Jagdgesetz

Referendum gegen das gesetzlose Jagdgesetz

Bereits nach geltendem Jagdrecht wurden 2022 sehr viele Wölfe geschossen, andere kamen bei Verkehrsunfällen ums Leben.

Wissenschaftler sind sich einig, dass mindestens 300 bis 500 Tiere in einem Biotop notwendig sind, um eine lebensfähige Population zu erhalten und Inzucht zu vermeiden. Wolfspopulationen wachsen nicht unendlich auf kleinem Raum, sondern verteilen sich dynamisch – gemäss ihrer biologischen Tragfähigkeit – über den ganzen Kontinent.

Die Forscher haben auch festgestellt, dass die durch den Menschen verursachte Sterblichkeit zu einer Instabilität der Wolfsrudel führt. Insbesondere menschliche Aktivitäten wie die Jagd wirken sich negativ auf die Fortpflanzung und das Überleben von Wolfspopulationen aus. Die vielen Fehlschüsse in den Kantonen tragen das ihre dazu bei.

Laut einer Studie, werden Übergriffe von Wölfen auf Nutztiere am effektivsten durch die korrekte Umsetzung von nicht-letalen Herdenschutzmassnahmen nachhaltig verhindert. Wie anhand der wissenschaftlichen Evidenz aufgezeigt wurde, ist damit den Tierhaltenden nur selten geholfen, insbesondere wenn nicht die schadensverursachenden Tiere erlegt werden. Solche Massnahmen, wie auch eine immer wieder geforderte generelle Bejagung, mögen vielleicht ein probates Mittel sein, um politischem Druck zu begegnen, sie sind jedoch nach Auswertung der wissenschaftlichen Literatur keine wirksamen Massnahmen, um Übergriffe auf Nutztiere zu minimieren und den betroffenen Weidetierhaltenden wirklich zu helfen.

Nach dem neuen, geplantem Jagdgesetz dürften Wölfe vom 1. September bis 31. Januar präventiv getötet werden, um Schäden zu verhindern. Das heisst im Klartext, dass einzelne Wölfe oder ganze Wolfsfamilien geschossen werden dürfen, wenn sich in ihrem Streifgebiet Alpen befinden, die von den Kantonen als «nicht zumutbar schützbar» eingestuft wurden, oder wenn die Herdenschutzmassnahmen mangelhaft umgesetzt, von den Behörden aber trotzdem als gut beurteilt wurden, laut dem Referendums Komitee.

  • Neu können ganze Rudel präventiv abgeschossen werden
  • Neu gibt es eine 5 Monate dauernde Jagdsaison auf Wölfe
  • Neu können Wölfe bereits auf Verdacht, dass sie Schaden anrichten könnten abgeschossen werden
  • Neu entscheiden die Kantone über die Abschüsse, der Bund kann innert 5 Tagen Widerspruch einlegen

Was sind die Pflichten eines Bürgers?

Die Ehrfurcht vor dem Leben beschränkt sich nicht auf das menschliche Leben, sondern schliesst Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser und Luft ein. Der Mensch soll dafür Sorge tragen, dass die Natur und die Mitgeschöpfe geschützt und erhalten werden. Jeder ist seinem Gewissen unterworfen, trägt die Folgen seines Handelns und soll sich im Geiste der Brüderlichkeit verhalten. Dies verbietet Gewalt. Gewalt gegen andere, sei es in Gedanken, Worten oder Taten, ist zu vermeiden. Wenn man in völliger Harmlosigkeit verankert ist, werden sich auch wilde Tiere in Frieden nähern. Niemand (auch kein Politiker, Unternehmer, Journalist oder Wissenschaftler) soll seine Mitmenschen belügen, betrügen oder manipulieren.

Warum das zweite Referendum?

  • Der Volkswille, der im September 2020 eine Lockerung des Schutzes von Wölfen und anderen Wildtierarten an der Urne abgelehnt hat, wird mit der Umsetzung des geplanten Jagdgesetzes missachtet.
  • Die im revidierten Jagdgesetz vorgesehene massive Lockerung des Wolfsschutzes ist mit der Berner Konvention nicht vereinbar, eine weitere Verletzung der Demokratie durch übergeordnete Gesetze.

Viele Alpen werden als «nicht zumutbar schützbar» eingestuft. Diese Alpen gelten auf dem Papier als geschützt, obwohl die Tiere dort völlig ungeschützt weiden. Um Schäden auf diesen Alpen zu verhindern, erlaubt das neue Jagdgesetz den Abschuss ganzer Rudel. Für die IG Wild beim Wild ist klar: Wenn man seine Nutztiere in der Wildnis – dem Lebensraum der Wildtiere – nicht schützen kann, dann haben sie dort auch nichts zu suchen. Nach geltendem Tierschutzgesetz Art. 4 hat jeder Tierhalter die Verpflichtung, für das Wohlergehen seiner Tiere zu sorgen, sie vor Angst, Schmerz, Leiden oder Schäden zu bewahren. In der Schweiz haben wir seit Jahren das Problem, dass es viel zu viele Nutztiere und Zäune (die auf den Winter zu nicht einmal abgebaut werden) gibt.

Viehzüchter und Hobby-Nutztierhalter produzieren massig Tierbestände. Gleichzeitig sinkt die Zahl der wilden Säugetiere. Das Ergebnis: Über 90 % aller Säugetiere leben, um geschlachtet zu werden.

Die Biomasse aller Nutztiere (wie Rinder, Pferde, Schweine, Schafe, Ziegen, Hühner etc.) wird laut einer Studie mit einem Wert von 65 % berechnet. Hinzu kommt der Mensch mit 32 %. Die Biomasse aller Wildtiere (vom Hirsch bis zur Haselmaus) macht dagegen nur 3 % aus.

Nach dem schockierenden UNO-Bericht zum Artensterben richtet sich der Blick besonders auf die Schweiz. In keinem anderen Land ist der Anteil bedrohter Arten höher. Mehr als ein Drittel der Pflanzen-, Tier- und Pilzarten gelten als gefährdet. Betroffen sind Insekten, wichtige Bestäuber wie Bienen, aber auch Vögel, Reptilien, Fische und grössere Tierarten wie Luchs oder Wolf, die die Schalenwildbestände in unseren Wäldern regulieren sollen.

Die Schweizer Landwirtschaft ist extrem übersubventioniert und hat gefährliche industrielle Ausmasse angenommen. Diese Form der Landwirtschaft ist der Artenfeind Nummer eins. Zudem wird viel mehr produziert, als die Konsumenten abnehmen können. Mit manipulativer Werbung und Propaganda dieser Landwirtschaftsvertreter wird die Bevölkerung geradezu gegängelt.

Gerade in unserer dicht besiedelten Kulturlandschaft ist es viel sinnvoller, in nachhaltige Projekte wie artenreiche, gesunde, gut vernetzte und hobby-jagdfreie Bio-Naturlandschaften zu investieren. Wölfe schützen Berggebiete, indem sie für angepasste Schalenwildbestände sorgen, die den Schutzwald nutzen.

Überall dort, wo Herdenschutzmassnahmen permanent, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln und lückenlos umgesetzt werden, die Herden homogen geführt werden und die Anzahl der Herdenschutzhunde auch der Herdengrösse und dem Alpgelände angepasst ist, funktioniert der Schutz einwandfrei. Dies beweisen alle Alpen, die seit Jahren sehr erfolgreich Herdenschutz betreiben, schreibt chwolf.org.

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