Kriminalität

Illegalen Handel von Wildtieren und Pflanzen

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Die Nachfrage beim illegalen Handel nach Elfenbein und Nashorn-Hörnern ist nach Angaben der UN in den vergangenen Jahren zurückgegangen.

Darauf deuteten deutlich gesunkene Preise auf den Schmugglermärkten hin, heisst es im Bericht des UN-Büros zur Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) über den illegalen Handel mit Wildtieren und -pflanzen. Er wurde am Freitag den 10.7.2020 in Wien vorgestellt.

Jährlich rund 400 Millionen US-Dollar Profit liefert laut Experten dennoch allein der illegale Handel mit Elfenbein. 230 Millionen US-Dollar würden jährlich mit den abgesägten Hörnern von Nashörnern verdient, die als Schmuck, Kunstobjekt oder traditionelles Heilmittel genutzt werden. Zudem steigt der Handel mit anderen Arten. So verzehnfachte sich die von Zollfahndern entdeckte Menge von Schuppentieren, die vor allem in Asien als Heilmittel und Delikatesse begehrt sind.

Der «World Wildlife Crime Report», dessen erste Ausgabe vor vier Jahren erschien, basiert auf von 149 Staaten gemeldeten Daten über Beschlagnahmen – ergänzt durch detaillierte Forschung zum illegalen Geschäft mit geschützten Tieren und Pflanzen. Rund 6000 Spezies tauchten demnach seit 1999 in Zollfunden auf. Die Tatverdächtigen kamen aus rund 150 Staaten.

Tropenholz und Elfenbein machten demnach je fast ein Drittel des Gesamtwerts aller von 2014 bis 2018 entdeckten Schmuggelware aus der Natur aus. Rund 14 Prozent des Wertes entfielen auf Schuppentiere, 12 Prozent auf Nashornhörner. Auch seltene Schildkröten, Tiger und Aale sind demnach wichtige Schwarzmarkt-Ware beim illegale Handel.

Trauriger Rekord für das Schuppentier: Es ist wohl das meistgeschmuggelte Säugetier der Welt. Bei Menschen begehrt – aber verboten – sind sein Fleisch und seine Schuppen. Wegen gesunkener Elfenbeinpreise satteln Profischmuggler auch auf die besonders in Asien als Heilmittel begehrten Tiere um – von 2014 bis 2018 verzehnfachte sich die Menge an Hornschuppen, die Zollfahndern auf der ganzen Welt jährlich ins Netz ging. Das geht aus dem Bericht zum illegalen Handel mit Wildtieren und -pflanzen des UN-Büros zur Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) hervor, der am Freitag in Wien vorgestellt wurde.

Kriminalität mit wildlebenden Spezies löst einen Teufelskreis aus, der unsere Gesundheit, Sicherheit und Entwicklung aufs Spiel setzt“, sagte UNODC-Direktorin Ghada Waly bei der Vorstellung des Berichts. „Grenzübergreifende Netzwerke der organisierten Kriminalität streichen die Profite der Verbrechen mit wilden Spezies ein, aber die Armen zahlen den Preis dafür.“

Mit Blick auch auf die Corona-Pandemie mahnen die Experten, dass die Ausbeutung der Natur nicht nur Klima und Artenvielfalt, sondern auch die menschliche Gesundheit bedrohe. Fast drei Viertel aller neuen Infektionskrankheiten der letzten Jahrzehnte seien vom Tier auf den Menschen übergesprungen, so auch nach aktuellem Kenntnisstand das Coronavirus.