Tierrechte

Offener Brief an Katrin Schneeberger vom BAFU

Heissen wir Waschbären willkommen, so wie wir auch willkommen geheissen sein möchten.
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Sehr geehrte Frau Schneeberger

Was Sie da vom Stapel lassen, hat bei uns Kopfschütteln ausgelöst.

In unsere Häuser können Waschbären nicht eindringen. Wenn Menschen nicht Türen, Fenster, usw. sichern, dringen auch andere Tierarten ein.

Auf einer von der EU veröffentlichten Liste der “100 schlimmsten invasiven Tierarten des Kontinents” taucht der Waschbär gar nicht auf, im Gegensatz zum Beispiel zu Katze oder Forelle.

Waschbären fressen Vögel, allerdings machen diese nur etwa 3,1 Prozent der Gesamtnahrung aus. Amphibien machen 5,7 Prozent aus, Reptilien nur 0,11 Prozent – was zeigt, dass die Behauptung, Waschbären bedrohten geschützte Amphibien und Reptilien, nur teilweise richtig ist. Mithilfe ihrer sehr sensiblen Vorderpfoten nehmen sie bei der Nahrungssuche eine ökologische Nische ein, die vorher nicht besetzt war. Sie stellen somit keine Nahrungskonkurrenz zu anderen, heimischen Arten dar, heisst es zum Beispiel in einer Infobroschüre des Berliner Senats.

Genauso negativ wie Sie über Wildtiere schreiben, sind auch die Taten beim BAFU. Eine Tierart hat noch niemals eine andere Tierart ausgerottet. Sie schreiben “Es liegt in unserer Verantwortung, die Artenvielfalt zu erhalten und vor negativen Einflüssen zu schützen“. Da macht ihr Direktorium einen denkbaren schlechten Job, denn nach dem schockierenden UNO-Bericht zum Artensterben von 2019 ist in keinem Land der Welt der Anteil bedrohter Arten höher als in der Schweiz.

Empfängnisverhütung wird heute in jedem Zoo praktiziert und auch in der freien Wildbahn bei Wildschweinen, Tauben, Hirschen, Rehen, Elefanten, usw. Dabei kommen nicht zwingend chemische Mittel zum Einsatz.

Ethische Lösungen für anstehende Herausforderungen zu realisieren, überfordert Sie. Das akzeptieren wir. Was einer durch Sie vorgelebten Gewaltverherrlichung gleich kommt, akzeptieren wir jedoch nicht. In Zeiten von Covid-19 Waschbären vorzuwerfen, sie verbreiteten Krankheiten, ist das nicht etwas schizophren? Insgesamt spielt der Waschbär aufgrund seiner wenigen Infektionskrankheiten eine untergeordnete Rolle bei der Krankheitsübertragung und dennoch wollen Sie diese hochintelligenten Wildtiere weiterhin prophylaktisch als Neobioten abschiessen lassen. Dieses Gedankengut ist reiner Speziesismus. Diese Haltung ist verwerflich und sollte nicht mehr länger akzeptiert werden. Dafür werden wir uns engagieren. Wir sind zudem der Meinung, dass man auch kranken Wildtieren medizinisch helfen kann.

Die IG Wild beim Wild stellt fest:

  • Wildtiere erleiden täglich Gewalt, Missbrauch, Tod und Schrecken. Dahinter steckt ein schwaches BAFU Direktorium.
  • Wohlergehen und Würde der Wildtiere werden durch das BAFU systematisch verletzt.
  • Das BAFU stellt – im Rahmen seiner Oberaufsicht über den Vollzug des Arten- und Tierschutzes durch die Kantone – nicht sicher, dass dies konsequent, lückenlos und einheitlich erfolgt.
  • Das BAFU informiert im Rahmen von öffentlichen Kampagnen und in den Schulen nicht darüber, welche Gewalt legal und illegal an Wildtieren durch Hobby-Jäger verübt wird, zum Beispiel bei der Fuchsjagd.
  • Die UNO moniert, dass der Artenschutz in der Schweiz – unter der Schirmherrschaft des BAFU – miserabel ist.
  • Das BAFU Wildtiere als Sündenböcke tituliert, obwohl der Mensch im Faktencheck die Katastrophe ist.
  • Wissenschaftliche Studien im Jagdunwesen vom BAFU nicht berücksichtigt werden.
Antwort von Katrin Schneeberger zur Petition: Schluss mit dem Abschuss von Waschbären in der Schweiz
katrin.schneeberger@bafu.admin.chDi., 20. Juli, 18:08 (vor 14 Stunden)
an mich; christine.ammann; sereina.dick; Patricia.Burri

Sehr geehrter Herr Sonnthal

Für Ihre an Frau Bundesrätin Sommaruga gerichtete e-Mail vom 5. Juli 2021 danken wir Ihnen. Sie wurde zur direkten Beantwortung an das Bundesamt für Umwelt weitergeleitet.

Nicht alle Neobioten sind eine Gefährdung. Von einigen neobiotischen Arten gehen aber Bedrohungen für unsere einheimische Fauna und Flora aus. So können sie andere, einheimische Arten verdrängen oder Krankheiten übertragen. Diese Arten stellen für die einheimische Fauna und Flora dann ein ernstzunehmendes Problem dar, wenn sie sich rasch anpassen und ausbreiten. Über die Auswirkungen der Präsenz von Waschbären gehen die Meinungen zwar auseinander. Sicher ist aber, dass sie effiziente Nesträuber sind und gefährliche Krankheiten übertragen können. Zudem halten sie sich gern in bewohnten Gebieten auf und dringen auf Nahrungssuche in Häuser ein. Dabei richten sie grosse Unordnung und Verschmutzung an, was für die betroffenen Menschen sehr unangenehm sein kann.

Es liegt in unserer Verantwortung, die Artenvielfalt zu erhalten und vor negativen Einflüssen zu schützen. Aus diesem Grund ermöglicht der Gesetzgeber den Kantonen, rechtzeitig Massnahmen gegen das Überhandnehmen bestimmter Arten ergreifen zu können. Im Fall des Waschbären verhindern Abschüsse eine unkontrollierte Ausbreitung sowie die mit ihm einhergehenden Konflikte. Der Einsatz von chemischen Mitteln ist jedoch weder praktikabel noch bedenkenlos und kommt daher bei wildlebenden Säugetieren nicht in Frage.

Freundliche Grüsse

Bundesamt für Umwelt
Katrin Schneeberger, Direktorin

Mehrwert:

Naturkatastrophe Hobby-Jäger

Nach dem schockierenden UNO-Bericht zum Artensterben im Frühling 2019 fällt der Blick auf die Schweiz. Der Anteil der bedrohten Arten ist in keinem Land der Welt so gross wie in der Schweiz. Über ein Drittel der Pflanzen, Tiere und Pilzarten gilt als bedroht. Es sind immer auch diese Kreise aus Hobby-Jägern, Vieh-Bauernvertretern, Beamten und Technokraten mit ihrer Lobbyarbeit, die über die Politik, Medien und Gesetze seit Jahrzehnten dafür verantwortlich zu machen sind. Sie sind es, die zeitgemässe, ethische Tierschutz-Verbesserungen notorisch blockieren und den seriösen Tier- und Artenschutz sabotieren.

Wussten Sie…

  • dass in der Schweiz unschuldige Jungwölfe liquidiert werden?
  • dass Hobby-Jäger bei der Beurteilung der Wildbretqualität lügen und dass verarbeitetes Wildfleisch laut der WHO wie Zigaretten, Asbest oder Arsen krebserregend ist?
  • dass laut Studie nirgendwo die Bleibelastung der Steinadler und Bartgeier höher ist, als in den Schweizer Alpen, wegen der Munition der Hobby-Jäger?
  • dass die Waidgerechtigkeit der Hobby-Jäger dem Tierschutzgesetz diametral widerspricht, eine Fata Morgana ist?
  • dass Jagd Krieg ist, wo man tierische Konkurrenten einfach liquidiert?
  • dass es unzählige illegale und nicht gekennzeichnete Hochsitze in unserer Natur gibt, die zum Teil so morsch sind, dass sie eine Gefahr für Kinder darstellen, Menschen zu Tode kommen können?
  • dass Jahr für Jahr unzählige Menschen durch Jägerwaffen getötet oder verletzt werden, teilweise so schwer, dass sie im Rollstuhl sitzen oder ihnen Glieder amputiert werden?
  • dass in der Schweiz jährlich rund 120’000 völlig gesunde Rehe, Hirsche, Füchse, Murmeltiere und Gämsen meist sinnlos gekillt werden?
  • dass es wegen der Hobby-Jäger heute kaum mehr möglich ist, mit den Wildtieren in Harmonie zu leben, Wildtiere zu sehen?
  • dass Schrotladungen Hasen wie kleine Kinder aufschreien lassen und “geschossenen” Rehen und Hirschen die Innereien zerfetzen, damit sie auf der Flucht Spuren für die Nachsuche hinterlassen?
  • dass die Behauptung der Hobby-Jäger, die grausamen Wildtier-Massaker seien notwendig, um Tierbestände zu regulieren, wissenschaftlich widerlegt sind?
  • dass Hobby-Jäger offen zugeben, dass es bei der Jagd um die “Lust am Töten” und “die Freude am Beute-Machen” einer krankhaften Passion geht?
  • dass Hobby-Jäger keinen sechsten Sinn haben und dennoch regelmässig behaupten, sie schössen nur kranke und schwache Tiere, was natürlich in der Praxis nicht stimmt?
  • dass Hobby-Jäger ins Ausland zur Trophäenjagd fahren, fern aller Arten- und Jagdschutzbestimmungen, und dass es sogar Reiseveranstalter für solch debile Jagdvergnügen gibt?
  • dass die überwiegende Mehrheit keine legitimierten Berufsjäger sind, sondern die Jagd als Hobby-, Sport- und Freizeitvergnügen ausüben, was nicht sittlich ist und eigentlich dem Tierschutzgesetz widerspricht?
  • dass 99.07 % der zivilisierten Menschen in der Schweiz keine Hobby-Jäger sind, also nur 0.3 % Hobby-Jäger Freude an diesen blutigen Aktivitäten haben?
  • dass diese Wildtierkiller nicht anhand wissenschaftlicher Rechtfertigungen jagen?
  • dass geschützte Arten eigentlich nicht ins Jagdrecht gehören, weil Hobby-Jäger mit dem Artenschutz überfordert sind und immer wieder auf der roten Liste stehende Tiere, wie Luchs, Wolf, Feldhase, Rebhuhn, Wachtel, usw., aus Spass abschiessen?
  • dass Hobby-Jäger bestimmte Tierarten gezielt dezimieren, um keine Konkurrenz zu haben für ihr widernatürliches Verhalten (Fuchs, Luchs, Wolf, Greifvögel, usw.)?
  • dass das Wild stirbt, bevor der Hobby-Jäger auch nur einen einzigen Schuss abgeben kann, es dies zu verhindern gilt und das wohl der zentrale Gedanke der Hege und Pflege sowie Jagdplanungen ist?
  • dass bei den Wildschweinen (und Füchsen) normalerweise nur die Leitbache Junge bekommt, aber aufgrund ihres Abschusses alle weiblichen Tiere innerhalb der Rotte sich fortpflanzen und wir auch deshalb eine Wildschweinschwemme haben?
  • dass die Weidetiere – Hirsche, Rehe, usw. – ursprünglich hauptsächlich tagaktiv auf Feldern und Wiesen lebten, wie Ziegen, Schafe, Kühe, usw., und nicht im Wald?
  • dass der Wolf für die Gesunderhaltung der wilden Huftiere langfristig lebenswichtig ist, weil er zum Beispiel mit unglaublicher Präzision kranke oder schwache Tiere erbeutet und dadurch den Hobby-Jägern hoch überlegen ist?
  • dass Füchse nach der sinnlosen Jagd meist im Abfall landen?
  • dass Füchse heute hauptsächlich gejagt werden, damit es mehr Hasen, usw. für die Hobby-Jäger in der Bratpfanne hat? Dass sich der Fuchs aber zu über 90 % nicht von Hasen ernährt, einen gesunden Hasen gar nie erwischt?
  • dass man gegen Hobby-Jäger im Tierschutz nicht nur mit Sanftmut, Strassenfesten, Gebetsketten, usw. vorgehen kann (auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil)?
  • dass Hobby-Jäger mit dem Jägerlatein eine respektlose Verhöhnung von Lebewesen betreiben?
  • dass es verpönt ist, Hochwild an der Fütterung oder während der Paarungszeit zu erschiessen, der Hobby-Jäger aber keine Skrupel hat, dies beim Beutekonkurrenten Fuchs zu tun?
  • dass in manchen Kantonen Hobby-Jäger nur des zarten Fleisches eines Jungtieres wegen auf die Jagd gehen?
  • dass Hobby-Jäger trächtige Mutterkühe vor ihren Jungtieren erschiessen oder nur Jungtiere während der Aufzuchtzeit (Nach-Sonderjagd)?
  • dass Hobby-Jäger die Umwelt, Natur, Mensch und Tier mit ihrer Munition vergiften?
  • dass Bestialität, Barbarei, Grausamkeit, Blutvergiessen und sinnlose Qualen kein Kulturgut sein können in einer zivilisierten Gesellschaft?
  • dass Hobby-Jäger im strengen Winter hungernde Tiere mit Futter anlocken, nur um sie hinterhältig und feige erschiessen zu können?
  • dass Hobby-Jäger scharf gemachte Hunde in Höhlen hetzen, um Füchse und Dachse zu eliminieren (Baujagd)?
  • dass Hobby-Jäger friedliche Lebewesen in Kastenfallen locken, in denen sie unter Umständen tagelang leiden und auf ihren Killer warten müssen oder den Tieren oft einen stundenlangen Todeskampf bereiten (Fallenjagd)?
  • dass Hobby-Jäger friedliche Wildtiere beim Schlafen oder Sonnen feige mit hochmodernen Präzisionswaffen aus dem Hinterhalt meucheln oder verletzen?
  • dass Hobby-Jäger Auszeichnungen, Fellmärkte, Preisverleihungen für den Trophäenkult, Trophäenschauen, Pelzhandel, usw. unterstützen?
  • dass Hobby-Jäger minderjährigen Schulkindern Schusswaffen in die Hände drücken und mit ihnen das Töten üben?
  • dass Hobby-Jäger ihre qualvollen Taten oft in der Einsamkeit ausführen, was Tierquälereien fördert?
  • dass Hobby-Jäger viele Wildtiere nur schwer verletzen und die Opfer oft stundenlang unter enormen Qualen und Angst leiden, bis ein Schweisshund sie findet und sie erschossen werden?
  • dass Hobby-Jäger (ausser der Vivisektion) den Tieren am meisten Qualen und Missbrauch zufügen, auch durch die Art des Tötens?
  • dass die jägerliche Tier- und Naturliebe sich nicht am Dasein des geliebten Objekts erfreut, sondern vielmehr darauf abziehlt, das geliebte Wesen mit Haut und Haar zu besitzen, und darin gipfelt, es durch den Akt des Tötens zur Beute zu machen?
  • dass Hobby-Jäger Verbissschäden geradezu fördern durch den Jagddruck, insbesondere auf Beutegreifer wie Fuchs, Luchs und Wolf?
  • dass Hobby-Jäger für asoziales, unethisches und unchristliches Verhalten Tür und Tor öffnen?
  • dass Hobby-Jäger der Bevölkerung normale natürliche Tierbeobachtungen und Interaktionen vorenthalten?
  • dass es kein grösseres und mit Munition verseuchtes Quälprodukt gibt als Wildbret?
  • dass es schweizweit keine einheitliche Regelung gibt, was Sehtest, Schiesspraxis, usw. der Hobby-Jäger betrifft?
  • dass es keinen psychologischen Wesenstest für Hobby-Jäger gibt?
  • dass es kein Alkoholverbot gibt für Hobby-Jäger, wenn sie mit ihren Waffen auf Tiere schiessen?
  • dass Hobby-Jäger in schulische Einrichtungen eindringen, um ihr Jägerlatein und ihre Gewalt den Kindern aufzuschwätzen?
  • mehr Fakten statt Jägerlatein finden sie HIER

Interessen-Gemeinschaft Wild beim Wild

Die IG Wild beim Wild ist eine gemeinnützige Interessen-Gemeinschaft, die sich für die nachhaltige und gewaltfreie Verbesserung der Mensch-Tier-Beziehung einsetzt, wobei die IG sich auch auf die rechtlichen Aspekte des Wildtierschutzes spezialisiert hat. Eines unser Hauptanliegen ist, in der Kulturlandschaft ein zeitgemässes und seriöses Wildtiermanagement nach dem Vorbild vom Kanton Genf einzuführen – ohne Hobby-Jäger aber mit integren Wildhütern, die den Namen auch verdienen und gemäss einem Ehrenkodex handeln. Das Gewaltmonopol gehört in die Hände des Staates. Die IG unterstützt wissenschaftliche Methoden der Immunokontrazeption für Wildtiere.

1 Kommentar

  1. Sybille Brini

    „Diese Arten stellen für die einheimische Fauna und Flora dann ein ernstzunehmendes Problem dar, wenn sie sich rasch anpassen und ausbreiten.“
    Eigentlich sollte der Teil unserer Spezies der sich zu solchen Aussagen hinreissen lässte, einer eingehenden Psychoanalyse unterzogen werden, es sieht nämlich so aus, als würde der Mensch sein eigenes Verhalten (rasche Anpassung und Ausbreitung, Gefahr für „einheimische“ Arten) direkt auf relativ harmlose Wildtiere projizieren. Die Schäden am Planeten, die durch unsere Spezies angerichtet wurden und werden, sind wohl um einiges grösser…