Wildtiere

Was läuft im Kanton Luzern anders?

Die Anzahl der Luchse im Kanton Luzern nimmt ab, obwohl es geeignete Lebensräume für diese Wildkatzen gibt.

Die Aussetzung des ersten Luchspaares im Melchtal im Kanton Obwalden im April 1971 war eine Pioniertat.

Es zeigt sich jedoch: 50 Jahre nach der Wiederansiedlung gibt es Anlass zur Sorge. Die Schweizer Luchsbestände sind isoliert und zunehmend genetisch verarmt. Es gibt kaum Austausch zwischen den Populationen, weder innerhalb der Schweiz zwischen den Alpen, dem Jura und der Nordostschweiz noch mit Populationen im angrenzenden Ausland.

Derzeit gibt es wieder nur wenige Luchse in Luzern, hauptsächlich in den Grenzgebieten zu Obwalden und Bern. Die Gründe für diesen Rückgang sind den Experten noch unbekannt.

Im letzten Jahr wurde dank einer markierten weiblichen Luchsin eine erfolgreiche Fortpflanzung beobachtet. Die Aufenthaltsorte der Luchsin und ihrer Nachkommen sind jedoch jetzt unbekannt.

Tatsächlich ist die Freude über den Luchs in der Jägerschaft generell nicht sehr gross. Es gibt aber auch Hobby-Jäger, die den Luchs als Teil des Ökosystems erkennen und seine Präsenz akzeptieren, erläutert Christian Hüsler, Fachbereichsleiter Jagd und Wildhüter des Kantons Luzern, gegenüber der Luzerner Zeitung.

Der Mangel an genetischer Vielfalt unter Luchsen bereitet zunehmend Sorgen. Das Auftreten von Herzgeräuschen in der Population der Alpenluchse könnte auf dieses Genetik-Problem zurückzuführen sein. Es wurde jedoch nicht nachgewiesen, dass dieses Inzuchtproblem zu erhöhten Sterblichkeitsraten oder verringerten Reproduktionsraten führt. Dennoch wird das Einbringen neuer genetischer Materialien für die langfristige Gesundheit einer Population als wichtig erachtet.

Obwohl ein Drittel der Luchse durch Wilderei stirbt, sind in Luzern keine dokumentierten Fälle von Wilderei bekannt. Das vorsätzliche Töten einer geschützten Art ist nach dem Bundesjagdgesetz strafbar und wird mit Gefängnisstrafe oder Geldbussen geahndet. Verdächtige Fälle müssen daher gründlich untersucht werden.

Man kann praktisch auch nicht feststellen, dass Wildschweine die Zentralschweiz besiedeln. Die Zentralschweiz oder Innerschweiz ist eine der sieben Grossregionen der Schweiz. Sie umfasst die Kantone Luzern, Uri, Schwyz, Obwalden, Nidwalden und Zug und liegt nördlich des Alpenhauptkamms. Luzern zum Beispiel grenzt an die stark von Wildschweinen besiedelten Kantone Zürich, Aargau und Bern sowie nahe dazu auch Solothurn – und trotzdem hat eine Besiedelung im Kanton Luzern in den vergangenen 20 Jahren nicht wirklich stattgefunden. Und dies obwohl in derselben Zeit in den benannten Kantonen die Jagdstrecke fast überall zugenommen habe.

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3 Kommentare

  1. Die nun abtretende Tourismusdirektorin in Sörenberg – Flühli wirbt um Touristen in der schönen Natur der UNESCO-Biospähre Entlebuch.
    Bald auch als Wirtin im Rest. Salwideli mitten in der „einmaligen Natur“.
    Andererseits hat sich die Jägerin jahrelang parallel in der „Vereinigung zum Schutz von Jagd- und Nutztieren vor Grossraubtieren in der Zentralschweiz“ engagiert.
    Heuchlerischer geht es wohl kaum.
    Dass solches im Entlebuch akzeptiert wird, spricht Bände – aber Hauptsache Label UNESCO.
    Da wundert es wenig, dass der Luchs im Kanton Luzern wieder weichen muss. Vom Wolf gar nicht zu reden …

  2. Fälle verwaister Jungluchse im Herbst 2018 nach der Jagdsaison sind starke Indizien für Wilderei der „naturliebenden Jäger“ im Kanton Luzern ( Fälle in Willisau und Malters).
    Dass hier angrenzend an Obwalden, wo die Wiederansiedlung vor 50 Jahren begann, der Luchs plötzlich wieder verschwindet, hat wohl kaum genetische Ursachen.

    Die Wiederauswilderung eines aufgepäppelten Jungluchse ist medial breit kommuniziert worden. Die Jäger wollten das gesunde Jungtier selbstredend abtun (Quelle: LAWA, Luzern). Ein Schelm, wer böses denkt.
    Was die Ursache für die verwaisten Jungluchse ist – danach fragt niemand.
    Es sind die gleichen kriminellen Machenschaften wie im Wallis.

  3. Vielleicht vergraulen die 2 Beinigen Wildschweine das andere Wild!
    Ich habe vor 10 J zufällig im Würzen Bach ein Luchs nach einem Partner rufen gehört!in diesem Gebiet gibt’s noch viele Wildtiere,die sich an Zivilstion angewöhnt haben,sogar ein Spatzen Alpino!

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