Jagd

Célina Bapst: Jägerin des Jahres

Seit dem Jahr 2015 wählt das Umfeld der Freizeitkiller sexistisch eine Jägerin des Jahres. Sie soll als Botschafterin der Jagd auf verschiedenen Ausstellungen und Anlässen teilnehmen. Dieses Jahr fiel die Wahl auf die 28-jährige Célina Bapst aus Châtel-sur-Montsalvensim im Greyerzbezirk des Kantons Freiburg.

Die 28-jährige Lehrerin hat die Jagdprüfung des Kantons Freiburg 2018 erfolgreich abgeschlossen und lebt ihre Passion seither im Kreise von Familie und Freunden. Sie ist also grün hinter den Ohren, aber mit Killeraugen. Célina Bapst jagd Gämsen, Rehe, Hirsche, Wildsauen und Füchse.

Célina Bapst: Jägerin des Jahres
Célina Bapst: Jägerin des Jahres

Anders als zum Beispiel eine Sportlerin des Jahres, die für ihre herausragenden Leistungen gekürt wird, wird die Jägerin des Jahres offensichtlich sexistisch Jahr für Jahr auf ihr Äusseres reduziert und nicht für ausserordentliche Hegeleistungen gewählt. In der Jury vertreten war auch Anton Merkle, Präsident von JagdSchweiz.

Die Jagdprüfung ist nichts weiter als ein etwas intensiverer und sektiererischer Workshop. Da wundert es nicht, wenn sich die Wissenschaft nicht durchsetzen kann und plumpe Mythen und Jägerlatein einfach nicht aus der Welt zu bekommen sind.  

Waidgerechtigkeit ist eine Art Ehrenkodex für Hobby-Jäger und als solcher frei von wissenschaftlicher und philosophischer Grundlage. Einige Aspekte sind zwar löblich, in der Realität aber kaum umzusetzen, bzw. werden oder können nicht garantiert werden. Es ist zwar waidmännisch durch einen Blattschuss ein Tier ohne Leid zu töten, aber Fehlschüsse sind an der Tagesordnung. Es ist waidmännisch, kein tragendes Muttertier zu erschiessen, doch wer kann das schon ohne medizinische Untersuchung, durchs Visier sehend, genau sagen, wie zum Beispiel bei den Füchsen?

Artgerecht ist der ganze Jagdprozess ohnehin nicht. Weder hat die heutige Jagd etwas mit artgerechten Kreisläufen und Verhaltensmustern zu schaffen, noch ist das willkürliche Erschiessen von Lebewesen artgerecht. Wo der niedere Instinkt des Menschen destruktiv wirkt, ist Artgerechtigkeit weit entfernt. Es ist ein Ammenmärchen, wenn man glaubt, ein Wildtier art- oder tierschutzgerecht zu töten. Dies ist Beutegreifern bei der Nahrungssuche vorbehalten. 

Hobby-Jäger versuchen, ihre Tat vor sich selbst in der moralischen Tragweite abzuschwächen, bzw. die Tat für sich erträglich zu machen. Das ist etwas, was man durchaus bei Serienmördern findet, die ihre Tatorte entsprechend herrichten, ihre eigenen Riten kultivieren, am Ende Erinnerungsstücke der Opfer behalten und sich durch ihre Machtposition selbst legitimieren. Machtausübung ist ein wichtiges Schlagwort in diesem Zusammenhang. 

Mord ist ein Tötungsdelikt. Unser Strafrecht sieht dieses dem Menschen vorbehalten. Da es aber keine wissenschaftliche Grundlage dafür gibt, hohe Formen von Lebewesen gegeneinander in ihrem Wert abzustufen, ist die heutige Anwendung fehlerhaft.

Jagd Schweiz
Jagd Schweiz

Ob man die Jagd nun als Mord ansieht, oder nur als Tötung, weil es eben keine Menschen trifft, sondern nur andere Säugetiere, ist auch wieder nur eine Glaubenssache. Der Mensch ist biologisch ein Tier, und ob er wertvoller ist und die Tötung an ihm moralisch verwerflicher, als an einem anderen Tier, sei dahingestellt. Wissenschaftlich ist diese Haltung jedenfalls nicht zu rechtfertigen. Moral ist die Grundlage des gesellschaftlichen Miteinanders. Daher unterliegen auch Tiere dieser Moral. Und wer meint, andere Tiere, gar die ganze Umwelt gehöre nicht zu unserer Gesellschaft, sind also ausgeschlossen von Moral, müsste darlegen können, wo die moralische Grenze verläuft.

Je mehr wir über Tiere erfahren, desto mehr müssen wir eingestehen, dass sämtliche Argumente für ein Alleinstellungsmerkmal des Menschen nichtig sind. Schmerzempfinden, Denken, Kommunikation oder Bewusstsein. Wir können Tiere, anhand der Wissenschaft, nicht so weit abwerten, um eine unter Menschen amoralische Handlung, wie das Töten, zu rechtfertigen.

Hobby-Jäger berufen sich auf die Notwendigkeit ihres „Handwerks“ für unser Ökosystem. Aber, auch dies ist wissenschaftlich nicht haltbar, die Hobby-Jagd ist komplett unnötig und kontraproduktiv.

Da loben wir uns den Kanton Genf mit einem professionellen Wildtiermanagement ohne Hobby-Jäger, aber mit integren Wildhütern. Es werden in Genf keine Füchse, Marder, Dachse, usw. reguliert, nur weil Jagdzeit ist und Fehlgeleitete einem Hobby nachgehen wollen. Dies zeigt sich auch in der eidgenössischen Jagdstatistik. 

Typische Schweizer Werte, wie Sicherheit, Tierschutz und Ethik sind die Devise in Genf.

Naturkatastrophe Hobby-Jäger

Nach dem schockierenden UNO-Bericht zum Artensterben im Frühling 2019 fällt der Blick auf die Schweiz. Der Anteil der bedrohten Arten ist in keinem Land der Welt so gross wie in der Schweiz. Über ein Drittel der Pflanzen, Tiere und Pilzarten gilt als bedroht. Die Schweiz ist europaweit beim Ausscheiden von Schutzflächen für die Biodiversität ebenfalls Schlusslicht. Es sind immer auch diese Kreise aus Hobby-Jägern mit ihrer Lobbyarbeit, die über die Politik, Medien und Gesetze seit Jahrzehnten dafür verantwortlich zu machen sind. Sie sind es, die zeitgemässe, ethische Tierschutz-Verbesserungen notorisch blockieren und den seriösen Tier- und Artenschutz sabotieren. Hobby-Jäger wehren sich regelmässig gegen mehr Nationalpärke in der Schweiz, weil es ihnen eben nicht um Natur, Biodiversität und Artenschutz oder Tierschutz geht, sondern um ihr perverses, blutiges Hobby zu pflegen.

Wussten Sie…

  • dass in der Schweiz unschuldige Jungwölfe liquidiert werden?
  • dass Hobby-Jäger bei der Beurteilung der Wildbretqualität lügen und dass verarbeitetes Wildfleisch laut der WHO wie Zigaretten, Asbest oder Arsen krebserregend ist?
  • dass laut Studie nirgendwo die Bleibelastung der Steinadler und Bartgeier höher ist, als in den Schweizer Alpen, wegen der Munition der Hobby-Jäger?
  • dass die Waidgerechtigkeit der Hobby-Jäger dem Tierschutzgesetz diametral widerspricht, eine Fata Morgana ist?
  • dass Jagd Krieg ist, wo man tierische Konkurrenten einfach liquidiert?
  • dass es unzählige illegale und nicht gekennzeichnete Hochsitze in unserer Natur gibt, die zum Teil so morsch sind, dass sie eine Gefahr für Kinder darstellen, Menschen zu Tode kommen können?
  • dass Jahr für Jahr unzählige Menschen durch Jägerwaffen getötet oder verletzt werden, teilweise so schwer, dass sie im Rollstuhl sitzen oder ihnen Glieder amputiert werden?
  • dass in der Schweiz jährlich rund 120’000 völlig gesunde Rehe, Hirsche, Füchse, Murmeltiere und Gämsen meist sinnlos gekillt werden?
  • dass es wegen der Hobby-Jäger heute kaum mehr möglich ist, mit den Wildtieren in Harmonie zu leben, Wildtiere zu sehen?
  • dass Schrotladungen Hasen wie kleine Kinder aufschreien lassen und “geschossenen” Rehen und Hirschen die Innereien zerfetzen, damit sie auf der Flucht Spuren für die Nachsuche hinterlassen?
  • dass die Behauptung der Hobby-Jäger, die grausamen Wildtier-Massaker seien notwendig, um Tierbestände zu regulieren, wissenschaftlich widerlegt sind?
  • dass Hobby-Jäger offen zugeben, dass es bei der Jagd um die “Lust am Töten” und “die Freude am Beute-Machen” einer krankhaften Passion geht?
  • dass Hobby-Jäger keinen sechsten Sinn haben und dennoch regelmässig behaupten, sie schössen nur kranke und schwache Tiere, was natürlich in der Praxis nicht stimmt?
  • dass Hobby-Jäger ins Ausland zur Trophäenjagd fahren, fern aller Arten- und Jagdschutzbestimmungen, und dass es sogar Schweizer-Hobby-Jäger-Reiseveranstalter für solch debile Jagdvergnügen gibt?
  • dass die überwiegende Mehrheit keine legitimierten Berufsjäger sind, sondern die Jagd als Hobby-, Sport- und Freizeitvergnügen ausüben, was nicht sittlich ist und eigentlich dem Tierschutzgesetz widerspricht?
  • dass 99.07 % der zivilisierten Menschen in der Schweiz keine Hobby-Jäger sind, also nur 0.3 % Hobby-Jäger Freude an diesen blutigen Aktivitäten haben?
  • dass diese Wildtierkiller nicht anhand wissenschaftlicher Rechtfertigungen jagen?
  • dass geschützte Arten eigentlich nicht ins Jagdrecht gehören, weil Hobby-Jäger mit dem Artenschutz überfordert sind und immer wieder auf der roten Liste stehende Tiere, wie Luchs, Wolf, Feldhase, Rebhuhn, Wachtel, usw., aus Spass abschiessen?
  • dass Hobby-Jäger bestimmte Tierarten gezielt dezimieren, um keine Konkurrenz zu haben für ihr widernatürliches Verhalten (Fuchs, Luchs, Wolf, Greifvögel, usw.)?
  • dass das Wild stirbt, bevor der Hobby-Jäger auch nur einen einzigen Schuss abgeben kann, es dies zu verhindern gilt und das wohl der zentrale Gedanke der Hege und Pflege sowie Jagdplanungen ist?
  • dass bei den Wildschweinen (und Füchsen) normalerweise nur die Leitbache Junge bekommt, aber aufgrund ihres Abschusses alle weiblichen Tiere innerhalb der Rotte sich fortpflanzen und wir auch deshalb eine Wildschweinschwemme haben?
  • dass die Weidetiere – Hirsche, Rehe, usw. – ursprünglich hauptsächlich tagaktiv auf Feldern und Wiesen lebten, wie Ziegen, Schafe, Kühe, usw., und nicht im Wald?
  • dass der Wolf für die Gesunderhaltung der wilden Huftiere langfristig lebenswichtig ist, weil er zum Beispiel mit unglaublicher Präzision kranke oder schwache Tiere erbeutet und dadurch den Hobby-Jägern hoch überlegen ist?
  • dass Füchse nach der sinnlosen Jagd meist im Abfall landen?
  • dass Füchse heute hauptsächlich gejagt werden, damit es mehr Hasen, usw. für die Hobby-Jäger in der Bratpfanne hat? Dass sich der Fuchs aber zu über 90 % nicht von Hasen ernährt, einen gesunden Hasen gar nie erwischt?
  • dass man gegen Hobby-Jäger im Tierschutz nicht nur mit Sanftmut, Strassenfesten, Gebetsketten, usw. vorgehen kann (auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil)?
  • dass Hobby-Jäger mit dem Jägerlatein eine respektlose Verhöhnung von Lebewesen betreiben?
  • dass es verpönt ist, Hochwild an der Fütterung oder während der Paarungszeit zu erschiessen, der Hobby-Jäger aber keine Skrupel hat, dies beim Beutekonkurrenten Fuchs zu tun?
  • dass in manchen Kantonen Hobby-Jäger nur des zarten Fleisches eines Jungtieres wegen auf die Jagd gehen?
  • dass Hobby-Jäger trächtige Mutterkühe vor ihren Jungtieren erschiessen oder nur Jungtiere während der Aufzuchtzeit (Nach-Sonderjagd)?
  • dass Hobby-Jäger die Umwelt, Natur, Mensch und Tier mit ihrer Munition vergiften?
  • dass Bestialität, Barbarei, Grausamkeit, Blutvergiessen und sinnlose Qualen kein Kulturgut sein können in einer zivilisierten Gesellschaft?
  • dass Hobby-Jäger jährlich rund 10’000 Rehkitze erschiessen?
  • dass Hobby-Jäger im strengen Winter hungernde Tiere mit Futter anlocken, nur um sie hinterhältig und feige erschiessen zu können?
  • dass Hobby-Jäger scharf gemachte Hunde in Höhlen hetzen, um Füchse und Dachse zu eliminieren (Baujagd)?
  • dass Hobby-Jäger friedliche Lebewesen in Kastenfallen locken, in denen sie unter Umständen tagelang leiden und auf ihren Killer warten müssen oder den Tieren oft einen stundenlangen Todeskampf bereiten (Fallenjagd)?
  • dass Hobby-Jäger friedliche Wildtiere beim Schlafen oder Sonnen feige mit hochmodernen Präzisionswaffen aus dem Hinterhalt meucheln oder verletzen?
  • dass Hobby-Jäger Auszeichnungen, Fellmärkte, Preisverleihungen für den Trophäenkult, Trophäenschauen, Pelzhandel, usw. unterstützen?
  • dass Hobby-Jäger minderjährigen Schulkindern Schusswaffen in die Hände drücken und mit ihnen das Töten üben?
  • dass Hobby-Jäger ihre qualvollen Taten oft in der Einsamkeit ausführen, was Tierquälereien fördert?
  • dass Hobby-Jäger viele Wildtiere nur schwer verletzen und die Opfer oft stundenlang unter enormen Qualen und Angst leiden, bis ein Schweisshund sie findet und sie erschossen werden?
  • dass Hobby-Jäger (ausser der Vivisektion) den Tieren am meisten Qualen und Missbrauch zufügen, auch durch die Art des Tötens?
  • dass die jägerliche Tier- und Naturliebe sich nicht am Dasein des geliebten Objekts erfreut, sondern vielmehr darauf abziehlt, das geliebte Wesen mit Haut und Haar zu besitzen, und darin gipfelt, es durch den Akt des Tötens zur Beute zu machen?
  • dass Hobby-Jäger Verbissschäden geradezu fördern durch den Jagddruck, insbesondere auf Beutegreifer wie Fuchs, Luchs und Wolf?
  • dass Hobby-Jäger für asoziales, unethisches und unchristliches Verhalten Tür und Tor öffnen?
  • dass Hobby-Jäger der Bevölkerung normale natürliche Tierbeobachtungen und Interaktionen vorenthalten?
  • dass es kein grösseres und mit Munition verseuchtes Quälprodukt gibt als Wildbret?
  • dass es schweizweit keine einheitliche Regelung gibt, was Sehtest, Schiesspraxis, usw. der Hobby-Jäger betrifft?
  • dass es keinen psychologischen Wesenstest für Hobby-Jäger gibt?
  • dass es kein Alkoholverbot gibt für Hobby-Jäger, wenn sie mit ihren Waffen auf Tiere schiessen?
  • dass Hobby-Jäger in schulische Einrichtungen eindringen, um ihr Jägerlatein und ihre Gewalt den Kindern aufzuschwätzen?
  • dass ein Gericht in Bellinzona unlängst bestätigt hat, das Jagdvereine praktisch alles was grausam, unnötig und herzlos ist, fördern?
  • dass der Verein „Jagd Schweiz“ in erster Linie Respektlosigkeit und eine Gewaltkultur kultiviert – genau das Gegenteil, wonach ein kultivierter Mensch in unserer Gesellschaft streben sollte.
  • dass allein im Kanton Graubünden jedes Jahr über 1’000 Anzeigen und Bussen gegen Hobby-Jäger verhängt werden?
  • mehr Fakten statt Jägerlatein finden sie HIER

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