Jagd

Brigitte Bardot wehrt sich für Füchse

Ein "Massaker", so beschreibt Brigitte Bardot die Entscheidung des Präfekten des Departements Oise, der vor einer Woche die Tötung von 3'000 Füchsen genehmigt hat.
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Im französischen Département Oise sollen 3’000 der Beutegreifer gejagt werden, doch die ehemalige Schauspielerin will das verhindern.

Brigitte Bardot ist empört. Die ehemalige Diva des französischen Films und inzwischen radikale Tierschützerin will nach eigenen Worten ein „Massaker“ verhindern. 3’000 Füchse sollen nördlich von Paris, im französischen Département Oise, in den nächsten Monaten abgeschossen werden. In einem offenen Brief prangerte Brigitte Bardot am Mittwoch, den 18.8.2021, das „dumme Dekret“ an und will dafür vor Gericht ziehen.

Ihr mörderischer Erlass ist nichts anderes als eine Unterwerfung unter die Jagdlobby.

Brigitte Bardot

Diese Tiere sind ein Reichtum für die Artenvielfalt“, schreibt Brigitte Bardot an Corinne Orzechowski, die Präfektin der Region. Sie vertraue darauf, dass dem Druck der Hobby-Jäger nicht nachgegeben werde. Das Dekret wurde einfach im Rathaus ausgestellt, ohne öffentliche Anhörung – was obligatorisch ist. 

Die Jäger wehren sich gegen die Vorwürfe

Begonnen hatte der Streit um die Fuchsjagd bereits im Frühjahr. Damals wurde bekannt, dass die Zahl der Wildtiere dezimiert werden sollte. Doch Tierschützer in Frankreich machten die Sache publik, drohten mit Protesten und das Dekret wurde angesichts der öffentlichen Aufmerksamkeit von der Verwaltung kurzerhand zurückgezogen. Nun folgt also der zweite Anlauf, die Jagd auf die Füchse im Département Oise zu eröffnen, schreiben die Stuttgarter Nachrichten.

Allerdings melden sich nun auch die Wildtierkiller mit Vehemenz zu Wort und sehen sich zu Unrecht an den Pranger gestellt. Guy Harlé d’Ophove, der Präsident des Verbandes der Hobby-Jäger der Oise, räumt ein, dass natürlich kein Tier im Wald wirklich schädlich sei. Aber ab einer bestimmten Anzahl werde es problematisch. „Der Fuchs hat keine natürlichen Feinde und vermehrt sich schnell“, erklärt Guy Harlé d’Ophove mit seinem Jägerlatein. Es gehe nicht darum, die Füchse auszurotten. Er sei sogar nützlich, da der Räuber kranke Tiere und Aas fresse. Aber in der Natur müsse ein Gleichgewicht zwischen den Arten herrschen, und dafür sorge in diesem Fall Hobby-Jäger. Ziel sei es, den Fuchsbestand zu begrenzen, der wegen der abgesagten Jagden während des Corona-Lockdowns angewachsen sei.

Eine Petition im Internet soll die Jagd stoppen

Brigitte Bardot und ihre Mitstreiter halten das allerdings für ein vorgeschobenes Argument. Denn für die Hobby-Jäger seien die Füchse eine unliebsame Konkurrenz. Die Beutegreifer hätten auch Kleinwild wie etwa Hasen oder Rebhühner zur Beute, dies sind die bevorzugten Ziele der zahlreichen Wildtierkiller in Frankreich.

Zahlreiche Verbände und Bürger waren über die Genehmigung zur Tötung von 3’000 Füchsen empört. In einer Petition wurden bisher fast 45.000 Unterschriften gegen die Entscheidung der Präfektur Oise gesammelt. Nun hat sich auch Brigitte Bardot gleichgeschaltet, um die Verteidigung der Füchse zu übernehmen.

1 Kommentar

  1. Anneli Treibig

    Ich spreche mich ebenfalls gegen diese ständige Gewalt gegen Tiere aus. Tiere sind unsere Gefährten, die einen wichtigen Bestand unseres Lebens darstellen. Tiere Pflanzen und Menschen sind der Bestandteil unserer Erde und wir sollten uns ergänzen, nicht hinrichten.