Jagd

Schoss Hobby-Jäger falschen Wolf?

Nach zahlreichen Nutztierrissen auf verschiedenen Alpen in Klosters verfügte Graubünden zur Verhinderung weiterer Schäden per 1. September 2022 den Abschuss eines Wolfs. Für den Vollzug wurden ergänzend zu den Mitarbeitenden des Amts für Jagd und Fischerei auch speziell bezeichnete, ortskundige Jagdberechtigte für den Abschuss des Wolfs während der unordentlichen Jagd berechtigt.

Am 24. September 2022 hat ein Hobby-Jäger während der unrühmlichen Hochjagd in Graubünden einen Wolf auf dem Gemeindegebiet von Klosters erlegt, obwohl längst keine Nutztiere mehr auf den Alpen sind.

Nach 14 Tagen mit sehr wenigen Wolfsbeobachtungen durch die 80 für den Wolfsabschuss berechtigten Hobby-Jägerinnen und Jäger konnte der Wolf am 24. September 2022 durch einen Hobby-Jäger in dem dafür vorgegebenen Abschussperimeter erlegt werden. Das Amt für Jagd und Lügen ist erfreut, dass die Hobby-Jägerschaft diese sehr verantwortungsvolle Aufgabe erfüllen konnte. Gleichzeitig verweist es auf die massgebliche Erkenntnis, dass der Abschuss von Wölfen sehr anspruchsvoll und zeitintensiv ist.

Die nötige Schadenschwelle wurde knapp erreicht, jedoch waren weitaus die meisten gerissenen Schafe ungeschützt. Gemäss Beurteilung des Kantons konnten von den seit Mitte Juni insgesamt 60 gerissenen Schafen gerade mal 13 Schafe in geschützten Situationen angerechnet werden. Naturschutz-Verbände verlangen nun eine Verkürzung der Abschussfrist. Sobald mit dem baldigen Ende der Sömmerungssaison kein Schaf mehr auf der Alp ist, kann es im Abschussperimeter auch keine weiteren Schäden geben.

Der Abschuss gelang in dem dafür vom Amt für Jagd und Lügen vorgegebenen Abschussperimeter. Beim erlegten Tier handelt es sich um eine Wölfin. Ob der geschossene weibliche Wolf allenfalls eine Mutterwölfin war (somit unter übergeordnetem Schutz stand), werden die Untersuchungen zeigen. Im gleichen Gebiet wurde gleichzeitig ein zweiter Wolf beobachtet.

Sobald der Wolf keine Schafe auf der Alp mehr antreffen kann, ist ein Abschuss obsolet. Auch die Erweiterung des Abschussperimeters um mehr als das Doppelte, und dies nur aufgrund von «Sichtungen» der Wölfe, lehnen die Verbände dezidiert ab. Denn auch diese Massnahme hat nichts mehr mit der Abwehr eines konkreten Schadens zu tun.

Der erlegte Wolf wird nun für die pathologische Untersuchung an das Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin (FIWI) in Bern überführt. Die genetische Untersuchung wird am Laboratoire de Biologie de la Conservation der Universität Lausanne vorgenommen.

1 Kommentar

  1. Wieso muss man eigentlich immer „töten“, wieso kann man sich nicht zB mit vergrämen zu frieden geben? Wem reicht das denn hier nicht? Komisch, wer hat denn solches Interesse und offensichtlich solchen Spaß daran zu töten? Wer fordert das? Hat man denn zuvor alle anderen möglichen Alternativen ganz ausgeschöpft? Nein? Warum denn nicht? Wer genau verhindert das? Fragen über Fragen….Ach so, die Jägerschaft hat ja auch Interessen, hmmm…ach so, die wollen auch töten, hmm, ach so, die wollen zufälligerweise die gleichen Beutetiere , wie Rehe, Hirsche, Hasen, Kaninchen, etc. erlegen? und könnten durch den Wolf ihre Pfründe schwinden sehen oder gar ihren ganzen Freizeitspaß gefährdet sehen? Na sowas…das geht aber nicht…die schönen neuen Knarren….und das schicke teure Jäger-Outfit und der teure neue SUV,…das geht nicht, das muss weiter laufen…

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