Kunterbunt

Niederlanden: Coronavirus auf Nerzfarm entdeckt

Bei mehreren Nerzen auf zwei Pelztierfarmen in den Niederlanden ist das neue Coronavirus festgestellt worden. Das Landwirtschaftsministerium gehe davon aus, dass es von Mitarbeitern der zwei betroffenen Farmen in der Provinz Noord-Brabant auf die Tiere übertragen wurde.

Die Unternehmen sind gesperrt. Die Entfernung von Tieren und Gülle von den Farmen ist verboten. Um die Unternehmen herum wurde eine Sicherheitszone von 400 Metern für die Öffentlichkeit eingerichtet, um eine Infektion zu verhindern, berichten Medien in den Niederlanden Fussgänger, Radfahrer und anderer Verkehr werden aus dem Weg gehalten. Die Sicherheitszone bleibt 2 Wochen in Kraft, bis mehr Klarheit über die Ausbreitung des Virus besteht. 

Staub- und Luftproben werden auch auf und um die Farmen entnommen, um festzustellen, ob sich das Virus dort verbreitet hat. Die Ergebnisse der Studien werden innerhalb von 2 bis 3 Wochen erwartet.

Experten auf dem Gebiet der übertragbaren Krankheiten (Zoonosen) zwischen Mensch und Tier gehen davon aus, dass die Kontamination in Nerzfarmen kein zusätzliches Risiko für die öffentliche Gesundheit darstellt, da Nerze das Virus auch nur über eine begrenzte Entfernung übertragen. Die Mitarbeiter der Unternehmen müssen sich zusätzlich schützen. Landwirtschaftsministerin Carola Schouten ordnete zudem eine Meldepflicht für Nerzzüchter und Tierärzte bei Coronasymptomen an.

Die Mitarbeiter hatten den Angaben des Ministeriums zufolge leichtere Symptome einer Infektion. Die erkrankten Tieren litten unter Magen-Darm-Problemen und Atemnot. In den Nerzfarmen in den Ortschaften Beek en Donk und Milheeze werden bislang 7500 sowie 13’000 Tiere gehalten.

Laut deutschem Friedrich-Loeffler-Institut sind ersten Ergebnissen zufolge Flughunde und Frettchen empfänglich für eine Sars-CoV-2-Infektion, Schweine und Hühner hingegen nicht. Hunde gelten als wenig empfänglich für das Virus. Katzen schon eher, allerdings gelten sie bislang nicht als Überträger der Seuche. Aus New York sind Infektionen von Tigern und Löwen bekannt.

China als Pelz-Hotspot

Bei der SARS-Pandemie, die sich 2002 und 2003 von China aus auf der Welt verbreitete, wurde das Virus unter anderem bei Marderhunden nachgewiesen, die dort millionenfach auf Pelzfarmen gehalten wurden. Auf Pelzfarmen werden tausende Tiere wie Nerze, Marderhunde oder Füchse unter tierquälerischen Bedingungen in winzige Drahtkäfige gepfercht. Viele Tiere leiden unter Verletzungen und Krankheiten. Die Farmen müssen nicht nur aus Tierschutzsicht verboten werden, sondern auch um die Entwicklung und Ausbreitung von gefährlichen Zoonosen, wie aktuell COVID-19, zu stoppen. Auch der deutsche Virologe, Professor Dr. Christian Drosten, Leiter des Instituts für Virologie an der Berliner Charité, vermutet in der britischen Zeitung The Guardian, dass Marderhundfarmen eine mögliche Quelle für COVID-19 seien.

In China befindet sich die mit Abstand bedeutendste Pelzindustrie weltweit. So wurden dort 2018 geschätzte 21 Millionen Nerzfelle, 17 Millionen Fuchsfelle und 12 Millionen Marderhundfelle produziert. Dennoch hat die chinesische Regierung derzeit die Pelzindustrie von Einschränkungen bei der Wildtiernutzung infolge der aktuellen Pandemie ausgenommen, und die Pelztiere als Nutztiere aufgeführt. Aus Sicherheitsgründen müssen nicht nur Wildtiermärkte geschlossen werden, auch die Pelzindustrie muss stillgelegt und ihre Rolle bei der Entstehung von COVID-19 mit Hochdruck untersucht werden. Eine Übertragung von COVID-19 von Nutz- und Haustieren auf den Menschen wird derzeit ausgeschlossen.

1 Kommentar

  1. Nele Kempfer Antwort

    In die EU Verträgen ein Tierschutzgesetz gegen Tierquälerei. Bärfarmen und Pelztierzuchtverbotsgesetz. Tierquälerisch, unethisch und überflüssig. Beteiligung der Tierschutzpartei. Publik werden durch Journalisten und Reporter

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