In Skandinavien sterben die meisten Elche während der Jagdzeit.
Die Elchjagd lockt in Schweden jedes Jahr 250’000 Hobby-Jäger in den Wald. Forscher in Norwegen und Schweden haben untersucht, ob die Elche ihr Verhalten angepasst haben, um diesen Gefahren zu entgehen. Sie fanden heraus, dass die Elche während der eigentlichen Jagdzeit ihr Verhalten ändern.
Die Forscher verwendeten GPS-Daten von markierten Elchen und Wölfen in Kombination mit Daten von Orten, an denen Hobby-Jäger bzw. Wölfe Elche getötet hatten. Das Untersuchungsgebiet erstreckt sich entlang der schwedisch-norwegischen Grenze.
Aus früheren Untersuchungen ist bekannt, dass Beutetiere ihr Verhalten anpassen, um Beutegreifern auszuweichen, zum Beispiel erhöhte Wachsamkeit, Veränderungen der Gruppengrösse, Wahl des Lebensumfelds, Veränderungen in Bewegungs- und Aktivitätsmustern oder saisonale Wanderungen über grosse Gebiete. Daher ist es interessant, das Verhalten der Elche in Schweden zu untersuchen, wo sich die Wölfe inzwischen wieder in der Landschaft etabliert haben.
Die Studie zeigt, dass die Elche während der Jagdsaison tagsüber Lebensräume mit hohem Jagdrisiko meiden, nachts und nach der Jagdsaison jedoch nicht. Allerdings mieden die Elche Lebensräume mit hohem Wolfsrisiko unabhängig von der Tages- und Jahreszeit nicht. Die Jagd scheint somit das grösste und vorhersehbarste Todesrisiko für Elche zu sein.
Die mangelnde Reaktion der Elche auf die Gefahr der Raubzüge durch Wölfe ist wahrscheinlich auf die Tatsache zurückzuführen, dass die Jagd in Skandinavien in den letzten 150 Jahren der grösste Todesfaktor für Elche war. Auch heute noch ist die Jagd in den meisten Wolfsrevieren die häufigste Todesursache.
Schweden hat zwar immer noch die dichteste Elchpopulation der Welt, doch die Zahlen zu den jährlich geschossenen Tieren zeigen einen deutlichen Trend. Wurden 1980 noch 175’000 Elche geschossen, waren es letztes Jahr nur 63’000. Der Grund ist einfach: Es gibt nicht mehr gleich viel zu schiessen.
Klimawandel ist neue Bedrohung
Die Population der Elche in Schweden ist in den letzten zehn Jahren um ein Drittel zurückgegangen, was Besorgnis auslöst. Der Rückgang wird auf die Jagd und die Auswirkungen des Klimawandels zurückgeführt. Ein wärmeres und trockeneres Klima führt dazu, dass weniger und leichtere Elche geboren werden. In Nordamerika ist der Elch im südlichen Teil seines Verbreitungsgebiets bereits verschwunden, hat sich aber stattdessen nach Norden ausgebreitet. Jetzt sehen wir den Beginn entsprechender Trends in Schweden.
Heisse, trockene Sommer wirken sich in mehrfacher Hinsicht negativ auf Elche aus. Sobald es im Sommer wärmer als 15 Grad ist, muss der Elch Energie aufwenden, um seine Körpertemperatur zu regulieren. Gleichzeitig muss der Elch tagsüber Schatten suchen, was die Möglichkeiten der Nahrungssuche einschränkt. Schliesslich hat das Futter in trockenen, heissen Sommern einen geringeren Nährwert, was die Zahl der Elche weiter einschränkt.
- Die Fortpflanzung von Elchen scheint in 20 Jahren um 20 bis 25 Prozent zurückgegangen zu sein.
- Gleichzeitig sind die Kälbergewichte zurückgegangen. Einen besonders starken Rückgang verzeichneten die Forscher der SLU im Jahr 2018, nach dem extrem heissen und trockenen Sommer.
- Obwohl mehrere Faktoren zur Verschlechterung der Reproduktion beitragen könnten, deutet alles darauf hin, dass der Klimawandel wichtig ist, sagt Fredrik Widemo.
Obwohl die Elchpopulation noch nicht vom Aussterben bedroht ist, besteht die Möglichkeit, dass sie in einigen Regionen Schwedens verschwindet. Während Hobby-Jäger und Forscher besorgt darüber sind, wird dies von der Forstwirtschaft begrüsst, die eine Zunahme der Elchpopulation nicht wünscht.
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