Gesundheit & Medizin

Ein Tag, um die Arbeit der Bauernfamilien zu hinterfragen

Tiermilch kommt bei schweizerischen Verbrauchern immer mehr aus der Mode. Die Milch hat ihr unschuldiges Image längst verloren und muss sich Tierschutz- und Umweltfragen stellen.

Am 22. April 2023 findet der Tag der Schweizer Milch statt.

An über 100 Standorten im ganzen Land können sich Milchproduzenten und -produzentinnen sowie Konsumenten und Konsumentinnen treffen und das Produkt der Arbeit der Bauernfamilien und ihrer verstümmelten oder ausgebeuteten Tiere infrage stellen. Auch in der Schweiz existieren viele Tierschutzprobleme. Milchprodukte haben heute längst nichts mehr mit einem Naturprodukt zu tun. 

Die heutige Schweizer Milch ist weder gesund, und sie verdient auch keinen nationalen Feiertag. Seit 2017 nimmt in der Schweiz die Nachfrage nach tierleidfreien Milchersatzprodukten stetig zu.

Als möglicher Grund für den Abwärtstrend bei der Kuhmilch wird der verstärkte Konsum pflanzlicher und somit tierfreundlichen Alternativen genannt. Zum Beispiel von ökologischen Hafer-, Soja- und Mandeldrinks.

Ausserdem gelangen gemäss dem Bundesamt für Umwelt aus den Exkrementen von Tieren Luftschadstoffe in die Atmosphäre. Dazu zählen Ammoniak, das zu einer Überdüngung von sensiblen Ökosystemen führt und lungengängigen Feinstaub (PM10) bildet, sowie die Treibhausgase Methan und Lachgas. Schweizer Bauern sind nebenbei auch noch die grössten Feinstaubsünder – mit 37 Prozent aller Feinstaubemissionen. Jährlich fordert der Feinstaub 3’700 Todesopfer und Gesundheitskosten von 4,2 Milliarden Franken in der Schweiz (Quelle: BAFU).

Aus Umweltschutzgründen dürfen Landwirte eigentlich nicht nach Belieben Gülle ausbringen: Ist der Boden gefroren, schneebedeckt oder mit Wasser gesättigt, darf der Sondermüll, der Spuren aus Antibiotika, Hormone, Gentech-Futtermitteln, Pestiziden, Spritzmitteln, Herbiziden, usw. enthalten kann, nicht gegüllt werden. Doch viele Bauern halten sich nicht an die Gülle-Vorschriften.

Die Summe des gesamten Giftcocktails, welche der konventionelle Milchbauer auf Feldern entsorgt, setzt auch den Wildtieren massiv zu.

Bei wildlebenden Tieren häuft sich in besorgniserregendem Ausmass die Diagnose Krebs durch Umweltgifte, wie Überdüngung, Anreicherung der Böden mit Schwermetallen, Pestizide, erhöhte Phosphorgehalte in Gewässern, Belastung des Wassers mit Nitrat, Pflanzenschutzrückstände im Trinkwasser, usw.

Kein Spass für Gross und Klein

Damit der Mensch anstelle der Tierbabys die Milch bekommt, werden die Neugeborenen von den Muttertieren kurz nach der Geburt getrennt. Die Kälberaufzucht zusammen mit der Mutter wäre jedoch nicht nur tiergerechter als die sonst übliche Trennung, sondern reduziert auch den Einsatz von Antibiotika.

Kühe geben heute je nach Rasse rund doppelt so viel Milch wie vor 50 Jahren. In der Schweiz liegen die Tagesleistungen bei 20 bis 35 Litern, doch die Rekorde steigen von Jahr zu Jahr. Den Preis dafür zahlen die Tiere: Sie müssen viel Kraftfutter (Soja, Mais, Weizen) fressen statt nur gesundes Grünfutter und landen viel zu früh im Schlachthof. Kühe könnten 20 Jahre alt werden, doch im Schnitt werden sie nach nur vier Laktationen (=Melkphasen) mit knapp sieben Jahren entsorgt. Meist wegen Unfruchtbarkeit: Wenn sie trotz Hormongaben nicht mehr trächtig werden, sind sie nutzlos – denn ohne Kalb, keine Milch. Der zweithäufigste Grund für Abgänge ist aber eine Euterentzündung, quasi die „Berufskrankheit“ der Milchkühe. Bei akuten Euterentzündungen sind Antibiotika zwingend, um grosse Schmerzen, Absterben von Eutergewebe und eine lebensbedrohliche Blutvergiftung zu verhindern.

Kuhmilch hat einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren, die die Blutfettwerte und damit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Studien zeigen, dass Kuhmilch das Risiko für Brustkrebs erhöht. Daneben wird Kuhmilchkonsum auch mit einem stark erhöhten Prostatakrebs-Risiko und anderen Krankheiten in Verbindung gebracht.

Es ist unnatürlich für Menschen den heutigen gesundheitsschädlichen weissen Saft mit Umweltgiften, Antibiotika, Bakterien, Chemikalien, usw. zu trinken und auch die Tiere leiden offensichtlich stark darunter.

Der Wert der Schweizer Milch

Die Aussagen auf den Werbeplakaten (Lovely) von Swissmilk und auf der Swissmilk-Website sind regelmässig fachlich klar falsch und irreführend. Die Werbung für Milchprodukte wie Käse und Butter zeigt häufig lebende Tiere in einer idealisierten Landschaft aus weiten Flächen und grüner Natur. Gleichzeitig werden pro Jahr in der Schweiz jedoch über 80 Millionen Tiere geschlachtet.

Kuhmilch hat laut verschiedenen Quellen einen Fussabdruck von mindestens 0.9 Kilogramm CO2 und schneidet somit in der Klimabilanz rund dreimal schlechter ab, als pflanzliche Alternativen.

Der Konsum von Tierprodukten trägt zur globalen Erwärmung, zur Entwaldung und zur Verschmutzung von Wasser und Luft bei.

Stickstoffüberschüssen der Milchproduktion schädigen die Artenvielfalt und 14 % der Milchkühe sehen während ihrer Produktionszeit nie eine Weide.

Auch die grünen Wiesen seien weitestgehend Mythos. Bei der Mehrheit der milchwirtschaftlichen Betriebe in der Schweiz werde nach wie vor die Anbindehaltung praktiziert. Gemäss dieser müssen Kühe an lediglich 90 Tagen im Jahr Auslauf haben.

Sie können mit Barmherzigkeit allen Tieren und unserem Planeten helfen. Wählen Sie Mitgefühl auf Ihrem Teller und in Ihrem Glas. Go Vegan.

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