Kriminalität

Die meisten Wildtierverbrechen in Europa werden nicht geahndet oder bleiben unentdeckt

Der iberische oder spanische Luchs ist derzeit eine der am stärksten gefährdeten Arten in Europa.

Unzulänglichkeiten bei der Strafverfolgung und beim Schutz bedeuten, dass die meisten Wildtierverbrechen in Europa ungestraft bleiben oder nicht aufgedeckt werden, wodurch gefährdete europäische Arten weiter in Gefahr geraten.

Dies geht aus einem neuen Bericht hervor, der am Mittwoch vom LIFE-SWiPE-Projekt veröffentlicht wurde und der das bisher umfassendste Bild über den Stand der Wildtierkriminalität in Europa liefert.

Aus den Daten, die in 11 europäischen Ländern erhoben wurden, geht hervor, dass zwischen 2016 und 2020 das illegale Töten von Wildtieren (27 %), die Verwendung von Giftködern (16 %) oder verbotenen Jagdmethoden (14 %) sowie der illegale Handel mit Wildtieren (13 %) die häufigsten Straftaten sind.

Die Bekämpfung der Umweltkriminalität, einschliesslich des illegalen Handels mit Wildtieren, ist eine der zehn Prioritäten des EU-Rates im Kampf gegen die organisierte Kriminalität. Eine Überarbeitung der EU-Richtlinie zur Umweltkriminalität wird derzeit verhandelt.

Das Europäische Parlament und der Rat müssen deutlich machen, dass diese Verbrechen in Europa nicht geduldet werden, und sicherstellen, dass die überarbeitete Richtlinie zur Umweltkriminalität stark und ehrgeizig genug ist.

Audrey Chambaudet

Aus dem Bericht geht hervor, dass der Stieglitz die am häufigsten ins Visier genommene Tierart ist, die Gegenstand zahlreicher krimineller Aktivitäten ist, darunter Jagdtourismus und illegaler Handel. Weitere häufige Opfer von Wildtierverbrechen sind bedrohte Raubvogelarten, die mit Giftködern angegriffen werden, und grosse Beutegreifer wie Bären, Wölfe oder Luchse.

Der Kern des Problems ist die mangelnde Meldung von Wildtierverbrechen.

„Wildtiere werden nicht wie Menschen als vermisst gemeldet und können sich nicht selbst als Opfer melden, so dass die meisten dieser Taten nicht gemeldet werden und höchstwahrscheinlich noch viel mehr unentdeckt bleiben“, sagte Roselina Stoeva, Projektleiterin von LIFE SWiPE.

Selbst wenn sie gemeldet werden, werden viele Fälle von Wildtierverbrechen nicht strafrechtlich verfolgt. Dem Bericht zufolge führten durchschnittlich 60 % der bei der Staatsanwaltschaft eingegangenen Beschwerden über Wildtierverbrechen nicht zu Anklagen, die zu Gerichtsverfahren führten.

Spezialisierte Polizeikräfte, der Einsatz von Technologien wie Drohnen zur Überwachung und die Ausbildung von mehr Spürhunden zum Aufspüren von Vergiftungen und anderen Straftaten sind einige Beispiele für bewährte Verfahren zur Förderung der Verfolgung dieser Verbrechen in ganz Europa.

Der Bericht appelliert auch an die Mitgesetzgeber der EU, härtere Strafen, einschliesslich Haftstrafen, für Straftaten zu erwägen, die unter die Richtlinie über Umweltkriminalität fallen.

In der Schweiz zum Beispiel gibt es kein Verein, dessen Mitglieder nachweislich Jahr pro Jahr im vierstelligen Bereich in Gesetzesübertretungen wie Verstösse gegen das Jagdrecht, Wilderei, Waffenschmuggel, Umweltdelikte, Tierschutzverstösse, Verkehrsdelikte, Korruption und vielen anderen kriminellen Aktivitäten involviert sind, wie die Hobby-Jäger beim Verband Jagd Schweiz.

IG Wild beim Wild

Allein im Kanton Graubünden gibt es z. B. gegen die Hobby-Jäger vom Dachverband “Jagd Schweiz” laut dem Amt für Jagd und Fischerei Graubünden jedes Jahr eine vierstellige Zahl an Anzeigen und Bussen – Tendenz steigend:

Insbesondere bei der Hobby-Jagd ist es elementar, dass man ganz genau hinschaut. Nirgendwo wird so viel mit Unwahrheiten und Fake-News manipuliert. Gewalt und Lügen gehören zur gleichen Münze. 

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