Jagd

Armand Clesse: Jagdgegner wird symbolisch verurteilt

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Je einen Euro Schadenersatz muss der Politikwissenschaftler und Tierrechtsaktivist Armand Clesse (70) zwei Hobby-Jägern in Luxemburg zahlen, die ihn wegen Beleidigung vor Gericht verklagt hatten. Dazu kommt ein geringes Bussgeld.

Mit einem Bussgeld in Höhe von 100 Euro endete am Freitag in erster Instanz der Prozess, den zwei Hobby-Jäger gegen einen Tierrechtsaktivisten angestrengt hatten.

Der ehemalige Universitätsprofessor und Tierrechtler Armand Clesse hatte am 23. Februar 2019 in einer RTL-Radiosendung die Hobby-Jäger und die Jagd heftig kritisiert: Hobby-Jäger seien barbarisch und die Jagd vorsätzlicher Mord.

Armand Clesse: Jagdgegner wird symbolisch verurteilt
Armand Clesse

Zwei Hobby-Jäger, Marc Glesener und Jean-Claude Hosch, sahen sich von dieser Darstellung als Mörder diffamiert und beleidigt – und reichten deswegen eine Privatklage ein. Darin forderten sie die strafrechtliche Verurteilung von Clesse sowie jeweils Schadenersatz in Höhe von 2.500 Euro.

Je einen Euro Schadenersatz

Dem leistete die Strafkammer des Bezirksgerichts Diekirch am Freitag nur zum Teil Folge. Die Richter verurteilten Armand Clesse wegen Beleidigung zu einem Bussgeld in Höhe von 100 Euro. Dazu muss Clesse Hosch und Glesener Schadenersatz in Höhe von jeweils einem Euro zahlen – und insgesamt 500 Euro Verfahrenskosten.

Die Begründung des Urteils in erster Instanz liegt zwar noch nicht vor, aus dem Strafmaß lässt sich aber ableiten, dass die Richter den Tatbestand der Beleidigung zwar als erwiesen ansahen, die Schwere der Schuld und den Schaden aber als äußerst gering einstuften. 

Am Ende des Prozesses gaben Armand Clesse und sein Anwalt Me Daniel Baulisch bekannt, dass sie Berufung einlegen würden. „Ich bin 70 Jahre alt. Bis zu meinem Lebensende werde ich mich für Tiere einsetzen. Der Siebzigjährige, der sich während des Prozesses als„ Anwalt der Tiere, die keine Stimme haben“ deklariert hat, hat sich zum Ziel gesetzt, bis nach Strassburg zu gelangen. Er beabsichtigt, Hobby-Jäger weiterhin als “Tiermörder” zu bezeichnen. In der Hoffnung, dass eines Tages eine ethische Revolution stattfinden wird und wir eine andere Haltung gegenüber Tieren einnehmen. Er hoffe sehr, diesen von ihm nicht gewollten, aber für die Meinungs- und Redefreiheit paradigmatischen Prozess bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Strassburg führen zu können.

3 Kommentare

  1. Paul Peter Nehren

    Die zehn Gebote sind unzweideutig… Und wie heißt es dort so schön? “Du sollst nicht töten.” Es heißt eben NICHT “Du sollst keinen Menschen töten*… Jagd ist schändlichster Mord und gehört in die Steinzeit, nicht aber in die heutige Welt…

  2. Wer auch nur einen kleinen Blick in die Jägermentalität werfen konnte, wird bestätigen, dass es sich bei dieser veralteten grünen Trachtengruppe um Menschen handelt, die von Wildtierbiologie keine Ahnung haben und ihr Hobby nur ausleben, um Komplexe zu kompensieren. Der Psychoanalytiker Paul Parin (selbst Jäger) zeigt die geistigen Defizite dieser selbsternannten bewaffneten “Naturschützer” in seinem Buch gut und sehr verständlich auf. Jagd gehört abgeschafft, sie ist kontraproduktiv und schafft nur neue Probleme. Durch massive Manipulationen (zur Erhöhung der Jagdstrecken) werden Tiere und Natur völlig aus der Bahn geworfen. Viele “jagdfreie” Beispielgebiete in Europa zeigen ganz klar, dass es ohne Jagd weniger Probleme gibt.

  3. Was für ein toller Mensch! Danke für diesen Artikel. Ich warte ebenfalls auf eine Petition, welche sämtliche Jäger abschafft in der Schweiz. Sie sind eine lächerliche Minderheit, welche unsere gesamte Mitwelt terrorisiert und verstümmelt! Und ich gebe ihm Recht; alle Jäger sind Tiermörder und Umweltsäue! …