In Kalifornien hat ein Specht ganze Arbeit geleistet.
Eigentlich hatte Kammerjäger Nick Castro einen klar umrissenen Auftrag: Die Besitzer eines Hauses im kalifornischen Santa Barbara hatten ihn gebeten, ihr Anwesen auf Mehlwürmer zu untersuchen. Doch der Auftrag endete unerwartet spektakulär: Als Castro hinter die Wand griff, hinter der sich der Kamin befand, quollen ihm von dort unzählige Eicheln entgegen.
Die Eichelflut schien kein Ende nehmen zu wollen, am Ende lag ein ganzer Berg von Eicheln auf dem Boden des Zimmers. In Zahlen ausgedrückt, schätzt Castro, dass er acht Müllsäcke aus dem betroffenen Kamin gefischt hat, was etwa 320 Kilogramm entspricht.
Auch seine ersten Vermutungen über die Menge der Eicheln musste Castro schnell revidieren, wie er im Gespräch mit „The Dodo“ berichtet: „Wir dachten, die Eicheln würden nur etwa ein Viertel der Wand hochkommen. Aber es stellte sich heraus, dass sie bis zum Dachboden des Hauses gestapelt waren.“ Ganze sechs Meter hoch soll der Eichelstapel gewesen sein.
Offenbar hatte ein Eichelspecht, ein relativ kleiner Vogel mit einem roten Federschopf auf dem Kopf, in und an dem Haus sein Unwesen getrieben. Normalerweise bohren die Tiere zwar ihre Löcher in absterbende Baumstümpfe und sammeln dort ihre Eicheln. „Aber der Instinkt, eine Eichel in ein Loch zu stecken und aufzubewahren, ist bei diesen Vögeln sehr ausgeprägt“, erklärt die Doktorandin Angela Brierly von der Old Dominion University gegenüber dem Guardian.
Casto vermutet auch, dass der Schornstein als „Loch“ für den Vogel zu tief war: Er konnte zwar weitere Eicheln in seinen Vorrat legen, kam dann aber nicht mehr an sie heran. Die Suche nach dem Verdächtigen konnte sich der Kammerjäger übrigens sparen: Noch während er am Haus arbeitete, kam der Eichelspecht erneut angeflogen und wollte weitere Eicheln in „sein“ Haus stecken.