Gesundheit & Medizin

Mensch fördert Krebs bei Wildtieren

Wildtiere können tatsächlich an Krebs erkranken - da Krebs jedoch in der Regel eine Krankheit des höheren Alters ist und das Leben in der Wildnis oft brutal und kurz ist, schaffen es nur wenige Tiere, lange genug zu leben, um an Krebs zu sterben.

Die zunehmende Beeinflussung der Umwelt durch den Menschen ist auch für immer mehr Krebsfälle bei Wildtieren verantwortlich.

Zu dieser Erkenntnis kamen Forscher der Arizona State University. Jeder fünfte Mensch stirbt an Krebs. Bei vielen Tieren, die in frei­er Wildbahn leben, liegt der An­teil an Tumorerkrankungen genauso hoch, haben Forscherinnen der Wildlife Conservation Society in New York herausgefunden.

Krebs ist somit in der Tierwelt allgegenwärtig und befällt Tiere von Muscheln über Dickhäuter bis zu Walen. Berichte über eine zunehmende Häufigkeit zeigen, dass Neoplasien bei Wildtierarten mit einer erheblichen Sterblichkeit verbunden sind. Anthropogene Aktivitäten und globale Wetterveränderungen schaffen neue geografische Grenzen für viele Arten, und Veränderungen in den Lebensnischen sind mit sichtbaren Beispielen für genetische Engpässe, Toxine Exposition, Onkogene Krankheitserreger, Stress und Immunsuppression verbunden, die alle zu Krebserkrankungen bei wild lebenden Arten beitragen können.

In Anbetracht des zunehmenden menschlichen Fussabdrucks an Land und im Meer sollte auch der Schutz von Wildtieren zu einem wichtigeren Motivationsfaktor werden. Eine grössere Aufmerksamkeit für die Muster des Auftretens von Krebs bei Wildtieren ist zwingend erforderlich, da immer mehr Arten an der Schnittstelle zwischen Mensch und Umwelt leben, was Wildtiere zu Wächtern für die Gesundheit von Mensch und Tier macht. Daher könnte die Überwachung von Krebserkrankungen bei Wildtieren interessante und neue Einblicke in potenziell einzigartige, nicht altersbedingte Mechanismen der Krebsentstehung bei verschiedenen Arten bieten.

Phänomen wenig erforscht

„Krebs bei wilden Tieren ist bisher nahezu unerforscht. Die Faktoren, die sich negativ auf den menschlichen Körper auswirken, haben sehr wohl auch Einfluss auf wilde Tiere“, sagt Forscher Mathieu Giraudeau. Wie beim Menschen könne sich zum Beispiel Lichtverschmutzung auf den Hormonhaushalt der Tiere auswirken. Auch weggeworfenes Essen, das Tieren über Umwege zukommt, habe Einfluss auf die Zellen.

Der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft ist ein weiterer gravierender Faktor, der das Krebsrisiko bei Wildtieren erhöhen kann. Pestizide werden verwendet, um Schädlinge auf Feldern und Plantagen zu bekämpfen, können aber auch für Wildtiere schädlich sein. Wenn Wildtiere mit Pestizidrückständen in Kontakt kommen, sei es durch den Verzehr von kontaminierten Pflanzen oder Beutetieren, kann dies zu negativen Auswirkungen auf ihre Gesundheit führen, einschliesslich einem erhöhten Krebsrisiko.

Es ist wichtig, umweltfreundliche Praktiken zu fördern und den Schutz der Tierwelt zu gewährleisten, um solche Risiken zu minimieren. Dies kann die Verbesserung der Abfallentsorgungssysteme, die Reduzierung des Einsatzes schädlicher Chemikalien und Pestizide und die Förderung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken umfassen. Durch den Schutz der Tierwelt und die Erhaltung gesunder Ökosysteme können wir dazu beitragen, das Krebsrisiko bei Menschen und Wildtieren zu verringern und die langfristige Gesundheit und das Gleichgewicht der natürlichen Umwelt zu unterstützen.

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