Um zu verhindern, dass einem Hobby-Jäger angesichts des Tierleids die Gefühle überkommen, hat sich im Laufe der vergangenen Jahrhunderte die primitive Jägersprache bzw. das Idiotendeutsch oder Jägerlatein entwickelt.
Ziel dieser Jägersprache ist es, eine tiefgreifende Distanz zwischen Tier und Mensch zum Ausdruck zu bringen, um den Tötungsakt bei der Jagd zu verharmlosen.
Zum Beispiel wird eine Rehdame „angesprochen“ (beurteilt in Bezug auf Alter, Geschlecht und Gesundheit), ihr wird die Kugel „angetragen“. Dem erlegten Wild wird ein „Bruch“ (letzter Bissen) in den „Äser“ (Maul) gelegt und es wird anschliessend „aufgebrochen“ (ausgenommen). Füchse haben keine Jungen, sondern ein „Geheck“. Blut ist „Schweiss“, ein angeschossenes Tier ist „angeschweisst“ und „krankgeschossen“. Der Bauchschuss eines Rehs mit heraushängenden Eingeweiden ist ein „waidwundes Stück Wild“. Die Haut von Wildtieren nennt man „Decke“. Hobby-Jäger töten keine Tiere, sondern erlegen ein „Stück“ Wild. Rabenvögel, Katzen usw. sind „Raubzeug“, und so weiter und so fort im Jägerlatein.
Jedem Menschen wird klar, dass sich hinter dieser Jägersprache eine Herabsetzung und Verhöhnung von Lebewesen verbirgt. Fühlenden und schmerzempfindlichen Geschöpfen nimmt man so neben dem Leben auch noch die letzte Würde. Die Jägersprache ist sowohl für den Alltagsgebrauch als auch im wissenschaftlichen Kontext irrelevant. Sie ist eine Verschandelung der deutschen Sprache.
Menschen jagten Wildtiere seit Jahrtausenden hauptsächlich während klimatischer Notzeiten. Im Laufe der Zeit hat sich jedoch die Begründung für die Jagd stark verändert. Jagdaktivitäten dienten früher als Mittel für Nahrung, Kleidung, wirtschaftliche Notwendigkeit, Vergnügen und als Ritual.
Heute dient die Jagd dem Hobby-Jäger zum Abbau von Aggression und derartigem Entschleunigen in der Natur.
Das heutige Töten von Tieren durch den modernen Hobby-Jäger resultiert hingegen hauptsächlich aus Habsucht, Gewinnsucht, Dummheit, Genuss, Gleichgültigkeit, Ärger, Neid, Wichtigtuerei, Protzerei, Angeberei, Eifersucht, Tradition, Arroganz, Unwissenheit, Gier, Überheblichkeit, Egoismus, Missgunst und Geringschätzung von Lebewesen allgemein gegenüber.
In der neuzeitlichen, weitgehend von Menschen bestimmten und gestalteten Umwelt ist es laut namhaften Wissenschaftlern, Forschern, Wildbiologen und Fallbeispielen ohne weiteres möglich und ethisch verantwortungsvoll, Wildbestände sich selber zu überlassen. Der Kanton Genf kennt dieses moderne Wildtiermanagement bereits seit über 40 Jahren. Was dort früher hunderte von Hobby-Jäger auch schlecht gemacht haben, erledigen heute ein gutes Dutzend professionelle Wildhüter, die bei Bedarf regulatorisch eingreifen und nicht anhand von willkürlichen Jagdzeiten sowie aus Freude am Töten Fuchs, Dachs, Vögel und Co. massakrieren und Leid antragen.
- Aalstrich: dunkler Strich auf dem Rücken bei Hirscharten, Gamswild im Sommer und bei manchen Hunden.
- Aasjäger: Jäger, durch dessen unwaidmännische Jagdausübung viel Wild verloren geht (verludert)
- abbalgen: Haut bzw. Fell abziehen, bei Raubwild und Hasenartigen
- abbeißen: die Jungen zwingen, seinen Lebensbereich zu verlassen, vom Haarraubwild
- abbaumen: einen erhöhten Platz verlassen, von Federwild; die jagdliche Einrichtung wie Hochsitz, Ansitzleiter verlassen, vom Jäger
- abblasen: die Gesellschaftsjagd mit dem Jagdhornsignal Jagd vorbei beenden
- abfährten: im Revier nach Fährten suchen
- abfangen: krankes Wild mit einer kalten Waffe töten
- Abkommen (siehe auch: das Absehen): Visiereinrichtung im Zielglas
- abkommen: 1. das Ziel bei Abgabe des Schusses erfassen – „Ich bin gut abgekommen“ heißt, der Schuss ging dahin, wo er hin sollte; 2. in schlechte Gesundheit geraten; abgekommen: in schlechter körperlicher Verfassung; 3. die Fährte verlieren, vom Jagdhund, z. B. bei der Nachsuche
- abliebeln: Einen Hund für gute Arbeit loben und streicheln
- abnicken (siehe auch: abfangen): verletztes Wild nach Schuss oder Unfall mit einer blanken Waffe (Jagdmesser = Nicker oder Knicker) durch Stich ins Hinterhauptloch (Genick) töten; dazu wurde der Kopf nach vorne gedrückt, daher der Ausdruck „Abnicken“
- abreiten: das Auer- oder Birkwild fliegt fort
- abrichten: den Jagdhund ausbilden
- abschlagen: vertreiben (der alte Hirsch „schlägt“ den jüngeren „ab“, vertreibt ihn)[5]
- abschlagen: die Jagdtrophäe präparieren, wobei der Schädel des Wildes erst freigelegt, dann zersägt und schließlich ausgekocht und gebleicht wird.
- Abschuss: Anzahl des Wildes laut Abschussplan, vor und nach der Ausführung
- abschussnotwendig: schwaches und krankes Wild für den Hegeabschuss
- abschwarten: Schwarzwild und Dachs häuten
- Absehen, das: Markierung in der Optik des Zielfernrohrs (z. B. Fadenkreuz), die genaueres Zielen und Einschätzung von Entfernungen ermöglicht
- abstreichen: wegfliegen, von Federwild
- abtragen: den Greifvogel zur Jagd ausbilden[6]
- Abtritt: 1. Losungsplatz am Dachsbau; 2. Hirschgerechte Zeichen, wenn der Hirsch Grashalme beim Tritt mit seinen Schalen abschneidet
- Abwurfstange: das abgeworfene Geweih von Cerviden (Geweihträgern)
- Achtender: ein Hirsch mit einem achtendigen Geweih
- äsen: die Nahrung aufnehmen
- Äser: Maul der meisten Schalenwildarten. Mit dem Äser wird Äsung, d. h. Nahrung, aufgenommen
- Äsung: bezeichnet die Nahrung des Schalenwildes, insbesondere von Rehen sowie Dam- und Rothirsch, außer bei Schwarzwild
- Affe, der: Junges des Murmeltiers
- Alttier: geschlechtsreife Hirschkuh
- annehmen: angreifen, vom Wild. Wenn ein Jäger von einem Stück Wild angegriffen wird, sagt man, „der Keiler hat mich angenommen.“
- anbacken: die Langwaffe in den Anschlag („an die Backe“) nehmen
- Anschuss: 1. Ort, an dem das Wild im Schuss stand, wichtig für Schusszeichen, Pirschzeichen und Nachsuche; 2. Eintrittswunde im Wildkörper
- ansprechen: Wild nach Art, Geschlecht, Alter und Zustand erkennen und klassifizieren. Wird auch auf Pflanzen angewandt: einen Baum ansprechen = Art und Zustand des Baumes identifizieren
- anstellen: bei der Jagd den Schützen feste Plätze durch den Ansteller zuweisen
- Ansteller: revierkundiger Jäger, der den Jagdgästen einen festen Platz, Stand, Sitz, Kanzel zuweist.
- anwarten: das Kreisen des abgetragenen Falken über dem Falkner oder über dem Hund in Erwartung der Beute
- anzeigen: der Jagdhund zeigt durch sein Benehmen, dass er etwas gefunden hat; der Vorstehhund steht vor
- Aser: Jägerrucksack
- Auf, der: Uhu
- aufbaumen: sich auf einen erhöhten Platz wie z. B. auf einen Ast setzen oder niederlassen, von Federwild und Raubwild; seinen Hochsitz besteigen, vom Jäger
- aufbrechen: ausweiden, d. h.das „zur Strecke gebrachte“ Wildes zur Entnahme des „Aufbruchs“ aufschneiden
- Aufbrechpause: Pause, die bei länger andauernden Gesellschaftsjagden aus wildbrethygienischen Gründen eine Pause eingelegt wird
- Aufbruch: die Eingeweide als Gesamtheit der in den großen Körperhöhlen gelegenen inneren Organe
- aufdocken: (auch docken) den Schweißriemen brauchtumgerecht zusammenlegen
- Aufgang: Beginn der Jagdzeit nach der Schonzeit (Beispiel: Hasen sind „auf“ = Hasen dürfen gejagt werden)
- aufschärfen: den Körper des toten Tieres aufschneiden
- aufwerfen: den Kopf zum Lokalisieren plötzlich anheben, z. B. bei Störungen, Geräuschen oder Bewegungen
- äugen: sehen (von Auge)
- Augspross: das unterste Ende über der Rose am Geweih der Hirschartigen
- ausarbeiten: Fährte des kranken Wildes vom Anschuss aus verfolgen
- ausfallen: aus dem Ei schlüpfen von Federwild
- aus der Decke schlagen: Schalenwild häuten (Ausnahme: Schwarzwild)
- auswerfen: das Gescheide bei Hasen und Kaninchen herausnehmen
- Bache: weibliches, geschlechtsreifes Wildschwein (Schwarzwild)
- Balg: Haut mit Fell von Feldhase (siehe Hasenfell) und Kaninchen, Rotfuchs (siehe Rotfuchsfell) und Marder, auch Vogelbalg
- Ballenzeichen: Hirschgerechte Zeichen von den Ballen zwischen den Schalen, z. B. Burgstall
- ballieren: das Flügelschlagen des fluglustigen Beizfalken auf der Faust oder dem Block
- Basse: ein starkes, altes, männliches Wildschwein (Keiler)
- Bast: sehr gut durchblutete Schutzhaut über dem im Wachstum befindlichen Geweih oder Gehörn
- Bau, der (die Baue): Behausung eines Tieres (Fuchsbau, Dachsbau, Kaninchenbau)
- befahren: einen Bau (siehe oben) bewohnen. Ob ein Bau befahren ist, erkennt man an den Spuren bei der Einfahrt
- Behang: die Ohren eines Jagdhundes mit Schlapp- oder Hängeohren; wird bei diesen Hunden auch zur Bezeichnung des Alters verwendet: „im 1. Behang“ = im 2. Lebensjahr
- Beize, die (von beißen) oder Beizjagd: das Jagen mit dem abgetragenen Greifvogel ist eine der ältesten Jagdarten, z. B. tötet der Falke mit dem Falkenzahn die Beute mit einem Biss ins Genick
- beschlagen: das Begatten bei allem Schalenwild, z. B. eines brunftigen Tieres durch den Hirsch; das Tier, welches sich beschlagen lässt, „steht“ bei diesem Vorgang
- bestätigen (auch bestatten): Feststellen und Ansprechen von Wild, Standorten etc. besonders bei Rotwild durch Hirschgerechte Zeichen
- blanke (kalte) Waffen: Hirschfänger, Nicker und ähnliche Waffen für die Jagd
- blasen: Lautäußerung, Warnruf der Bache (Leitbache)
- Blattschuss: Schuss, der ins Schulterblatt eines Tieres trifft. Da er Herz, Lunge und/oder große Blutgefäße verletzt, führt er zum sofortigen Verenden
- Blattzeit: Paarungszeit beim Rehwild. Der Begriff leitet sich ab von der zu dieser Zeit möglichen Lockjagd durch Pfeifen auf einem Buchenblatt oder Blatter
- Blatter: Instrument zur Blattjagd
- Blume: Schwanz des Feldhasen und das Ende der Lunte beim Rotfuchs
- Bockfieber oder Jagdfieber: gelegentlicher, aufgeregter Gemütszustand des Jägers kurz vor und auch nach dem Schuss auf Wild
- bögeln: ein Jagdhund folgt dem Verlauf einer Fährte nicht geradlinig, sondern in Schlängellinien
- brackieren: Jagd mit weit jagenden Hunden (Bracken) auf mindestens 1000 Hektar Jagdfläche
- Brand: Milzbrand (Anthrax) ist eine Infektionskrankheit, die hauptsächlich bei Paarhufern auftritt
- brav: 1) braver Bock! ist ein guter, reifer Bock 2) braver Hund! ist ein Lob für gute Leistung
- brechen: 1. Schwarzwild wühlt nach Fraß; 2. Wild flüchtet durch Unterholz und bricht dabei Äste ab
- Bringsel: ein kurzer Lederriemen an der Halsung wird vom Jagdhund in den Fang (Maul) genommen und zeigt dem Jäger, dass eine Nachsuche erfolgreich war
- Brocken: Köder
- Bruch oder Gebräch: Stelle an der Schwarzwild nach Fressen gegraben hat
- Bruch oder Bruchzeichen: Informationszeichen, die zwischen Jägern verwendet werden; es handelt sich regelmäßig um abgebrochene, belaubte bzw. benadelte Zweige bestimmter Bäume
- Brunft oder Brunst: Paarungszeit bei Schalenwild außer Wildschweinen
- Brunftkugeln: die Hoden beim Schalenwild, Steine beim Keiler
- Brunftrute: das männliche Geschlechtsteil beim Schalenwild, außer Reh- und Schwarzwild (hier Pinsel)
- Büchsenlicht: bezeichnet zur Jagd ausreichende Lichtverhältnisse, d. h. Kimme und Korn auf dem Büchsenlauf sind im Ziel noch erkennbar
- Bürzel, der: Schwanz von Wildschwein, Dachs und Bär
- Burgfrieden: verschiedene Tierarten leben in einem Bau, z. B. Fuchs und Dachs
- Burgstall vgl. Hirschgerechte Zeichen: kleine Erhöhung in der Fährte
- buschieren: Jagdart mit Hund und Flinte
- changieren: der Hund wechselt die Spur oder Fährte, insbesondere bei der Nachsuche auf eine (meist) wärmere oder gesunde Spur/Fährte
- Chinaseuche: Kaninchenkrankheit
- Chokebohrung: Würgebohrung im Flintenlauf
- Conibearfalle: Totschlagfalle aus Stahldraht
- Curée: Recht der Hunde, das heißt den Hunden zustehender Teil des Wildes nach der Parforcejagd, das Genossenmachen
- Dachrose: besondere Form einer Rose beim Geweih
- Damwild: Damhirsche (dama dama)
- Decke: Fell von Schalenwild (außer Schwarzwild = Schwarte)
- Deckung: 1. Schutz davor, gesehen zu werden; 2. Verteilung der Schrote beim Flintenschuss
- dick gehen: trächtiges Wild
- Dickung: Schonung, bildet dem Schalenwild Deckung
- docken: auf- und abwickeln des Schweißriemens
- Dohne, die: Fangschlingen zum Vogelfang
- doppeln: unbeabsichtigtes Lösen von zwei Schüssen gleichzeitig aus einer mehrläufigen Waffe, z. B. Drilling
- Dublette: 1. Erlegung von zwei Stück Wild aus derselben Waffe in zeitlich unmittelbarer Abfolge; 2. Beschießen von zwei gleichzeitig gestarteten Tontauben beim Tontaubenschießen
- durch die Lappen gehen (Lappjagd): wenn Wild entkommt, eine Redensart, die sich aus der Jägersprache ableitet
- Durchgehschütze: bei einer Drückjagd zusammen mit der Treiberwehr laufender Schütze
- Dunst: sehr feiner Schrot für die Vogeljagd
- Ehrenlauf: der rechte Vorderlauf des parforce gejagten Hirsches. Galt früher als Trophäe und wurde dem würdigsten Jagdgast überreicht
- Eichelmast: Die Früchte der Eichen (Stiel- und Traubeneiche), die insbesondere dem Schwarzwild als Nahrung dienen.
- einfahren: Beschreibt das Verhalten baubewohnender Wildarten, die in ihren Bau hineinkriechen.
- Einfahrt: Der Eingang eines Baues. Er ist entweder befahren oder nicht befahren.
- einfallen: Das Niederlassen von Federwild auf Boden, Baum oder Wasser.
- eingehen: Wild, das auf natürliche Weise (z. B. Krankheit) ohne Fremdeinwirkung umkommt, Fallwild.
- Einlauf: 1. Öffnung in einem Gatter, durch die das Wild zwar hinein-, aber nicht mehr hinauslaufen kann, Einsprung; 2. das morgendliche Einrücken des Hasen in den Wald
- Einsprung: Öffnung in einem Gatter
- Einstand(-sgebiet): Ruhe- und Rückzugsraum des Wildes (z. B. innerhalb von Dickungen, Brombeerverhauen, Schilfsgürteln etc.)
- Eissprosse: Ende zwischen Aug- und Mittelsprosse an der Stange eines Geweihs
- Ende: Verzweigung, Spross an der Geweihstange
- Entenstrich: Das Abwarten der Jäger, wenn die Enten morgens oder abends die Gewässer anfliegen
- erlegen: Ein Stück Wild töten.
- Erleger: hat das Wild rechtmäßig erbeutet
- Fähe: weibliches Tier des Fuchses, auch des Wolfes sowie aller Marderartigen mit Ausnahme des Dachses; Herkunft: mittelhochdeutsch vohe, althochdeutsch voha ‚Füchsin‘
- Fährte: die auf dem Erdboden hinterlassenen „Fußabdrücke“ des Schalenwildes (vgl. „Spur“ und „Geläuf“)
- Fährtenschuh: Schuh mit an der Unterseite befestigten Schalen von Schalenwild zur Herstellung einer künstlichen Schweißfährte zur Einübung des Hundes
- Färben, das: 1) Blutausfluss der Hündin bei der Läufigkeit (Hitze) 2) Haarwechsel beim Schalenwild (außer Schwarzwild)
- Fahne: 1) die lang behaarte Rute langhaariger Jagdhunde 2) Innen- und Außenseiten bei Vogelfedern
- Falkner: ein Falkner (oder Beizjäger) betreibt die Beizjagd mit Greifvögeln wie Falken, Sperbern, Habichten oder Adlern auf Federwild (z. B. Rebhuhn) und kleines Haarwild (z. B. Kaninchen)
- Fallbaum: auch Hakbaum, auf dem Federwild sitzt, z. B. Krähen bei der Lockjagd
- Fallensteig: hergerichteter Pfad, auf dem sich eine Falle befindet: glatter Gang, guter Fang
- Fallwild: Wild, das eines natürlichen Todes gestorben ist, es fällt
- Fang: 1. die Schnauze von Raubtieren, auch des Hundes; 2. die Füße (Krallen) von Greifvögeln, siehe: Vogelfuß
- Fangschuss: derjenige Schuss, der abgegeben wird, um waidwundes, also nicht unmittelbar tödlich getroffenes oder angefahrenes Wild zu töten
- Fasch, das oder Fleisch, das: der Schweiß
- faschen: schweißen oder bluten
- Fäustling: Faustgroßer Junghase
- Federspiel: Trainingsgerät aus einer Schnur und einer Beutetierattrappe zur Abrichtung von Greifen
- Federwild: die dem Jagdrecht unterliegenden Vögel
- fegen: das Abreiben des „Bastes“ von den ausgebildeten Geweihen der Hirsche und der Gehörne der Rehböcke an Bäumen und Sträuchern
- Feistzeit: Zeit vor der Brunft, also die Zeit vor der Fortpflanzung – sie dient Rehböcken bzw. Hirschen dazu, sich für die folgende, kräfteraubende Zeit Fettreserven zuzulegen
- Feld: Altersbezeichnung für Vorstehhunde (Jagdhunde, die insbesondere zum Vorstehen verwendet werden): „im 1. Feld stehen“ = sich im 2. Lebensjahr befinden
- ferm (auch firm): ein fertig ausgebildeter Jagdhund bzw. auch ein gut ausgebildeter Jäger
- Feuchtblatt: das äußere weibliche Geschlechtsteil beim Schalenwild
- Feuchtglied: das männliche Geschlechtsteil bei Haarraubwild und beim Hund
- flüchtig: ein Wildtier, das nach einer Beunruhigung im Schritt oder im Trab davonzieht. Galoppierend fliehende Tiere nennt man hochflüchtig.
- forkeln: Kämpfen bzw. Stoßen eines Geweih- oder Gehörnträgers gegen einen Nebenbuhler, Mensch oder Hund
- frischen: Frischlinge gebären
- Frischling: frisch geborenes Wildschwein im ersten Lebensjahr (ursprünglich: im ersten Jagdjahr)
- Fuchsprellen: grausames „Jagdvergnügen“ der höfischen Jagd
- führen: 1. ein Muttertier führt ein Junges; 2. ein Gewehr benutzen; 3. einen Jagdhund halten; 4. ein Leittier führt ein Rudel
- Führigkeit, die: die gute Zusammenarbeit zwischen Jagdhund und Hundeführer
- Fußgestell: Schenkel des Habichtes
- Gabler: Rothirsch, dessen Geweih zu einem Spieß einen Augspross zeigt, bzw. Rehbock, dessen Stangen jeweils nur eine Vereckung haben
- Gebräch, das: durch Schwarzwild aufgewühlter Boden
- Gebrech, das: Maul von Schwarzwild
- Gefege: die haarigen Fasern, die nach dem Fegen des Bastes entstehen.
- Geheck, das: Die geworfenen Jungen beim Haarraubwild, bzw. die ausgefallenen Jungen bei Wasserwild.
- Gehöre: die Ohren des Raubwildes
- Gehörn: das Geweih des Rehbocks
- Geilen, die: selten für die Hoden des Wildes, z. B. von Auer-, Trapp- und Wildputerhahn[23]
- Geiß: Ricke, führendes Muttertier beim Reh
- Geläuf: Fährte von Federwild, außer der Trappe und Auerwild
- Geläut, das: Gebell der Jagdhunde z. B. bei Treibjagden
- genossen machen: 1. dem Jagdhund, 2. dem Beizvogel eine Belohnung geben, insbesondere nach der Jagd mit etwas Fleisch
- Geräusch: Lunge, Herz, Nieren, Luft- und Speiseröhre beim Schalenwild
- Gescheide (mundartlich auch Geschlinge): Eingeweide von allem Wild; Magen: großes Gescheide, Gedärm: kleines Gescheide
- Geschleif: Eingänge zum Dachs-, Fuchs- oder Biberbau
- Geschleppe: Köderfleisch an einer Leine, mit der man eine Spur zum Schieß- oder Fangplatz des Jagdtieres zieht und dort gegen Wegnahme zugänglich befestigt
- Geschmeiß: Kot von Raubvögeln
- Gestell: schneisenartig ausgehauenes Waldstück, ursprünglich zum Stellen des Jagdzeugs (Netze, Lappen), heute meist zum Abtransport geschlagenen Holzes (vgl. Adlergestell)
- Gewaff auch Waffen: Eckzähne beim Keiler (männliches Wildschwein); im Unterkiefer Gewehre oder Hauer, im Oberkiefer Haderer
- Geweih: der „Kopfschmuck“ von männlichen Tieren, die zu den Cerviden gerechnet werden
- Gewicht: Gehörn, das Geweih des Rehbocks
- Grandeln: Jagdtrophäe 1. die oberen Eckzähne von Wiederkäuern (in der Regel von Hirschen); 2. die ersten Federn vom Schwingenbug des Auerhahns
- Grashirsch: Rothirsch, der bis zur Milchreife des Hafers (Juni) nur Gras gefressen hat[26], später Feisthirsch, dann Brunfthirsch
- Grind: Kopf des Tieres
- Haar, das: bei Haarwild, außer Hase und Kaninchen (Wolle) und Schwarzwild (Borsten)
- Haarwild: dem Jagdrecht (Wild) unterliegende Säugetiere
- Haderer, die: Eckzähne im Oberkiefer des Keilers, Teil des Gewaffs
- Haken, die: Eckzähne im Kiefer der Bache
- Halali, das: ist sowohl Gruß als auch Jagdruf, Bestandteil des jagdlichen Brauchtums
- Halsung: Halsband für den Jagdhund
- Häsin: Bezeichnung für den weiblichen Hasen und für das weibliche Kaninchen
- Hasenklage (auch Hasenquäke): Lockinstrument für Raubwild
- Hassen: Verhalten von verschiedenen Vogelarten, das zur Lockjagd ausgenutzt wird
- Hatz: historische, heute verbotene Jagdart, bei der schwere Hunde auf schweres, lebendes Wild (Schwarzwild, Bären) gehetzt werden, um dieses zu stellen und zu binden
- Hauer, die: auch Gewehre, Eckzähne im Unterkiefer des Keilers
- Haupt: Kopf beim Schalenwild, ausgenommen beim Schwarzwild, dort Kopf
- Hetze: falls erforderlich, ein Hetzen und Stellen des kranken Wildes am Ende einer Nachsuche
- Hetzjagd: mit Windhunden auf leichtes Wild, mit Packern auf grobes Wild; in Deutschland heute verboten
- Hexenringe: Spuren, die der treibende Rehbock und die brunftige Ricke bzw. das Schmalreh im Getreide hinterlassen
- Himmelszeichen, vgl. Hirschgerechte Zeichen: Spuren des Rothirschgeweihs, die beim Durchwechseln an Bäumen im Ast- und Blattwerk in Geweihhöhe entstehen, auch abgestreifter Schnee kann ein solches Zeichen sein
- Hirsch: Cervus elavus vgl. Rothirsch
- Hirschruf: Instrument zur Nachahmung der Rothirschstimme, z. B. Tritonmuschel
- Hitze: Zeit des Eisprungs beim weiblichen Jagdhund
- hitzig: 1. Hitze; 2. Jäger, der aus Beutegier zu hastig schießt
- hochflüchtig: ein Wildtier, das nach starker Beunruhigung oder wenn es gehetzt wird, im Galopp flieht.
- Hochwild: heute alles Schalenwild außer Rehwild, sowie Auerwild und Stein- und Seeadler
- holzen: sich von Ast zu Ast bzw. von Baum zu Baum fortbewegen, z. B. der Marder
- Horrido: bei Jägern als Begrüßung, aber auch zur Ehrenbekundung als Jagdruf
- hudern: Sandbaden von Federwild, zur Reinigung und Beseitigung von Milben u. a.
- Hüttenjagd: Lockjagd auf Krähen und Greifvögel mit dem (früher) lebenden Auf
- im Feld stehen: Alter des Vorstehhundes
- im Feuer liegen: beschossenes Wild bricht im Schuss zusammen
- Inbesitznahmebruch: ein Bruch, der den rechtlichen Besitz eines erlegten Stück Wild am Ort der Erlegung anzeigt
- innehaben: Trächtigkeit bei Hasen, Kaninchen und kleinem Haarraubwild
- Insiegel: Fährtenzeichen, das beim Ziehen durch weichen lehmigen Boden oder bei Schnee entsteht. Reste von Lehm oder Schnee lösen sich erst später aus den Schalen des Schalenwildes. Insiegel ist ein hirschgerechtes Zeichen
- Jagdbetrieb: alle Tätigkeiten der praktischen Jagdausübung
- Jagdbezirk: Eigenjagd und Gemeinschaftlicher Jagdbezirk sind Jagdbezirke
- Jagdeignungsprüfung (JEP): Brauchbarkeitsprüfung für den Jagdhund
- Jagdfieber: eine Stressreaktion, die manchen Jäger beim Anblick von Wild befällt und einen sicheren Schuss verhindert
- Jägerlatein: die mehr oder weniger wahren Erzählungen von Jägern, die oft die Zahl und besonders die Größe der erlegten Tiere übertreiben
- Jagdgenossenschaft: Zusammenschluss aller Grundeigentümer einer Gemeinde mit weniger Fläche, als zum Bestehen einer Eigenjagd nötig
- Jagdgewehre: 1. Flinten für den Schrotschuss 2. Büchsen für den Kugelschuss 3. Kombinierte Waffen, z. B. Drilling
- Jagdherr: Eigentümer oder Pächter eines Reviers
- Jagdjahr: im Unterschied zum Kalenderjahr beginnt das Jagdjahr am 1. April und endet am 31. März des folgenden JahresJagdschein: Lizenz zur Jagdausübung
- Jagdsignale: Tonfolgen oder Musikstücke, die auf Jagdhörnern geblasen werden
- Jagdtross: das Gefolge einer Jagd, insbesondere historisch
- Jagdzeug: Gerätschaften zur Durchführung einer Jagd
- Kahlwild: weibliche Tiere beim Rot- und Damwild. Sie haben kein Geweih.
- Kalb: Jungtiere von Rot-, Elch- und Damwild von der Geburt bis zum Martinstag oder 31. März des auf die Geburt folgenden Jahres
- kalte Fährte: Fährte, die vor der Nachsuche mehrere Stunden gestanden hat, über Nacht
- kalte (oder: blanke) Waffen: Messer (z. B. Waidblatt) und ähnliche Waffen (z. B. Saufeder), die zur Jagd verwendet werden
- kämmen: aggressives Hinwegstreichen des Beizvogels über das Federspiel, den Balg oder das Wild
- Kammer: Brustkorb des Haarwildes
- Kanzel: Hochsitz
- kapital: groß oder stark, z. B. ein kapitaler Hirsch mit starker Geweihbildung
- Katz, die (Katze): 1. weibliches Murmeltier; 2. weibliche Wildkatze (Kätzin)[31]
- Keiler: männliches ausgewachsenes Wildschwein
- Kern: „nackter“ Tierkörper kleineren Haarwildes (insbesondere Raubwildes) nach dem Abbalgen (siehe auch Balg)
- Kessel:
- der Hauptraum eines Tierbaus, z. B. im Rotfuchsbau
- das Lager einer Wildschweinrotte und der Bache mit Frischlingen
- bei der Treibjagd ein von Jägern und Treibern gebildeter Kreis, in dem und aus dem hinaus das Wild getrieben wird
- Ort, an dem eine Kette Rebhühner gehudert oder gelagert hat
- Kette: Familienverband beim Rebhuhn
- Kipplaufwaffe: Jagdgewehr mit abkippbarem Lauf, meist Flinten, aber auch als Büchsen oder kombinierte Waffen, z. B. Drilling
- Kirrung, die: Futterausbringung zwecks Anlockens von Schwarzwild (Wildschweinen)
- Kitz: Jungtier von Reh, Gämse oder Steinwild
- Klauen, die: 1. Nägel des Haarraubwildes, der Hunde und der Greifvögel; 2. biologische Bezeichnung der Schalen des Schalenwildes
- kleines Jägerrecht: Traditionelles Recht, nach dem das Geräusch demjenigen zusteht, der das Stück aufgebrochen hat
- kleines Jagdrecht: Recht des Grundeigentümers auf seinem Grundstück im befriedeten Bezirk (Fallen-)Jagd auf Kaninchen und Steinmarder auszuüben.
- Kloben: Klemmfalle für den Vogelfang
- Klötze: die Hoden beim männlichen Schwarzwild
- knautschen: schlechte Eigenschaft des Jagdhundes, der gebrachtes Wild quetscht
- kneten: das durch Bewegungen oder Laute ausgelöste krampfartige Zusammenziehen der Fänge bei grifftötenden Greifvögeln
- Knieper: zwei Jahre alter Damhirsch
- Knödelbogen: süddeutsch für Schüsseltreiben
- Knopfbock, auch Knöpfler: geringer Rehbock mit kümmerlicher Geweihbildung, z. B. als Knöpfe oder kurze Spieße
- Kolbenhirsch: Hirsch im Bast
- kollern: Lautäußerung des Birkhahnes
- Kompanieschuss, der: zwei Schützen beschiessen gleichzeitig ein Stück Wild
- krank: Zustand eines angeschossenen oder auch angefahrenen Stückes
- Kranz: vgl. Kränzen
- kränzen: hinterlassene Hirschfährte[38] im harten Boden[39] durch die äußeren Schalenkanten, den Kranz
- Krebsschere: O-förmige, nicht erwünschte Einkerbung der Damschaufel[40]
- Krellschuss: Schuss, der, anstatt das Wild zu töten, nur den Dornfortsatz eines Wirbelkörpers trifft
- Krickel: das Horn der Gams
- Krone: 1. alle über der Mittelsprosse sitzenden Enden (außer Wolfsspross) im Geweih des Rothirsches; 2. beim Rehbock das ganze Gehörn; 3. Schmuckfedern auf dem Kopf mancher Vögel; 4. Kuppe der Grandeln
- Krucke: das Horn des Steinbocks
- Krumme, der: scherzhaft Feldhase
- Kuder, der: männliches Tier des Luchses oder der Wildkatze
- kudern: das „Knurren“ des Birkhahnes, auch Nachahmung des Birkhahnes durch den Jäger (wahrscheinlich nicht mehr in Gebrauch)
- Kugelfang, natürlicher: Geländegegebenheiten, die bei der Jagd das Ziel durchschlagende oder fehlgehende Geschosse sicher abfangen können; wird im flachen Gelände durch die erhöhte Position auf Hochsitz, Drückjagdbock u. ä. gewährleistet, die es ermöglicht relativ steil in den Boden zu schießen
- Kugelschlag: Geräusch beim Auftreffen des Geschosses auf den Wildkörper, vgl. Schusszeichen
- Kuhle: Schlafmulde bzw. Lager des Schalenwildes
- Kurzwildbret: Penis und Hoden beim Hoch-, Reh- und Schwarzwild
- Lager: 1. Ruheplatz des Wildes; 2. Patronenlager; 3. Platz für ein Fangeisen
- lahnen: das Betteln (Rufen) nach Futter des fehlgeprägten Beizvogels beim Anblick des Falkners (meistens nur im ersten Lebensjahr zu beobachten)
- Lampe, Meister: Name des Hasen in der Fabel
- Lauerjagd: Einzeljagd im Vergleich zu Hetzjagd
- Läufe: Beine von vierfüßigem Wild
- Laut: Gebell der Jagdhunde, sie geben oder werden laut: Weid-, Spur-, Baulaut, Stand-, Hetzlaut
- Lappjagd: Schnüre mit Lappen werden um ein Treiben gespannt; das Wild geht – normalerweise – nicht unter den Lappen durch und kann so zielgerichtet getrieben werden
- Lecker: Zunge des Schalenwildes
- Lehrprinz: Lehrmeister eines in der Ausbildung befindlichen Jungjägers
- Leiter: Ansitzleiter
- Licht: Auge des Schalenwildes
- Lockjagd: Jagdart, bei der das zu bejagende Wild mit verschiedenen Mitteln angelockt wird
- Löffel: Ohren des Hasen oder Kaninchens
- lösen: 1. Tiere setzen Kot ab: lösen sich; 2. den Jagdschein einlösen bzw. erneuern
- Löseplatz: ein Ort, an dem sich der Jagdhund lösen, also Kot und Urin absetzen kann
- Losung: hinterlassene Exkremente
- Luder: als Köder für Raubwild verwendetes, totes Wild oder Teile davon, z. B. Aufbruch
- Luderplatz: Stelle, an der Luder ausgebracht wird
- Lunte: Schwanz des Rotfuchses
- Luser, Loser: Lauscher
- mahnen: kurzer nasaler Laut als Kontaktlaut beim Rotwild
- Malbaum: Baum, an dem sich Wild reibt, z. B. Wildschwein
- manteln: der Greifvogel, z. B. der Beizvogel deckt seine Beute mit den Schwingen ab
- markieren: Verhalten bestimmter Wildarten zur Kennzeichnung ihres Reviers
- Mast: die Früchte bestimmter Bäume (Mastbäume), die Wild als Nahrung dienen, z. B. Eicheln, Bucheckern
- Mauser: 1. Federwechsel bei Federwild; 2. Erpel in der Mauser; 3. deutscher Waffenhersteller
- mausen: Raubwild beim Mäusefang
- Mäuseburg: Lockstelle für die Bejagung des Rotfuchses
- mäuseln: zur Lockjagd den Ton der Maus nachahmen
- meckern: Geräusch der Bekassine im Sturzflug
- Meister Braun oder Petz: Braunbär
- melden: Lautäußerung bei Cerviden während der Brunft
- Meute: heute verwendet für eine Gruppe Jagdhunde auf der Jagd
- Milchreife: Getreidekörner vor Beginn des Hartwerdens, besonders anziehend für Wild mit dem Ergebnis von Wildschaden
- Mittelsprosse: in der Mitte des Geweihes sitzendes Ende unterhalb der Krone
- mitziehen (auch mitschwingen oder mitfahren): mit angeschlagenem Gewehr dem sich bewegenden Ziel folgen, um im richtigen Moment zu schießen
- Moderhinke: Infektionskrankheit, bei der die Hufe bzw. Schalen wegfaulen
- Mönch: geweihloser Hirsch
- Nachsuche: Das Suchen von krankem Wild mit dem Schweisshund
- nadeln: Das Auerhuhn äst im Nadelholzbaum
- nageln: Abdrücke der Krallen einzelner Tritte in der Spur bei Raubwild
- nässen: Harn absetzen
- Nestling: junger Greifvogel im Nest
- Neue: frisch gefallener Schnee, der beim Fährten hilft
- Niederjagd oder Niederwildjagd: Jagd auf und Jagdbezirk, in dem nur Niederwild vorkommt
- niedertun: Schalenwild setzt oder legt sich, Schwarzwild schiebt sich ein
- Notzeit: Zeit, in der Wild nicht genug natürliche Äsung findet
- Nuss: weibliches Geschlechtsteil bei Hund und Haarraubwild
- Nutzwild: Wild mit jagdwirtschaftlichem Nutzen, z. B. Wildbret
- orgeln: das anhaltende Schreien des Rothirsches in der Brunft
- Paarhühner: Elterntiere beim Rebhuhn, die mit ihrem Gelege später eine Kette bilden
- Paartritt: Spur von Wiesel und Marder
- Pansen: einer der drei Vormägen von Wiederkäuern, großer Vorratsmagen
- Parforcejagd: Jagd zu Pferd hinter der Hundemeute
- Pass: Wildwechsel von Niederwild außer Rehwild
- Patentjagd: Lizenzjagd im Gegensatz zur Revierjagd
- Perlen: kleine Erhebungen an Geweihstangen
- Perückenbock: krankhafte Veränderung des Gehörns beim Rehbock
- Petschaft: Bruchstelle an der Abwurfstange bei den Cerviden (Hirschartigen)
- plätzen: mit den Vorderläufen das Laub wegschlagen
- Pflanzzeit: Zeit zum Ausbringen der Forstpflanzen
- Plattkopf oder Mönch: Rothirsch ohne Trophäe
- Pinsel: Bezeichnung für das längere Haarbüschel am Penis des Schalenwildes
- Pirsch: Einzeljagd, bei der der Jäger vorsichtig und leise im Revier gegen den Wind „pirscht“ bzw. schleicht, um unbemerkt möglichst nahe ans Wild zu kommen. Dazu ist gute Revierkenntnis erforderlich. Ebenso saubere Pirschpfade
- Pirschzeichen: Blut, Knochensplitter, Fleischstücke usw. von angeschossenem Wild
- Platzhirsch: „Herrscher“ über das Brunftrudel (Kahlwild)
- Pürzel: Schwanz beim Dachs und Schwarzwild
- puitzen: Lockruf der Schnepfe beim Balzflug
- Quäke, die (Hasen-): Lockinstrument zur Fuchsjagd
- Quarthase: ein bis zwei Monate alter Hase
- Quaste, die: Schwanzende beim Schwarzwild und Hermelin
- Querflinte: Doppelflinte mit nebeneinander liegenden Läufen
- Querschläger: falsch für Abpraller
- Quersuche: die weit nach rechts und links ausholende Suche des Jagdhundes vor dem Jäger
- quittieren: ein beschossenes Stück Wild quittiert den Schuss, es zeichnet
- quorren: Lautäußerung der balzenden Schnepfe
- Rammelwolle: Haarbüschel von Hasen und Wildkaninchen während der Brunft
- Ranz, die: sexuell aktive Zeit des Raubwilds
- Ratz: Iltis
- Raubwild: Beutegreifer, Raubtier
- Raubzeug: nicht dem Jagdrecht unterliegende Beutegreifer, u. a. streunende, revierende oder wildernde Hunde oder Katzen
- Rausche: Paarungszeit des Schwarzwildes
- Rauschsynchronisation: Paarungssynchronisation des Schwarzwildes ist eine Annahme, die bisher nicht belegt ist
- Reh oder Rehwild: Sammelbezeichnung für Rehwild
- Reif oder Reifel: das Hinterlassen einer Hirschfährte,[46] so dass beim Ineinandertreten von Vorder- und Hinterlauf ein kleiner Erdstreifen entsteht
- reifen: Wild wird eine kurze Zeit bis zu einigen Tagen in die Kühlung gehängt
- Reihzeit: Begattungszeit bei Wasservögeln
- Revier: Jagdbezirk
- revieren: systematisches Absuchen des Geländes durch den Jagdhund
- revidieren: tägliche Kontrolle der Fallen
- Ricke: Weibliches Reh, auch Geiß
- Riegel: Wildwechsel im Gebirge
- Riegeln, Riegeljagd: Drückjagd mit wenigen Treibern, bei der Waldstücke an den Riegeln abgestellt werden
- rinnen: Schwimmen beim Haarwild
- ringeln: 1. neue, hygienische Methode beim Aufbrechen[47]; 2. Entrinden durch Eichhörnchen[48]
- ringholen: Fähigkeit vieler Greifvogelarten, in der Thermik nahezu ohne Flügelschläge kreisend nach oben zu steigen
- rollieren, radschlagen: das (manchmal vorkommende) Überschlagen des flüchtenden Wildes nach Erhalt der Kugel oder der Schrote
- Rose: 1. kranzförmiger Sockel am Grund der Stangen eines Geweihes mehrjähriger Hirschartiger; 2. nackte Hautstellen am Kopf von Hühnervögeln, z. B. Balzrosen beim Birkhahn
- Rosenstock: knöcherner Stirnzapfen, auf dem die Geweihstange sitzt
- Rote Arbeit: aufbrechen bzw. ausweiden
- Rotte: 1. Gruppe von mehreren Wildschweinen; 2. auch beim Wolf (selten)
- Rotwild: Rothirsche
- Rudel: Gruppe von mehreren Tieren einer Schalenwildart, außer Schwarzwild, und von Wölfen
- rudeln: 1. Sammeln der Tiere, die ein Rudel bilden; 2. Lautäußerung des Birkhahnes
- Rute: 1. Schwanz bei Hunden, allem Haarraubwild, außer Fuchs (Lunte), Dachs und Bär (Bürzel); 2. Penis bei Schalenwild (Brunftrute), Raubwild und Hund (Feucht- oder Fruchtglied), Hase, Kaninchen und Murmeltier (Brunftrute)
- Salzlecke: Vorrichtung, die dem Wild Salz zur Mineralzufuhr anbietet; meist in der Nähe von Wildäsungsflächen
- Sasse: Lager des Hasen
- Sau: ein Wildschwein (als Art – speziell als weibliches Tier siehe: Bache)
- Saufänger: eine Klinge zum Abfangen (Erstechen) von Schwarzwild, z. B. bei einer Drückjagd
- Saufang: lebend fangende Falle für Wildschweine
- Saufeder: eine lange, zweischneidige Klinge, die auf einem bis zu zwei Meter langen Hartholzstiel montiert und zum Abfangen von annehmendem Schwarzwild verwendet wird
- Schadhirsch: auch Mörderhirsch, weil er als meist älterer, zurückgesetzter Rothirsch mit Stangen ohne ausgebildete Enden andere Hirsche forkeln (erstechen) kann
- schädelecht: Gehörn oder Geweih, das nicht abgeworfen wurde (Abwurfstangen), sondern beim Erlegen des Tieres fest mit dem Schädelknochen verbunden war
- Schachtel: alte, weibliche Tiere des Reh-, Gams- oder Rotwildes, die keine Junge mehr führen. Hieraus ist der Begriff „Alte Schachtel“ abgeleitet.
- Schale: die Klauen des wiederkäuenden Haarwildes und des Wildschweins
- Schalenwild: Wildarten mit Schalen (Klauen), also wiederkäuendes Haarwild und Wildschweine
- Scherenfalle: ein früher gebräuchliches Fanggerät, das aus Knüppeln gebaut wurde und sich besonders zum Fang von Mardern eignete
- Schild, der oder das: 1. Verdickung der Schwarte auf den Schulterblättern der männlichen Wildschweine (Keiler); 2. Brustfleck bei Hühnervögeln; 3. weitere, veraltete Bedeutungen bei Haseder
- Schirm: Sichtblende am Boden als Jagdeinrichtung
- Schloss: Bezeichnung des Knorpels im Beckenboden, durch den der Mastdarm des Wildes geht. vgl. aufbrechen
- Schlüpfertyp: Klassifizierung von Reh- und Sikawild
- Schmalreh: junges noch nicht geschlechtsreifes weibliches Reh. Es ist das Kitz vom Vorjahr.
- Schmaltier: junge noch nicht geschlechtsreife Hirschkuh, das Kalb vom Vorjahr.
- Schmalz: Fett des Murmeltieres und des Dachses
- Schmalzmann: Dachs, auch Grimbart
- Schmelz: Ausscheidungen von Greifvögeln
- Schnalle: das äußere weibliche Geschlechtsteil von Hunden, Füchsen, Wölfen u. a.
- schnallen: wenn der Jagdhund von der Leine gelassen wird
- Schnecke: 1. Horn des Widders, jagdliche Trophäe; 2. Gehäuse der Tritonschnecke vgl. Hirschruf
- Schneider: 1. geringer Hirsch oder Auer-/Birkhahn; 2. Jäger, die ohne Beute heimkehren
- Schnepfenstrich: Balzflug der Waldschnepfe
- Schnitthaar: bei Eintritt des Geschosses in den Wildkörper abgeschnittenes Haar
- schnüren: Gangart Rotfuchs, Wolf oder Luchs, bei der die Pfoten in einer geraden Linie hintereinander den Boden berühren, wobei die Hinterpfoten in die Spuren der Vorderpfoten derselben Körperseite gesetzt werden, im Gegensatz zum Schränken
- schöpfen: Wild und Federwild schöpfen, wenn sie trinken
- Schrank vgl. Hirschgerechte Zeichen: der seitliche Abstand der Tritte des rechten Laufpaares vom linken in der Schrittfährte
- schränken: das Nebeneinandersetzen der Läufe (Beine), abweichend von der geraden Linie („verschränken“)
- Schürze: beim weiblichen Rehwild helles Haarbüschel über dem weiblichen Geschlechtsteil (Feuchtblatt)
- Schützenbruch: Zweig einer gerechten Holzart, die dem Erleger eines Stückes Wild vom Jagdherrn überreicht wird
- Schüsseltrieb oder -treiben: geselliges Beisammensein nach beendeter Gesellschaftsjagd, meist zum Essen
- schussfest: Jagdhund, der bei Abgabe eines Schusses nicht erschrickt
- schusshitzig: Jagdhund, der gleich nach Abgabe eines Schusses ohne Befehl das Wild verfolgen oder nachsuchen möchte
- Schusszeichen: Merkmale, die anzeigen, ob und wo das Wild getroffen wurde, z. B. wie es zeichnet
- Schwarte: die dicke behaarte Haut bei Dachs und Schwarzwild
- Schwarzkittel: jagdlicher Begriff für Wildschwein
- Schwarzwild: jagdlicher Oberbegriff für Wildschweine
- schweimen: Flugeuphorie bei Greifvögeln; sich in großer Höhe dem Einfluss des Falkners entziehen
- Schweinesonne: Vollmond dessen Licht beim nächtlichen Ansitz auf Wildschweine besonders günstig ist
- Schweiß: das Blut des Wildes und des Jagdhundes, sobald es aus dem Tierkörper austritt
- Schweißhund: Jagdhund, der darauf spezialisiert ist, krankes (verletztes), schweißendes (blutendes) Schalenwild im Rahmen der Nachsuche zu suchen, zu finden und zu stellen
- Seher, die: Augen des Haarraubwildes wie Fuchs sowie von Hase, Kaninchen und Murmeltier[57]
- sichern: 1. bei Wild: die Umgebung mit allen Sinnesorganen prüfen; 2. bei der Waffe: die geladene Waffe mittels Sicherung sichern oder entsichern
- Spiegel: die helle Fellfärbung am Hinterteil der Cerviden (Hirschartigen), z. B.: beim männlichen Reh nierenförmig, beim weiblichen Reh herzförmig mit zusätzlicher heller Behaarung über dem Feuchtblatt, welche auch Schürze genannt wird
- Spiel: Gesamtheit der Schwanzfedern beim Birkhahn
- Spießer: junger Rehbock oder Hirsch mit Gehörn oder Geweih, das sich noch nicht gegabelt hat
- sprengen: Wild mit dem Bauhund oder Frettchen aus dem Fuchsbau oder Kaninchenbau treiben
- Sprengruf: Kampfschrei eines Platzhirsches, um Nebenbuhler zu vertreiben
- Sprinz: männlicher Sperber, bei allen anderen Greifen heißt der männliche Vogel Terzel
- Sprung: eine Gruppe von Rehen in der Winterzeit. Im Sommer sind Rehe Einzelgänger (Böcke und Schmalrehe) oder kleine Familienverbände (Ricke mit Kitz)
- Sprosse oder Spross: Verzweigung, Ende an einer Geweihstange
- Sprung: das hintere Bein des Feldhasen
- Spur: Trittsiegel bei allen Haarwildarten außer Schalenwild
- spurlaut, vgl. fährtenlaut: beschreibt den auf der Spur oder Fährte des Wildes laut jagenden, also bellenden Jagdhund
- Ständer: Beine und Vogelfuß beim Federwild
- Standarte, oder Lunte: der Schwanz des Fuchses und des Wolfes
- Standwild: Wild, das sich im Gegensatz zum Wechselwild ständig in einem Revier aufhält
- Stange: 1. Geweihstange; 2. Parierstange bei Blankwaffen; 3. Abzugsstange
- Steine: Hoden des Keilers (selten); auch: Besonders große Perlen an Geweihen
- stellen: 1. der Hund stellt das Wild, wenn er es zum Stehen bringt, z. B. bei einer Hetze nach der Nachsuche; 2. Beizvogel lässt sich nieder; 3. Falle fängisch stellen
- Stern: die Iris beim Wild
- stöbern: planmäßiges Suchen des Stöberhundes außerhalb der Kontrolle des Hundeführers[59]
- Stoß: die Gesamtheit der Schwanzfedern eines Greifvogels
- Strecke, Jagdstrecke: alle erlegten Tiere einer (Gesellschafts-)Jagd, nach einer festgelegten Ordnung in Reihen ausgelegt („die Strecke legen“, „zur Strecke bringen“)
- Strich: regelmäßig eingehaltene Flugbahn von Vögeln („Federwild“) von und zu Rastplätzen oder Nahrungsplätzen, oder bei der Balz, z. B. Schnepfenstrich
- Stück: allgemeiner Zahlklassifikator für Dinge und Tiere (ohne Plural, also z. B. zwei Stück Rehwild), insbesondere weil man jagdlich nicht das Reh oder das Tier sagt, sondern von einem Stück spricht.
- Schusszeichen: Hinweise beim Einschlag des Geschosses in den Wildkörper
- Sulze: siehe Salzlecke
- Teckel: jagdlicher Begriff für Dackel
- Teller: Ohren des Schwarzwildes
- Terzel: männlicher Greifvogel (Ausnahme: Sprinz für den männlichen Sperber)
- Tier: weiblicher Hirsch, je nach Tierart heißt es vollständig Rottier oder Damtier, auch Altersbezeichnung als Schmaltier
- Tirass, der: Decknetz zum Fang von Federwild
- totverbellen: Laut geben beim Auffinden eines verendeten Stückes Schalenwild bis zum Eintreffen des Jägers, vom Hund
- Totverbeller: Hund, der beim Auffinden eines verendeten Stückes Schalenwild Laut gibt und bis zum Eintreffen des Jägers beim Stück verbleibt
- Totverblasen, Totsignal: individuelle Jagdhornsignale für alle auf einer Gesellschaftsjagd zur Strecke gebrachten Tierarten
- Tracht: Gebärmutter des Haarwildes, auch der Embryo
- Träger: der Hals von Schalenwild außer Schwarzwild
- Treiben: im Rahmen einer größerflächigen Bewegungsjagd bejagtes Teilgebiet
- Tropfbett: Ansammlung von heruntergetropftem Schweiß eines angeschossenen aber noch stehenden Tieres, das an diesem Platz Deckung gesucht hat
- Tritt: einzelner Fußabdruck von Schalenwild (mehrere Tritte bilden eine Fährte)
- Trosch: Federbusch auf der Falken-Kappe
- überfallen: Schalenwild überfällt Hindernisse, d. h. überspringt diese
- übergehen: 1. Übersehen, z. B. Fährte, Pirschzeichen, 2. z. B. an einem sich drückenden Hasen vorbeigehen, 3. ein weibliches Stück Schalenwild wird nicht beschlagen (begattet), so dass es im folgenden Jahr nicht führt, d. h. keinen Nachwuchs hat
- Überhege: führt zu erhöhter Population und Wildschaden
- überjagen: ein Jagdhund verlässt den zu bejagenden Bezirk oder jagt über die Reviergrenze hinaus
- Überläufer: junges Wildschwein im Alter zwischen 12 und 24 Monaten (ursprünglich: in dem auf die Geburt folgenden Jagdjahr)
- überrollen: bei der Baujagd gelangen Fuchs oder Dachs über den vorliegenden Hund ins Freie
- unterladen: geladener Repetierer, aber keine Patrone im Patronenlager
- Urhahn: Auerhahn
- Urian, der: alter, starker Keiler
- verbeißen, als Folge Verbiss: Fraßspuren an Bäumen und Sträuchern
- verblasen: durch ein Hornsignal anzeigen, dass ein Stück Wild erlegt worden ist
- verblatten: den Rehbock bei der Blattjagd vergrämen
- verenden: Wild stirbt auf gewaltsame Weise. Natürliches Sterben heißt fallen[61]
- vergrämen oder Vergrämung: beabsichtigtes oder unbeabsichtigtes Verjagen von Wild
- verhitzen: die stickige Reifung (Verderb) von geschossenem Wild durch Hitzestau im Kadaver, wenn es nicht rechtzeitig aufgebrochen wird
- verhoffen: das Stehenbleiben ziehenden oder äsenden Wildes, z. B. um einen „verdächtigen“ Gegenstand zu betrachten oder ein Geräusch zu orten
- Verlorenbringer: ein Jagdhund, der die Wundspur des kranken Hasen/Fuchs verfolgt, ihn fängt, abtut und bringt
- verludern: der Verderb von angeschossenem Wild, das nicht rechtzeitig gefunden wurde
- vernehmen: hören
- verprellen: Wild aus Unvorsichtigkeit oder Ungeschicklichkeit verjagen
- Vorsuche: finden des Anschusses durch den Jagdhund zur weiteren Nachsuche
- Vorstehhunde: Jagdhunderassen, die die Eigenschaft des „Vorstehens“ ausgeprägt aufweisen, d. h., sie zeigen dem Jäger entdecktes Wild durch „Vorstehen“ an
- Waidgerechtigkeit (oder Weidgerechtigkeit[1]): ethische Regeln, nach denen ein fermer bzw. waidgerechter Jäger handeln und jagen soll
- Waidloch (oder Weidloch): After oder auch Enddarm des Wildes oder des Jagdhundes
- Waidmann (oder Weidmann): Jäger
- Waidmannsdank! (oder Weidmannsdank): Antwort auf ein als Gratulation gedachtes „Waidmannsheil!“
- Waidmannsheil! (oder Weidmannsheil!): Traditionelle Begrüßungs-, Verabschiedungs- oder Gratulationsformel unter Jägern
- waidwund (oder weidwund): Schuss in die Eingeweide (Gescheide)
- Wechselwild: Schalenwild, das nicht als Standwild in einem bestimmten Revier oder Gebiet vorhanden ist, sondern aus bestimmten Gründen, wie z. B. Brunft oder Äsungsangebot einwechselt und das Revier oder Gebiet bald wieder verlässt
- Wedel: Schwanz bei Hirschartigen (Cerviden)
- Welpe: Jungtier von Raubtieren, also prinzipiell auch von Katzen, meist jedoch von Hundeartigen
- Wild: im Bundesjagdgesetz als solches definierte Wildtiere
- Wildbret: das zum Verzehr bestimmte Fleisch von erlegtem Wild
- Wildfolge: Vereinbarung, krankes bzw. angeschossenes Wild über die Reviergrenze nachzusuchen
- Wildschaden
- Wildwechsel: regelmäßig von Schalenwild begangener Pfad
- Wimpelschlagen, ein Himmelszeichen: ist das Auseinanderwerfen von Ameisenhaufen, das die Rothirsche mit dem Geweih bewirken; die Schäden werden auch als Wimpelschäden bezeichnet
- winden: mit dem Geruchssinn etwas wahrnehmen, riechen; beim Wild und beim Hund gebraucht
- Windfang: Nase des Schalenwildes, außer Schwarzwild
- Witterung: Geruchssinn oder Geruch („Witterung aufnehmen“, schnuppern)
- wölfen (auch werfen): gebären bei Wolf, Fuchs und Hund
- Wolfsspross: zusätzliches Ende am Geweih zwischen Mittelspross und Krone
- worgen: (auch wörgen, würgen, kröpfen) knarrende bzw. würgende Laute eines Auerhahnes, wenn er auf seinem (Schlaf-)Baum aufgebaumt hat (sitzt)
- Wundbett: Stelle, an der sich ein verletztes Stück Schalenwild niedertut, das heißt niederlegt
- Zain, der oder das: veraltet für 1) den Schwanz des Dachses (heute Bürzel); 2) die Brunftrute des Hirsches
- Zeichnen: Reaktion des Wildes auf den Schuss durch Bewegung und Lautäußerung
- Zementzonenverfahren: Methode zur Altersbestimmung beim Rotwild
- zerwirken: Wild zu Wildbret bzw. in küchenfertige Teile zerlegen, siehe Auslösen
- ziehen: 1. sich ruhig fortbewegen, vom Schalenwild; 2) fliegen, von Vögeln
- Zielwasser: Alkohol, der dabei helfen soll, von ruhiger Hand zu zielen
- Ziemer oder Zimmer: Rückenbraten vom Wildbret von zerlegtem Rot-, Dam-, Reh- und Schwarzwild, der wieder in Wedel- oder Blumenziemer, Mittelziemer und Vorder- oder Blattziemer unterschieden wird
- Zukunftsbock bzw. -hirsch: junge, gut veranlagte Cerviden
- zusammenbrechen: niederstürzen, vom Schalenwildes nach dem Schuss
- Zwang (vgl. Hirschgerechte Zeichen): die im Tritt zusammengepresste Erde oder Schnee
- Zwangswechsel: ein Pfad, den das Wild aufgrund örtlicher Gegebenheiten (Geländeform, Hindernisse etc.) zwangsläufig benutzen muss
Interessen-Gemeinschaft Wild beim Wild
Die IG Wild beim Wild ist eine gemeinnützige Interessen-Gemeinschaft, die sich für die nachhaltige und gewaltfreie Verbesserung der Mensch-Tier-Beziehung einsetzt, wobei die IG sich auch auf die rechtlichen Aspekte des Wildtierschutzes spezialisiert hat. Eines unser Hauptanliegen ist, in der Kulturlandschaft ein zeitgemässes und seriöses Wildtiermanagement nach dem Vorbild vom Kanton Genf einzuführen – ohne Hobby-Jäger aber mit integren Wildhütern, die den Namen auch verdienen und gemäss einem Ehrenkodex handeln. Das Gewaltmonopol gehört in die Hände des Staates. Die IG unterstützt wissenschaftliche Methoden der Immunokontrazeption für Wildtiere.
2 Kommentare
Guten Tag
Die Jagdlichen Ausdrucksformen wurden sehr umfassend dargestellt. Ein Lob dem Verfasser. Leider sind die einführenden Worte sehr einseitig und plakativ dargestellt und zeugen nicht von demselben tiefgründigen Scharfsinn, wie die Folgeabhandlung. Es ist eine mögliche Sicht, die meiner Ansicht nach aber weitgehend verfehlt dargestellt wird. Die Darstellung ist bestimmt nicht immer von der Hand zu weisen, sollte aber doch differenzierter betrachtet werden.
Nun zum Fachjargon und deren Nutzen. So wie der Arzt sein Fachjargon pflegt, pflegen die Jäger diesen auch, da Jagd eben nicht nur ein Hobby oder ein Vergnügen darstellt, sondern ein ernsthaftes Fachgebiet darstellt. Es geht um eine sorgsame Wildpflege. Eben gerade, um die Tier Würde nicht herunterzusetzen hat der Jäger die Weidmannssprache. Damit schenkt er dem Tier Würde und Achtung, weil er dieses respektvoll betrachtet und die Spannung kennt, die zwischen Leben und Tod, Freude und Leid liegt. Darum sagt der Jäger nicht Arschloch, sondern Weidloch, bezeichnet die Augen lieblich als Seher oder bezeichnet die Nahrungsaufnahme des Wildes nicht als Fressen, sondern äsen. Da gäbe es noch unzählige solcher Beispiele aufzuführen. Gerade in Hinblick auf die An Mutigkeit des Wildes sehe ich den Sinn, in einem sorgsam gepflegten jagdlichen Jargon.
Vom Verschandeln der Sprache würde ich bei dem ganzen Genderquatsch sowie dem Gelaber eines Rezos sprechen, nicht aber im Zusammenhang mit der Jagd