Erst 2018 hat sich die Population der Berggorillas so sehr erholt, dass sie von der Liste der „kritisch gefährdeten“ Arten genommen wird. In Uganda tötet ein Mann einen Berggorilla und weitere Wildtiere – ein Gericht verurteilt ihn dafür. Seine Erklärung findet offenbar keinen Anklang.
In Uganda ist ein Jäger bzw. Wilderer wegen der Tötung eines Berggorillas und weiterer Wildtiere zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Felix Byamukama hatte zugegeben, den rund 25 Jahre alten beliebten Silberrücken-Gorilla Rafiki im vergangenen Monat im Bwindi-Impenetrable-Nationalpark auf der Jagd getötet zu haben. Nach Angaben der ugandischen Wildschutzbehörde gab der Verurteilte an, in Notwehr gehandelt zu haben.
„Wir sind erleichtert, dass Rafiki Gerechtigkeit widerfahren ist, und dies sollte anderen Menschen, die Wildtiere töten, als Beispiel dienen„, sagte der Chef der Wildschutzbehörde, Sam Mwandha. Rafiki – dessen Name übersetzt „Freund“ bedeutet – stand an der Spitze einer Familie von 17 Gorillas. Nachdem Rafiki tot aufgefunden worden war, gerieten vier Verdächtige ins Visier der Ermittler.
Byamukama, der sich offenbar gar nicht in dem Schutzgebiet hätte aufhalten dürfen, erklärte, Rafiki habe ihn angegriffen und er habe sich verteidigen müssen. Zudem soll er das Fleisch zweier erlegter Wildtiere – eine Antilope und ein Buschschwein – bei sich gehabt haben. Medienberichten zufolge soll die Wilderei während der Corona-Pandemie zugenommen haben. Dabei gehe es oftmals nicht um den Handel mit den Tieren, sondern um das Fleisch.
Die Wildschutzbehörde bezeichnete die Tötung von Rafiki als „schweren Schlag“, nachdem intensive Naturschutzbemühungen dazu geführt hatten, dass der Berggorilla im Jahr 2018 von der Liste der „kritisch gefährdeten“ Tiere genommen wurde. Die Population der Gorillas erholte sich zuletzt von rund 680 Gorillas im Jahr 2008 auf über 1000. Die Lebenserwartung der Tiere in freier Wildbahn beträgt etwa 35 Jahre.
Der Lebensraum des Berggorillas beschränkt sich auf Schutzgebiete mit einer Fläche von fast 800 Quadratkilometern an zwei Orten – dem Virunga-Massiv und Bwindi-Sarambwe – die sich über die Demokratische Republik Kongo, Ruanda und Uganda erstrecken.