Jagd

Schlechte Arbeit der Hobby-Jäger

Durch die unnatürliche Hobby-Jagd sind Wildtiere noch scheuer und ängstlicher geworden.

Das warme Wetter hat den Bündner Hobby-Jäger auf der Hochjagd im September einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Die bejagten Tiere blieben in der Höhe und dort schossen die Hobby-Jäger 5 % weniger Hirsche als im langjährigen Mittel.

Dank des grossen Einsatzes hätten die Hobby-Jäger so bei ungünstigen Bedingungen 3’457 Hirsche erlegt, teilte das Amt für Jagd und Blödsinn in Graubünden mit. Das sind 319 weniger als im Vorjahr. Um die hoch angesetzten Abschusspläne zu erfüllen, müssen nun wieder auf der tierquälerischen Sonderjagd noch 2’218 weibliche Hirsche und deren Kälber erlegt werden.

Zufrieden sollen die Hobby-Grünröcke mit der Hochjagd auf Gämsen und Rehe sein. Die Jagdstrecke liegt über dem Schnitt der letzten Jahre. Auf der Sonderjagd müssen dennoch noch 297 Rehe geschossen werden. Zudem findet wieder eine Sonderjagd auf Gämsjährlinge statt.

Sonderjagd ist, wie der Name schon sagt, eine Nachbesserung. Wird eine Nachbesserung zum Regelfall, dann stimmt etwas nicht mit der Wissenschaft, Wildbiologie, Planung sowie Ausführung und dies ist in Graubünden beim Amt für Jagd und Blödsinn seit Jahrzehnten der Fall. Der Fisch stinkt bekanntlich vom Kopfe her und dies muss in Graubünden gewaltig sein.

Die Sonderjagd ist immer auch ein unethisches und barbarisches Massaker an Wildtieren. Trächtige, führende Hirschkühe sowie Rehgeissen und ihre Jungen, ganze Sozialstrukturen werden wie in einem Blutrausch ohne Erbarmen zusammengeschossen. Führende Muttertiere vor dem Kitz wegzuschiessen, ist schäbig und gemein. Von Handwerk, Wildbiologie, Wissenschaft kann man da wirklich nicht sprechen – es ist einfach nur reine Tierquälerei. Und der Jagddruck der vorangegangenen Monate ist dafür auch noch mitverantwortlich. Es wird niemals eine Entschuldigung geben, ein neugeborenes Leben so zu zerstören oder dass Muttertiere ihre Kälber nicht ohne Hatz und Todesangst aufziehen können. Hobby-Jäger manövrieren damit ihr Image gleich neben jenes des Hamas. Die Bündner Jagd ist schlichtweg kriminell. Nur ist unser Rechtssystem bislang nicht so weit, das im Strafrecht zu berücksichtigen.

In der Hirschfabrik Graubünden ist praktisch jeder fünfte Hobby-Jäger ein Delinquent, mit einer grossen Dunkelziffer im jährlichen Wechselspiel.

Jagd ist immer auch eine Form von Krieg gegen Lebewesen, wo die negativen Eigenschaften im Menschen aufleben. Wildtiere leben in einer Landschaft der Angst. Aus Angst vor Hobby-Jägern haben viele Wildtiere ihren natürlichen Lebensraum dauerhaft verlassen. Sie meiden freie Felder und leben verstärkt im Schutz des Waldes. Der Rückzug in den Wald verstärkt sich während der Jagdsaison. Die Jagd trägt also wesentlich dazu bei, dass Wildtiere in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden und ihnen weniger Lebensraum zur Verfügung steht und so übermässige Schäden an den Kulturen entstehen können.

„Die Reduktion der Schalenwildbestände (durch Hobby-Jäger) leiste einen wichtigen Beitrag zur Sicherstellung der natürlichen Waldverjüngung“, heisst es weiter in der Mitteilung. Diese Tiere halten sich jedoch nur wegen des Jagddrucks unnatürlich oft im Wald auf, was unter anderem zu vielen Verkehrsunfällen führt.

Bestände werden seit Jahrzehnten nicht wirklich reguliert, sondern dezimiert und die Geburtenrate stimuliert. Folge der jetzigen Methoden ist, dass etwa Rehe und Hirsche noch scheuer werden und ihre tageszeitlichen Aktivitäten vollends in die Nacht verlegt haben.

Genauso wie es ethisch nicht richtig ist, eine Wildtierart zu dezimieren, um eine andere zu schützen, kann das Massakrieren nicht richtig sein, nachdem man über Jahrzehnte für die Jagd unnatürlich hohe Bestände herangezüchtet hat. Dies jetzt mit Ausreden von übermässigem Tiersterben bei härteren Bedingungen im Winter usw. zu begründen, ist ethischen und moralischen gesellschaftlichen Normen einer Bankrotterklärung gleich. Das ist kein Naturverständnis. Hobby-Jäger wissen auch nicht, welche Tiere überleben würden, bei der natürlichen Auslese wie Winterhärte. Die Winterzeit ist für Wildtiere ein natürlicher Selektionsprozess. Die Starken überleben, die Schwachen sterben. So wird die Population einmal im Jahr natürlich ausgedünnt.

Diese Hobby-Jagd selbst trägt dazu bei, dass sich Wildtiere schneller vermehren. Studien zeigen eindeutig, dass WildschweineHirsche und andere Wildtiere unter Jagddruck ihre Fortpflanzungsrate erhöhen, etwa indem sie sich schon in jüngerem Alter fortpflanzen. Je stärker sie gejagt werden, desto mehr Nachwuchs zeugen sie.

Wer mit dem eigenen Dasein nicht zufrieden ist, der geht auf die Jagd

Wildtiere stehen in erster Linie den Beutegreifern zu, nicht den Hobby-Jägern, aber Wolf, Luchs und Co. will man ja nicht so richtig. Fallwild will man nicht, den Fuchs auch nicht, der dies beseitigen würde. Füchse werden sinnfrei und planlos wie in einem Wahn abgeschossen. Die Regulierung der Wildbestände erfolgt nicht nach natürlichen wild biologischen Gegebenheiten, sondern Jägerlatein. Geschützte Arten, wie der Feldhase, Birkhuhn, Schneehuhn und die Waldschnepfe, haben auf der Liste der jagdbaren Arten auch nichts verloren. Jede jagdliche Aktivität ist eine Störung für die gesamte Wildtierpopulation, insbesondere im Winter.

Man weiss heute, dass es in Graubünden und anderswo in erster Linie wie in einem Reisebüro ums Organisieren von attraktiven Jagden geht, welche vom Amt für Jagd und Blödsinn in Graubünden geplant werden. Der Hobby-Jäger wird vom Amt mehr und mehr zum bestialischen Raubtier degradiert und die Wildtiere zu Nutz- und Zuchttieren. Die Anzahl Verstösse gegen die Jagdgesetzgebung und die zahlreichen Anzeigen an die Kreisämter sprechen eine deutliche Sprache. Es werden Pilotversuche, wie in einem grossen Tierversuchslabor, gestartet, Wildschutzgebiete und Wintereinstandsgebiete massiv gestört, Jagdregeln ausser Kraft gesetzt usw. Das Jagdfieber hat die gesunden Grenzwerte längst überschritten. Wilde Horden, schiesswütiger Hobby-Jäger, die die Berge stürmen, für eine Trophäe oder Fleisch, welches laut der WHO amtlich in der gleichen Kategorie wie die krebserregenden Stoffe Plutonium, Asbest oder Arsen sein kann.

Hobby-Jäger leben von vergifteten Fleisch. Deshalb sind sie oft wütend, gewalttätig und aggressiv. Das ist nicht seltsam, sondern ganz natürlich. Wenn man vom Töten lebt, hat man keinen Respekt vor dem Leben. Man ist feindlich gegenüber dem Leben. Und wer lebensfeindlich ist, kann nicht ins Gebet gehen, denn Gebet bedeutet Ehrfurcht vor dem Leben. Und wer feindselig gegenüber Gottes Geschöpfen ist, kann auch Gott gegenüber nicht sehr freundlich sein.

Das Leben in seinen unendlichen Formen existiert als eine organische Einheit. Wir sind ein Teil von ihr. Dieser Teil sollte Ehrfurcht vor dem Ganzen empfinden. Das ist die Idee des Menschseins. Es bedeutet einfach, Leben nicht zu zerstören. Es bedeutet, dass das Leben Gott ist. Vermeide es zu zerstören. Sonst zerstörst du die Ökologie selbst. Und dahinter steckt etwas sehr Wissenschaftliches.

Es ist kein Zufall, dass alle Religionen, die in Indien entstanden sind, im Grunde vegetarisch sind, und alle Religionen, die ausserhalb Indiens entstanden sind, sind nicht vegetarisch. Aber die höchsten Gipfel des religiösen Bewusstseins wurden in Indien erreicht und nirgendwo sonst. Vegetarismus wirkt wie eine Reinigung. Wenn man Tiere isst, steht man mehr unter dem Gesetz der Grobstofflichkeit. Man ist schwer. Man fühlt sich mehr der Erde hingezogen. Wenn man Vegetarier ist, ist man leichter. Und man steht mehr unter dem Gesetz der Gnade, unter dem Gesetz der Kraft. Man fängt an, sich zum Himmel der Göttlichkeit hinzubewegen. Essen ist nicht nur Essen. Es formt dich. Was man isst, wird man. Wenn man etwas isst, das im Grunde auf Mord, auf Gewalt beruht, kann man sich nicht über das Gesetz der Gewaltlosigkeit erheben. Man wird mehr oder weniger ein Tier bleiben.

Sie können mit Barmherzigkeit allen Tieren und unserem Planeten helfen. Wählen Sie Mitgefühl auf Ihrem Teller und in Ihrem Glas. Go Vegan.

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