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Frankreich: Keine Wildtiere mehr in Zirkussen

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In Frankreich sollen in Zukunft keine Wildtiere mehr im Zirkus zu sehen sein.

Das Parlament in Paris stimmte einem entsprechenden Gesetz mit einem Votum im Senat endgültig zu. Die Schweiz hinkt im Schutz von Wildtieren noch arg hinterher.

Kauf, Verkauf und Zucht wilder Tiere für Auftritte in Wanderzirkussen soll bereits zwei Jahre nach der offiziellen Verkündigung des Gesetzes verboten sein. Auftritte an sich sowie Halt und Transport werden sieben Jahre nach Verkündigung illegal.

Das französische Gesetz sieht ausserdem vor, dass vor dem Kauf eines Haustieres eine Bedenkzeit von einer Woche verstreichen muss. So wolle man gegen Impulskäufe vorgehen, die ein Hauptgrund für das Aussetzen eines Tieres seien, hiess es vom Senat. Für Aussetzen und Misshandlung von Haustieren werden künftig höhere Strafen fällig.

In der Schweiz sind Zirkusnummern mit Wildtieren noch immer erlaubt. Das, obwohl, hierzulande in vielen Aspekten ein schärferes Tierschutzgesetz gilt, als in anderen Ländern. Verschiedene Tierschutzorganisationen sowie die Parteien SP und die Grünen setzen im Januar diesen Jahres ein Postulat zum Verbot dieser Attraktionen im Gemeinderat in Zürich durch. Dieses ist nun im Stadtrat. Es forderte eingangs ein Verbot aller Tiernummern, blitzte damit aber ab. Besonders Pferde standen dort im Mittelpunkt. Als Fluchttiere sei es für die Equiden unnatürlich und eine Qual in einer engen Zirkusmanege im Kreis laufen zu müssen.

Besonders abgeblockt wurden die Bemühungen zum Tierschutz von den bürgerlichen Parteien. Der Vorstoss stamme aus radikalen Tierschutzkreisen, sagte der SVP-Sprecher. Bald werde wohl auch noch der Zoo verboten. Die FDP war ebenfalls der Ansicht, dass die Haltungsbedingungen im Zirkus problemlos seien. «Jedes Pferd würde lieber im Zirkus Knie dabei sein als in der freien Wildnis zu leben», sagte Elisabeth Schoch, selber Reiterin.

Einschränkungen für die Haltung von Wildtieren in Deutschland

In Deutschland sah die Tierschutz-Zirkusverordnung von Bundesministerin Julia Klöckner vor, dass Zirkusse keine Giraffen, Elefanten, Nashörner, Flusspferde, Primaten und Großbären neu anschaffen dürfen. Zudem sollte eine Verbesserung der Haltungsbedingungen der Zirkustiere umgesetzt werden. Der Bundesrat hat den Gesetzentwurf aber Ende Juni 2021 abgelehnt. Aus Sicht von Tierschützern griff er aber ohnehin zu kurz, da die angeführten Tierarten nur noch selten überhaupt in Zirkussen präsent seien. Löwen und Tiger, die durchaus in der Manege häufiger zu sehen sind, dürften noch gehalten werden.

Die Organisation Peta führte zudem aus, dass keine Regelung vorgesehen war, die Wildtiere, die bereits zum Eigentum der Zirkusse gehören, nicht weiter gehalten werden dürfen. Auch gab es kein Verbot der Dressur von Wildtieren, die “immer mit Zwang und Gewalt” verbunden sei. Etwa 60 deutsche Kommunen haben eigene Wildtierverbote in Zirkussen festgelegt, hierzu gehören Düsseldorf und Bielefeld. Allerdings können Zirkusse dagegen klagen und dennoch mit Kamelen oder Raubkatzen gastieren.