Mehr als 500 illegal in Käfigen gehaltene einheimische und exotische Vögel sind am Montag im Neuenburger Jura beschlagnahmt worden.
Vier Personen wurden verhört. Die Staatsanwaltschaft eröffnete eine Strafuntersuchung gegen die Beschuldigten.
Sie werden des Verstosses gegen das Tierschutzgesetz und des Verstosses gegen das Jagdgesetz verdächtigt, wie die Kantonspolizei Neuenburg am Donnerstag mitteilte. Die Behörden stellten im Val-de-Ruz Fangkäfige, Netze und Pfeifen zur Nachahmung von Vogelgesang im Wert von 40’000 bis 100’000 Franken sicher.
Der Straftatbestand des illegalen Handels mit geschützten Tier- und Pflanzenarten gilt als Straftat und nicht mehr als Geldstrafe. Nach dem Gesetz liegt eine Straftat vor, wenn der Täter gewerbsmässig oder als Teil einer organisierten Bande handelt oder wenn die Straftat eine große Zahl geschützter Exemplare betrifft.
Neben der Neuenburger Polizei beteiligten sich auch zwei SCAV-Inspektoren, vier Wildhüter sowie der stellvertretende Direktor und Leiter der Westschweiz-Zentrale des Vereins Birdlife Suisse an den Einsätzen, was unter anderem die schnelle Freilassung einheimische Vögel in der Natur ermöglichte.
Die rund 200 einheimischen Vögel, darunter vor allem Grünfinken, Hänflinge oder Gimpel, waren für den Weiterverkauf in der Schweiz und im Ausland bestimmt. Die Tiere wurden mit Fallen gefangen, die in Wäldern aufgestellt worden waren. Die einheimischen Vögel wurden wieder in die freie Wildbahn entlassen.
Laut Birdlife richtet sich der Vogelschmuggel und -handel sowohl an anspruchsvolle Sammler als auch an einfache Vogelliebhaber. Allein auf Zypern beläuft sich der illegale Handel mit Wildvögeln schätzungsweise auf zehn Millionen Euro pro Jahr, wobei ein Grossteil dieser Einnahmen aus dem Verkauf von Singvögeln stammt.
1 Kommentar
Stop diese tierquäler … der Handel mit Singvögeln muss verboten und bestraft werden … was sind das für Menschen … stop