Jagd

Jagdgegner aus gutem Grund

Das heutige Jagdwesen ist ein Teufelskreis, an dem Hobby-Jäger und all jene, die damit Geld verdienen, ihre Freude haben.

Wildtiere gehören nicht den Hobby-Jägern (res nullius), sondern genauso gut der nicht jagenden Bevölkerung in der Mehrheit.

Das Verhältnis ist dabei 4 (Jäger) zu 96 (Nichtjäger). Deshalb sollte es uns nicht egal sein, wenn eine Minderheit das Gemeingut in unserer Nachbarschaft quält.

Hobby-Jäger gehen so weit, dass sie glauben, sich für ihre Tierquälereien nicht rechtfertigen zu müssen. Hobby-Jäger sehen sich gerne als der Mittelpunkt der Schöpfung, den Urinstinkt, und tun das, was sie machen, wohl eher schlecht.

Warum kommt die Kritik an der Hobby-Jagd und Hobby-Jägern aus allen Himmelsrichtungen, wie Politik, Naturschutzverbänden, Tierschutzorganisationen, Bevölkerung, Wissenschaftler, Wildtierbiologen, Experten usw.?

Wichtige Eckpfeiler werden im Jagdwesen nicht selten aussen vor gelassen. Es gibt weder eine gute Prävention, dass keine Lebewesen erschossen werden müssen, noch zum Beispiel Geburtenkontrolle, um Wildtierpopulationen zu stabilisieren. Wissenschaftliche Werkzeuge sind dafür längst vorhanden, wie die Immunokontrazeption, deren sich Zoos und andere Experten bedienen. Jagd bedeutet nicht weniger Wild, sondern mehr Geburten und Chaos in der natürlichen Ordnung.

Auch das Argument zur Fleischgewinnung ist faul, welches die Amateur-Jäger gerne erwähnen. Früher wurde, wenn überhaupt, nur einmal in der Woche Fleisch gegessen. In der Schweiz gibt es heute ein Übermass an ungesundem Fleisch, so viel, dass es sogar in immer grösserem Ausmass exportiert wird. An die Elfenbeinküste zum Beispiel werden jährlich über 2000 Tonnen exportiert oder 10 Mal mehr nach Deutschland, dem Hauptabnehmer.

Jagdthesen sind nicht selten ein Oxymoron. Hobby-Jäger stellen Jagdkritiker gerne als unwissend dar, selbst wenn es sich dabei um studierte und hochdotierte Fachkräfte und Wildbiologen handelt.

Was ist der Hintergrund für den Begriff Jagdtrieb?

Ganz einfach, juristisch gesehen dürfte es arglistige Täuschung sein. Jagdtrieb kaschiert den Begriff „Tötungstrieb“. Nun mag es Jäger geben, die tatsächlich glauben, etwas Gutes zu tun. Sie betrachten sich als Naturschützer. Schon der Begriff Naturschutz ist in dem Zusammenhang absurd. Das einzig Natürliche sind doch die verbliebenen Wildtiere. Ansonsten ist unsere Natur so natürlich wie eine Photovoltaik-Plantage. Monokulturen aus Fichten-, Weizen- oder Mais-Monokulturen, Boden- und Grundwasser-Verseuchung ist das, was unsere Diddlmaus-Jäger verteidigen, damit sie im Gegenzug ihrem blutigen Verlangen nachgehen dürfen. Ähnlich reziprok rechtfertigen viele Sexualtäter ihre Delikte. Aus der Vergewaltigung machen sie eine selbstlose Dienstleistung. Pädophilie sehen sie als Ergebnis gegenseitigen Verlangens. Die Diskrepanz um Hege und Pflege beginnt doch schon damit, dass Otto und Ottilie Jagdpächter die ganze Woche im Büro oder evtl. im Haushalte sitzen. Wie wollen die denn wissen, was Jagd im traditionellen Sinn ist, wenn sie nur am Wochenende ein paar Stunden Zeit haben? Selbst dann geht es zuerst einmal darum, mit dem SUV und Jagdhund Gassi zu fahren, in der Jagdhütte zu grillen und mit Gleichgeschalteten zu feiern. Ist der Kater am Morgen dann nicht zu massiv, steigt man auf den Hochsitz und knallt eben die ab, die gerade vorbeikommen. In Deutschland zum Beispiel über 500’000 gesunde Füchse pro Jagdsaison, was laut wissenschaftlichen Studien Nonsens in Reinkultur ist.

Die schreibtischverweichlichten Hobby-Jäger mit ihren Nivea gestählten Patschhändchen gehen doch nicht zur Jagd im eigentlichen Sinn. Der Begriff Jäger ist mittlerweile ein Synonym für Spass-, Hobby- und Serienkiller. Dabei dürfen wir den sexuellen Aspekt, das Jagen als Fetisch, nicht unterschätzen. Dem Begriff „Abschuss“ dürfen wir zweifellos zwei Bedeutungen zuordnen. Schliesslich ist es kein Geheimnis, dass Jäger und Jägerinnen beim Abschuss eines Tieres sexuelle Erregung bis hin zur Erfüllung verspüren können. Die heutigen Hobby-Jäger gehen nicht jagen, um sich zu ernähren. Das ist bis auf die berühmten Ausnahmen, die die Regel bestätigen, nur Makulatur. Sie gehen, um zu töten, sich am Sterben zu ergötzen, ihre subtilen Machtgelüste über andere Lebewesen zu befriedigen, als Jagdpächter ein wenig auf Grossgrundbesitzer und Landlord zu machen und sich als Herrin bzw. Herr über Leben und Tod zu fühlen. Im Grunde genommen sind sie armselige Orientierungslose. Krampfhaft versuchen sie ihr Geltungsbedürfnis, fehlendes Charisma und psychopathische Programmierung über sadistische Ersatzhandlungen zu kompensieren. Nur, das funktioniert nicht.

Eine Geisteskrankheit kann man nicht heilen, indem man ihr freien Lauf lässt.

Historisch gesehen ist Jagd zur Bestandesregulierung auch keine Jagd, sondern terroristischer Zooizid.

Offensichtlich vergehen sich Hobby-Jäger zum Spass an den Wehrlosen und Schutzbedürftigen. Sanitarische und therapeutische Abschüsse der Wildhüter bzw. Förster sind nicht das Gleiche, wie eine Bejagung anhand des Jägerlateins oder falsch verstandener Naturerfahrung der Hobby-Jäger. Etwas, was man wirklich liebt, missbraucht man nicht. Mensch und Tier sind empfindsame Lebewesen mit Sozialstrukturen, Familenverbänden, usw. Schädliches Handeln ist schändliches Handeln! Tiere haben Gefühle, sie können wie wir Freude, Leid, Trauer, Schmerz empfinden.

Jagdgegner sind die ungehörte Stimme der Wildtiere

Jagdkritiker versuchen, Wildtiere als nicht nur eine Sache darzustellen, welche man konstant militant beseitigen muss. Jagdgegner diagnostizieren Missstände und bieten Hilfestellungen, um zeitgemässe und moralische Wege zu gehen. Jagdkritiker machen viel wichtige Aufklärungs- und Diagnosearbeit. Im Gesundheitswesen gehen wir auch zu einem Arzt, der etwas diagnostiziert. Anschliessend werden wir oftmals weitergeleitet, zum Beispiel zu einer Operation, welche von Spezialisten durchgeführt wird und dann kommen wir erneut zu Fachkräften, die gegebenenfalls eine Therapie machen. Ein Einzelner kann nicht alles machen. Hobby-Jäger sowie Wildtiere brauchen professionelle Hilfe.

Die Jagd erfolgt heute nicht nur nachhaltig. Die Jagd quält sinnlos unzählige Tiere – die Jagdstatistiken belegen dies zweifelsfrei. Hobby-Jäger regulieren nicht, sie dezimieren nur und dies weder ethisch, noch nachhaltig erfolgreich. Landwirte, Forst, Weinbauer beklagen Jahr für Jahr enorme Schäden an den Kulturen.

Zerschossene Wildtierbestände produzieren jedoch mehr Nachkommen, als in unbejagten Gebieten. Hobby-Jäger sind also für die Schäden verantwortlich, besonders für die vielen Wildunfälle. Einer der Hauptgründe für die vielen Autounfälle ist, dass die Jägerschaft Rehe, Hirsche, Wildschweine und Co. in die unnatürliche Nachtaktivität treibt. In der Nacht können diese Tiere Entfernungen und Geschwindigkeiten nicht abschätzen. Weiter werden die Wildtiere von den Hobby-Jägern in den Wäldern parkiert, wo sie sich vor den Gewalttätern verstecken. Genau dort gibt es am meisten Unfälle, da die Reaktionszeit erheblich reduzierter ist, als im offenen Feld. Gäbe es mehr Beutegreifer, wie Luchs und Wölfe, gäbe es einen geringeren Schalenwildbestand, was dementsprechend auch zu weniger Unfällen, Toten und Verletzten führen würde.

Die Jagd ist ein Übel schlechthin. Unzählige Tonnen hochgiftige Munition hinterlassen Hobby-Jäger in der Natur bei ihrem Hobby. Sie gefährden und vergiften damit die Umwelt, Tierwelt und Menschen und das fälschlicherweise hochgelobte Wildbret.

Jägerparolen sind oftmals reine Augenwischerei. Analysiert man in der Politik die Jägerfraktion, erkennt man klar, dass sie sich selten bis nie für die Natur engagieren. Ausbeutung und Eigennutz ihre wahren Interessen sind. Die sogenannten  „Experten“ der Jäger sind meistens nur Interessenvertreter einer egoistischen Lobby, um das Unsägliche zu erhalten und schönzureden, um die Natur wie im Krieg zurecht zu schiessen.

Jagd gibt vor, etwas zu sein, was gar nicht ist

Der Dachverband der Schweizer Jäger schreibt am 29.8.2011: „JagdSchweiz weiss, dass sich Wildtierbestände grundsätzlich – auch in unserer Kulturlandschaft – von selber regulieren würden.

Dennoch zeigen Hobby-Jäger meist kein Interesse an wichtigen wildbiologischen Erkenntnissen, Ökologie, Tierschutz sowie Ethik. Praktisch alles, was tierschutzwidrig ist, ist waidgerecht.

Kulturlandschaft bedeutet auch, dass man die Kultur der Gewaltlosigkeit gegenüber wehrlosen und schutzbedürftigen Lebewesen praktiziert. Jagd auf Wildtiere zum Spass ist Unkultur, genauso wie es Sodomie, Pädophilie, Stierkampf oder Krieg ist. Zivilisierte Kultur ist: Du sollst nicht verletzen und töten, dies hatte auch Hubertus – der selbsternannte Schutzpatron der Jäger – erkannt.

Ethisch weiterentwickelte Naturfreunde machen schöne Erlebnisse in der Natur, ohne Wildtiere zu exekutieren, damit sie sich wohlfühlen. Es gibt unzählige lobenswerte Menschen, welche die Natur auch nutzen, hegen und pflegen – nachhaltige, selbstlose Arbeit leisten bei der Feuerwehr, Zivilschutz, Tierschutz, Trockenmauern erstellen, Biotope pflegen, Landdienste absolvieren, Rehkitzrettung, Artenschutz usw. Keinem von denen käme es in den Sinn, dafür ein Opfer in der Form eines Lebewesens zu fordern, wie dies die Hobby-Jäger tun.

Kein Hobby-Jäger würde etwas für den Arten- oder Naturschutz tun, wenn er nicht töten darf. Dies hat die Abstimmung „Wildhüter statt Jäger“ im Kanton Zürich, wie voraussehend, eindeutig offenbart. Die Zürcher Hobby-Jäger haben die guten Wildhüter wie der Teufel das Weihwasser mit Unwahrheiten, Manipulation, Verschandelung usw. bekämpft.

Interessen-Gemeinschaft Wild beim Wild

Die IG Wild beim Wild ist eine gemeinnützige Interessen-Gemeinschaft, die sich für die nachhaltige und gewaltfreie Verbesserung der Mensch-Tier-Beziehung einsetzt, wobei die IG sich auch auf die rechtlichen Aspekte des Wildtierschutzes spezialisiert hat. Eines unser Hauptanliegen ist, in der Kulturlandschaft ein zeitgemässes und seriöses Wildtiermanagement nach dem Vorbild vom Kanton Genf einzuführen – ohne Hobby-Jäger aber mit integren Wildhütern, die den Namen auch verdienen und gemäss einem Ehrenkodex handeln. Das Gewaltmonopol gehört in die Hände des Staates. Die IG unterstützt wissenschaftliche Methoden der Immunokontrazeption für Wildtiere.

2 Kommentare

  1. lustenberger jonas Antwort

    Wau hemmer ke anderi problem, altersvorsog felech! Di brenge am staat ömu gäut d wödbiologe choschtä gäut.

  2. Genauso ist es, Jagdgegner wird man nicht aus Langeweile sondern aus Kenntnis! Dem ist nichts hinzuzufügen. WIR BRAUCHEN DRINGEND EINE JAGDREFORM!

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