Insbesondere bei der Jagd und den Hobby-Jägerinnen und Jägern ist es elementar, dass man ganz genau hinschaut. Nirgendwo wird so viel mit Unwahrheiten und Fake-News manipuliert. Gewalt und Lügen gehören zur gleichen Münze. 

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