Im Januar dieses Jahres konnte PETA anhand von zugespieltem Videomaterial zeigen, dass die in Schleswig-Holstein ansässige Rendac Jagel GmbH gehäutete Nerze aus dänischen Pelzfarmen importiert und für die Produktion von Biodiesel verarbeitet.
Die schleswig-holsteinische Landesregierung teilte PETA jedoch im März 2020 mit, dass sie einen Importstopp der Nerzkörper ablehnt. Kürzlich wurde bekannt, dass auf dänischen Pelzfarmen eine mutierte Version des Coronavirus entstanden ist, die bereits auf den Menschen übergesprungen ist. Daher beginnt Dänemark derzeit mit der Tötung sämtlicher 15 bis 17 Millionen Nerze auf den Pelzfarmen. PETA fordert die schleswig-holsteinische Landesregierung nun erneut dringend auf, den Import von Tierkörpern, von denen viele mutmaßlich mit Corona belastet sind, aus dänischen Pelzfarmen zu beenden.
Pelzfarmen sind ideale Brutstätten für Krankheitserreger. Dort werden kranke und gestresste Tiere in winzige, eng aneinander gereihte Käfige gesperrt. So können Viren leicht von Tier zu Tier übertragen werden und mutieren. Vor diesem Hintergrund fordern wir die Landesregierung Schleswig-Holstein nun erneut mit Nachdruck auf, den Import von toten Nerzen aus Dänemark umgehend zu stoppen.
Dr. Edmund Haferbeck, Leiter der Rechts- und Wissenschaftsabteilung bei PETA.
Hintergrundinformationen
Weltweit werden jedes Jahr mehr als 100 Millionen Tiere auf Pelzfarmen getötet. Viele von ihnen fristen ein erbärmliches Dasein in winzigen Käfigen, unter denen sich ein Berg an Urin und Kot ansammelt, dessen Gestank die Tiere tagtäglich ausgesetzt sind.
Nachdem sich die Viruserkrankung Covid-19 in den vergangenen Monaten rasant auf Pelzfarmen in den Niederlanden, USA, Spanien und Dänemark verbreitet hat, reagierte die niederländische Regierung rasch und verkürzte die Übergangsfrist für ein bereits beschlossenes Pelzfarmverbot um mehr als drei Jahre. Bis März 2021 werden dort die letzten Nerzfarmen schliessen. Auch in Deutschland gibt es aufgrund strengerer Richtlinien für Pelzfarmbetreiber seit 2019 keine aktiven Farmbetriebe mehr. Zahlreiche weitere europäische Länder wie Österreich, Serbien oder Slowenien haben bereits Pelzfarmverbote eingeführt.

PETA konnte mit Veröffentlichungen zu industriellen Missständen und Aufklärungskampagnen bereits viele internationale Modehäuser und Designer für tierfreie Mode begeistern. Gucci, Donatella Versace, Michael Kors und Burberry verwenden für ihre Kollektionen keinen Pelz mehr. Die preisgekrönte Designerin Stella McCartney kehrte zudem auch Leder den Rücken zu. Seit der diesjährigen Frühjahrssaison verkauft Breuninger, eines der grössten deutschen Luxus-Warenhäuser, keine Pelzbekleidung mehr.