Wie schon im Januar und Dezember, stört das selbsternannte Raubtier auch im Februar mit seiner Anwesenheit alle Wildtiere in Wald und Flur zum Beispiel bei der pathologischen Jagd auf gesunde Füchse.
Obwohl es keinen nachvollziehbaren Grund für die Bejagung von Tierarten wie Rabenkrähe, Saatkrähe, Eichelhäher, Elster, verwilderte Hauskatze, Waschbär, Marderhund, Fuchs und Dachs im Rahmen der Niederjagd gibt, werden diese Wildtiere und auch Haustiere alljährlich überwiegend als „Freizeitbeschäftigung“ von Hobby-Jägern getötet. Dafür gibt es nicht einmal einen gesetzlichen Auftrag.
Es gäbe auch andere Möglichkeiten der nicht-tödlichen Populationskontrolle, z.B. beim Waschbären, wie es die EU-Verordnung vorsieht, aber diese werden nicht angewandt, weil die Hobby-Jäger unter Berufung auf das EU-Recht (Falsch! Die EU-Verordnung verlangt nicht unbedingt das Töten!) lieber selbst aktiv werden.
Die Jagdleidenschaft ist kein gesellschaftlicher oder rechtlicher Auftrag und kann es auch nicht sein.
Nach dem Tierschutzgesetz (Art. 26 TSchG) muss für das Töten eines Tieres ein “vernünftiger Grund” vorliegen – bei der Freizeitjagd handelt es sich aber meist nur um die Befriedigung eines blutigen Hobbys. Für viele Arten gibt es keine gesetzliche Abschussplanung. Die Tiere dienen den Freizeitjägern als lebende Zielscheibe, da es weder aus wildbiologischer noch aus gesundheitlicher Sicht einen Grund für die massenhafte Bejagung gesunder Tiere gibt.
Gerade im Winter, wenn die Wildtiere ihre Ruhe brauchen und der Stoffwechsel heruntergefahren ist, macht es dem Hobby-Jäger besonders viel Spass, Füchse und andere Tierarten mit Futter im Biotop anzulocken und dann hinterhältig, feige und laut die Kugeln anzutragen.
Der Hobby-Jäger im Winter
- Er wettert über verfehlte Jagdpolitik – am Stammtisch – schweigt aber dort, wo es darauf ankäme, seine Meinung zu hören.
- Er brüstet sich mit Hegestunden/Jahr, obwohl es bei wenigstens 10 Stunden pro Jahr und Hobby-Jäger eigentlich ein Vielfaches sein müssten.
- Er ist darauf bedacht, sich niemals an unabhängiger Fachliteratur oder gar Fortbildung zu vergreifen.
- Er blättert in Katalogen der Jagdreiseanbieter um auch noch im Ausland seinen unersättlichen Beutetrieb zu befriedigen.
- Er baut noch komfortablere Hochsitze, damit er sich mit seiner geliebten Natur auch bei schlechtem Wetter „vereinen“ kann.
- Er sorgt dafür, dass seine Frau den Jagdhund täglich aus dem Zwinger nimmt und angeleint spazieren führt, damit dieser im Herbst top fit ist.
- Er präsentiert sich an Pelzmärkten und Messen, um den erstaunten Zuschauern das ihm vom Jägerverband aufoktroyierte Heilsbild von Jagd, Wild und Natur zu verkünden.
- Er ist bedacht, seine Lügen besonders gerne bei den Kindern und Medien zu deponieren, um damit den öffentlichen Raum zu kontaminieren.
Im Urzustand, also dort, wo kein Hobby-Jäger das Leben und die Artenvielfalt in der Natur gestört hat, gibt es Wildbestände, die sich dynamisch anpassen. Prädatoren, harte Winter etc. sorgen dafür, dass es nicht zu Massenvermehrungen kommt. Hobby-Jäger sorgen bis heute für ein katastrophales Ungleichgewicht in der Natur. Mit ihren hohen Schalenwildbeständen gefährden sie z.B. auch die Schutzwälder in den Gebirgsregionen.
Es sind vor allem die Freizeitjäger, die das Wild scheu machen. Sie versetzen das Wild in einen permanenten Kriegs- und Belagerungszustand.
Laut Medienberichten sind diese Hobby-Jäger in der Schweiz jedes Jahr nachweislich in vierstelliger Höhe an Gesetzesverstössen wie Jagdvergehen, Wilderei, Waffenschmuggel, Umwelt- und Verkehrsdelikten, Tierschutzverstössen und anderen Delikten beteiligt.
Bei der Jagd werden Praktiken angewandt, die das Tierschutzgesetz eigentlich verbietet. Dabei fügen Hobby-Jäger den empfindsamen Lebewesen oft erhebliche Schmerzen zu. Zudem kommt es jedes Jahr zu Zwischenfällen, bei denen Menschen durch Fehlschüsse oder Querschläger verletzt oder gar getötet werden, Gewehrkugeln in Häuser einschlagen oder Spaziergänger plötzlich unter Beschuss geraten.
Nach Ansicht der IG Wild beim Wild braucht es medizinisch-psychologische Gutachten für Hobby-Jäger – nach dem Vorbild der Niederlande – und auch eine Altersgrenze nach oben. Die grösste Altersgruppe bei den Hobby-Jägern sind die über 65-Jährigen, die alters-, denk-, seh-, konzentrations- und reaktionsbeeinträchtigt sind sowie Ausbildungs- und Trainingsdefizite aufweisen. Die erschreckenden Meldungen über Jagdunfälle und Tötungsdelikte mit Jagdwaffen zeigen: Es ist höchste Zeit, die Hobbyjagd abzuschaffen! Tödliche Schusswaffen gehören nicht in die Hände von Hobby-Jägern, die damit völlig unkontrolliert umgehen können!
Interessen-Gemeinschaft Wild beim Wild
Die IG Wild beim Wild ist eine gemeinnützige Interessen-Gemeinschaft, die sich für die nachhaltige und gewaltfreie Verbesserung der Mensch-Tier-Beziehung einsetzt, wobei die IG sich auch auf die rechtlichen Aspekte des Wildtierschutzes spezialisiert hat. Eines unser Hauptanliegen ist, in der Kulturlandschaft ein zeitgemässes und seriöses Wildtiermanagement nach dem Vorbild vom Kanton Genf einzuführen – ohne Hobby-Jäger aber mit integren Wildhütern, die den Namen auch verdienen und gemäss einem Ehrenkodex handeln. Das Gewaltmonopol gehört in die Hände des Staates. Die IG unterstützt wissenschaftliche Methoden der Immunokontrazeption für Wildtiere.