Wildtiere

Goldschakal: Erstmals im Tessin gesichtet

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Im Tessin ist erstmals ein Goldschakal gesichtet worden. Wildhüter des kantonalen Amts für Jagd und Fischerei haben das zur Familie der Hunde gehörende Tier im Gebiet Onsernone-Centovalli nachweisen können. Dies teilte die Stiftung Kora am Dienstag mit.

Gemäss Mitteilung der auf Beutegreifer und Ökologie spezialisierten Stiftung haben Wildhüter vom kantonalen Amt für Jagd und Fischerei den Goldschakal gesichtet.

Dass im Südkanton eine neue Tierart aufgetaucht ist, wertet Kora als gutes Zeichen. Die Präsenz des Goldschakals zeige, dass das Tessiner Ökosystem sehr stabil sei und über eine grosse Artenvielfalt verfüge.

Erstmals in der Schweiz gesichtet wurde der ursprünglich im arabischen Raum und in Indien sesshafte Goldschakal im Jahr 2011. Damals tauchte der Schakal in den nordwestlichen Alpen auf.

Acht Jahre später wurde er in den Kantonen Graubünden, St.Gallen, Genf und weiteren gesichtet. Bisher sei immer nur ein einzelner Goldschakal gesichtet worden, schreibt Kora weiter.

Eine europäische Art, die eine natürliche Ausdehnung erlebt

In der Realität ist es keine vollständige Überraschung: Diese kaum bekannte Art ist in der Schweiz seit fast einem Jahrzehnt bekannt. Der Europäische Goldschakal ist seit Tausenden von Jahren auf unserem Kontinent präsent, er ist jedoch seit langem auf einige Küstengebiete Südosteuropas beschränkt, wo er der Verfolgung durch Hobby-Jäger unterliegt. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts profitiert der Goldschakal von Schutzmassnahmen und leitet so eine gewaltige Bewegung in Richtung neuer günstiger Gebiete ein. In den achtziger Jahren hat er in den Alpenregionen Italiens und Österreichs Fuss gefasst und die Beobachtungen, die 2011 auf dem Schweizer Mittelland aufgezeichnet wurden, beziehen sich wahrscheinlich auf Tiere aus diesen benachbarten Populationen. Goldschakale sind in der Schweiz wie in den Nachbarländern geschützt, und seine allmähliche Ankunft lässt keine unerwünschten Auswirkungen erwarten.

2 Kommentare

  1. Renate Reisinger

    So Erfreulich! Hoffentlich dürfen sie in Ruhe LEBEN!

  2. Ursula Singh

    Da kann man nur noch beten und hoffen, dass es den Jägern nicht bald schon wieder in den Fingern juckt