Das Naturschutzhilfswerk WWF in England beendet seine Unterstützung für die Trophäenjagd auf Wildtiere, nachdem Mitglieder und Unterstützer Druck ausgeübt haben, laut einem Bericht in The Times.
Sir Ranulph Fiennes ist die treibende Kraft hinter der Bewegung der entsetzten Geldspendern in England, die ihr Geld zurückfordern, als sich herausstellte, dass der Umweltsekretär Michael Gove vom WWF gesagt habe, dass das Verbot der Einfuhr von Grosswild-Trophäen Arten schaden könnte, wie zum Beispiel den Eisbären.
Der Angriff auf den WWF wird zudem von einem der führenden Tieraktivisten Grossbritanniens durchgeführt: Eduardo Gonçalves, Gründer der Kampagne zum Verbot der Trophäenjagd, ehemaliger Geschäftsführer der Liga gegen grausame Sportarten und ehemaliger Kampagnenmanager des WWF.
Der Sinneswandel folgt auch aufgrund einer neuen Ausgabe von Killing Game: The Extinction Industry, ein Buch von Eduardo Gonçalves, indem er behauptet, dass die Wohltätigkeitsorganisation WWF dem Trophäenjagdhandel praktische und lobbyistische Unterstützung gegeben habe.
Am 6. Juli berichtete The Times über seine Offenlegungen und Sir Ranulph Fiennes schrieb dann auf Facebook: ′′Ich bin schockiert, herauszufinden, dass die früher gut respektierte Wildtier-Wohltätigkeitsorganisation WWF etwas so morbides und grausames wie die Trophäenjagd unterstützt. Der WWF bittet uns, Geld zu spenden, um gefährdete Tiere zu retten, und doch im nächsten Atemzug finanzieren sie die Zerstörung und das Aussterben derselben Kreaturen. Das ist sowohl heuchlerisch als auch zutiefst enttäuschend. Du bist ein guter Mensch. Auf der grundlegendsten Ebene ist es ein völliger Betrug am öffentlichen Vertrauen! Vielleicht haben die Spender das Recht, ihr Geld zurückzuverlangen?“
Viele Leute haben reagiert und kommuniziert, dass sie ihre Lastschriften und Spenden als Reaktion auf den Skandal eingestellt hätten.
Peter Egan, der Schauspieler, schrieb auf Facebook, dass er ′′total perplex sei über das wahre Ausmass der schockierenden Doppelmoral des WWF bezüglich der Trophäenjagd. Ich glaube wirklich, dass wir nicht mehr dazu stehen können und es dem WWF ermöglichen sollen, ekelhafte Hobbys wie die Trophäenjagd zu unterstützen. Es ist barbarisch, unmenschlich und völlig ohne Freundlichkeit oder Mitgefühl. Wollen wir Wohltätigkeitsorganisationen, die unsere Spendengelder nehmen, um damit Psychopathen zu unterstützen?”
Der Ableger des WWF in England wird jetzt laut Informationen der “The Times” so verstanden, dass er eine U-Wende gemacht hat, um gegen die Trophäenjagd eine härtere Gangart einzunehmen, wie die britische Regierung, die sich grundsätzlich verpflichtete, die Trophäenjagd bzw. Einfuhr von Trophäen zu verbieten.
In a statement to the Times, a WWF-UK spokesperson said:
Our position has in fact been clear from the start — WWF-UK’s longstanding position is that we do not support, fund or encourage the killing of animals for trophies, and we have never opposed the government’s proposals to ban importing hunting trophies into the UK.
The government must ensure that any ban takes account of the potential impact on the livelihood and rights of indigenous peoples and local communities to ensure there are not unintended consequences for local communities or wildlife.
Nature is in crisis and it is not only species hunted for trophies that are threatened, with wildlife under much greater threat from their habitats being destroyed through deforestation for agriculture, mining and other purposes.
The government needs to do more than stopping the import of hunting trophies, and must make it illegal to import any products that are killing these animals by driving deforestation.
Für die Gier nach einer besonderen Jagdtrophäe reduzieren Trophäenjäger die Tierbestände in erheblichem Ausmass.
Aus einer wissenschaftlichen Studie über die Jagd auf Löwen in Tansania geht beispielsweise hervor, dass die legale Trophäenjagd – und nicht etwa Wilderei oder der Verlust von Lebensräumen – der Hauptfaktor für den deutlichen Rückgang der Wildtiere ist.
Trophäenjagd ist kein Artenschutz
Die immensen Summen, die Hobbyjäger für eine Jagdreise ausgeben, landen nicht bei der armen Bevölkerung oder bei einer Nationalparkverwaltung, sondern fast ausschliesslich in den Taschen der Reiseveranstalter und Jagdfarmbesitzer. Aus einer Wirtschaftsanalyse der Trophäenjagd in Afrika geht hervor, dass gerade einmal 3 Prozent der Einnahmen durch Trophäenjagden bei der lokalen Bevölkerung ankommen. Aus wirtschaftlicher Sicht spielt der Jagdtourismus in den meisten Ländern nur eine unbedeutende Rolle. In Namibia beispielsweise trägt die Trophäenjagd gerade einmal 0,27 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei, der Naturtourismus hingegen 4,2 Prozent.
Der grösste Teil der Touristen auch aus England möchte eine intakte Tierwelt sehen – davon profitiert auch die lokale Bevölkerung langfristig.
Dass es bisher zum Beispiel nicht gelungen ist, dem Abschlachten der Elefanten ein Ende zu setzen, hat der WWF mitzuverantworten.
Den von 29 afrikanischen Staaten bei der CITES-Artenschutz-Konferenz 2016 vorgebrachten Antrag, Allen afrikanischen Elefanten den höchsten Schutzstatus zu verleihen, lehnte der Panda-Konzern ausdrücklich ab – und beeinflusste damit etliche Entscheidungsträger (so etwa die EU, deren Stimmverhalten letztlich den Ausschlag für die Ablehnung gab).
Dass die Elefanten Namibias, Zimbabwes und Südafrikas nun weiterhin bei CITES auf Anhang II gelistet sind (und nicht auf Anhang I, der den höchsten Schutz beinhalten würde) hat unter anderem zur Folge, dass mit Elefantenhaut und -haar sowie Schnitzereien gehandelt werden darf und weiterhin Elefantenbabys in Zimbabwe zu kommerziellen Zwecken aus der Wildnis gefangen und zum Beispiel nach China verkauft werden dürfen. Dies dezimiert nicht nur den Bestand, sondern ist für die hochintelligenten und sozialen Tiere mit einem Höchstmass an Grausamkeit verbunden.
Unabhängige Experten sind sich weitgehend einig, dass ein absolutes und unbefristetes Handelsverbot für jegliches Elfenbein notwendig ist, um die Wilderei einzudämmen und die Elefanten vor dem Aussterben zu bewahren. Diese Strategie hat sich bereits in der Vergangenheit als erfolgreich erwiesen: Ein 1989 verhängtes internationales Handelsverbot liess die Absatzmärkte zusammenbrechen und die Preise verfallen. So kamen illegaler Handel und Wilderei praktisch zum Erliegen.
Doch mit Zustimmung des WWF wurden 2008 wieder Elfenbeinverkäufe nach China und Japan zugelassen – mit fatalen Auswirkungen für die Elefanten.
Der WWF unterstützt ausbeuterische Projekte mit der Jagd und ist an deren Umsetzung beteiligt – anstatt sich für ethische Konzepte des Natur- und Wildtiermanagements stark zu machen.
Quellen:
2 Kommentare
Der WWF hat doch überall die Griffel drin.
Siehe z.B. „10 Jahre Zusammenarbeit WWF & Edeka“.
Und dann mit den Tieren werben um Spenden zu bekommen. Tiere die dann später abgeballert werden um der Nachhaltigkeit zu dienen.
….kranke Vollidioten sind das.
Und letztendlich unterstützt die Regierung dieses Massaker an Tieren