In Pontresina ist in der Nacht auf Montag ein seit Sonntag vermisster Hobby-Jäger tot aufgefunden worden.
Gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft klärt die Kantonspolizei Graubünden den Umstand des Todesfalls ab.
Der senile 65-Jährige befand sich seit dem frühen Sonntagmorgen mit seinen zwei Jagdhunden auf einer unnötigen Spassjagd auf Lebewesen, die vom Amt für Jagd und Blödsinn in Chur, unter der Leitung von Adrian Arquint, organisiert wird. Als er am Mittag nicht wie abgemacht nach Hause zurückkehrte, alarmierten die Familienangehörigen die Einsatzleitzentrale der Kantonspolizei Graubünden. Der vermisste Hobby-Jäger wurde um Mitternacht in der Val Morteratsch unweit des Wanderweges zum Gletscher tot aufgefunden.
Man weiss heute, dass es in Graubünden und anderswo in erster Linie wie in einem Reisebüro ums Organisieren von attraktiven Jagden geht, welche vom Amt für Jagd und Blödsinn in Graubünden geplant werden. Der Hobby-Jäger wird vom Amt mehr und mehr zum bestialischen Raubtier degradiert und die Wildtiere zu Nutz- und Zuchttieren. Die Anzahl Verstösse gegen die Jagdgesetzgebung und die zahlreichen Anzeigen an die Kreisämter sprechen eine deutliche Sprache der kriminellen Energie. Die Hobby-Jagd ist schlichtweg kriminell. Nur ist unser Rechtssystem bislang nicht so weit, das im Strafrecht zu berücksichtigen.
2020: 1241 Anzeigen und Bussen
2019: 1104 Anzeigen und Bussen
2018: 1114 Anzeigen und Bussen
2017: 1384 Anzeigen und Bussen
2016: 1201 Anzeigen und Bussen
2015: 1298 Anzeigen und Bussen
2014: 1102 Anzeigen und Bussen
2013: 1122 Anzeigen und Bussen
2012: 1089 Anzeigen und Bussen
Grossangelegte Suchaktion
Um den Vermissten zu finden, wurde am Sonntagnachmittag eine grossangelegte Suchaktion eingeleitet. Im Einsatz standen Bergretter des Schweizer Alpenclubs SAC mit zwei Flächensuchhunden und Unterstützung von Privatpersonen, ein Hundeführer der Stadtpolizei Chur mit einem Personenspürhund, die Gemeindepolizei St. Moritz, die Feuerwehr Pontresina, die Wildhut, zwei Rega Helikopter mit je einer Crew und die Kantonspolizei Graubünden. Für die Betreuung der Angehörigen wurde das Careteam Grischun aufgeboten.
Bereits Ende September sind zwei Hobby-Jäger im Unterengadin umgekommen. In Ardez GR kehrte ein seniler Hobby-Jäger nicht von der Jagd zurück und wurde daraufhin tot von seinem Sohn aufgefunden. In Sent GR wurde ein Hobby-Häger von seinen Jagdkameraden als vermisst gemeldet. Nach einer Suchaktion konnte auch er nur noch tot geborgen werden.
Jagd ist immer auch eine Form von Krieg gegen Lebewesen, wo die negativen Eigenschaften im Menschen aufleben. Wildtiere leben in einer Landschaft der Angst. Aus Angst vor Hobby-Jägern haben viele Wildtiere ihren natürlichen Lebensraum dauerhaft verlassen. Sie meiden freie Felder und leben verstärkt im Schutz des Waldes. Der Rückzug in den Wald verstärkt sich während der Jagdsaison. Die Jagd trägt also wesentlich dazu bei, dass Wildtiere in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden und ihnen weniger Lebensraum zur Verfügung steht und so übermässige Schäden an den Kulturen entstehen können.
Es braucht laut der IG Wild beim Wild jährlich medizinisch-psychologische Gutachten für Hobby-Jäger nach dem Vorbild von Holland sowie auch eine Altersbegrenzung nach oben. Die grösste Altersklasse bei den Hobby-Jäger sind, 65+, jene mit Alters-, Denk-, Seh-, Konzentrations- und Reaktionsschwächen sowie Ausbildungs- und Trainingsdefiziten. Ab dem 45. Lebensjahr steigt die Zahl der Unglücke dramatisch an. Die erschreckenden Meldungen über Jagdunfälle und tödliche Straftaten mit Jägerwaffen zeigen: Es wird höchste Zeit für die Abschaffung der Hobby-Jagd! Tödliche Schusswaffen gehören nicht in die Hände von senilen Hobby-Jägern, die diese völlig unkontrolliert benutzen können!
Interessen-Gemeinschaft Wild beim Wild
Die IG Wild beim Wild ist eine gemeinnützige Interessen-Gemeinschaft, die sich für die nachhaltige und gewaltfreie Verbesserung der Mensch-Tier-Beziehung einsetzt, wobei die IG sich auch auf die rechtlichen Aspekte des Wildtierschutzes spezialisiert hat. Eines unser Hauptanliegen ist, in der Kulturlandschaft ein zeitgemässes und seriöses Wildtiermanagement nach dem Vorbild vom Kanton Genf einzuführen – ohne Hobby-Jäger aber mit integren Wildhütern, die den Namen auch verdienen und gemäss einem Ehrenkodex handeln. Das Gewaltmonopol gehört in die Hände des Staates. Die IG unterstützt wissenschaftliche Methoden der Immunokontrazeption für Wildtiere.