Vier Monate lang hinderten die Covid-19 Massnahmen in Kenia die Rangerinnen des Team Lioness daran, zu ihren Kindern und Familien nach Hause zu fahren. Jetzt endlich dürfen die ersten weiblichen Massai-Ranger zum World Ranger Day abwechselnd ihre Dörfer besuchen.
„Dieser Welt-Ranger-Tag ist ein ganz besonderer: Wir sollten all der Männer und Frauen gedenken, die Monate lang auf ihren teils entlegenen Posten ausharren mussten, ohne die Möglichkeit, ihre Familien und Freunde zu sehen“, sagte James Isiche, IFAW-Regionaldirektor Ostafrika. „Sie taten dies, um die Wildtiere auch weiterhin zu schützen, die ebenfalls durch die Umstände der Corona-Pandemie stärker bedroht sind als sonst.“
Zu diesen Rangern gehört das Team Lioness des IFAW (International Fund for Animal Welfare): acht Frauen im Alter von 20-28 Jahren, die als Community Wildlife Ranger im und um den kenianischen Amboseli-Nationalpark arbeiten. Sie sind das erste Team weiblicher Ranger in der stark patriarchalisch geprägten Maasai-Gemeinschaft überhaupt.

Die Arbeit von Team Lioness und dem Rest einer 76-köpfigen Gruppe von Rangern im Amboseli-Ökosystem wird vom IFAW finanziert. Seit 2012 arbeitet der IFAW mit einer der lokalen Massai-Communities zusammen, um 26.000 Hektar Lebensraum für die Wanderung und Ausbreitung von Wildtieren zu sichern. Der IFAW hat dieses Land in die Kitenden Community Wildlife Conservancy umgewandelt, deren Ziel es ist, den Gemeinden durch Tourismusentwicklung und Investitionen eine Lebensgrundlage und den Wildtieren ein Schutzgebiet zu schaffen.
Die Rangerinnen sind ständig – durch bewaffnete Jäger bzw. Wilderer auf der Jagd und manchmal auch durch Wildtiere – bedroht. Aufgrund des Zusammenbruchs des Tourismus mussten die Wildtierbehörden in der Region, einschliesslich Kenias, ihre Arbeit aufgrund von Einnahmeverlusten einschränken. Da somit regelmässige Patrouillen ausbleiben, ist das Risiko der Wilderei erhöht. Als Gegenmassnahme hat der IFAW die Patrouillen der Community Ranger verstärkt, weshalb sie lange von ihren Familien getrennt sind.
Der IFAW unterstützt Ranger in Afrika und im Nahen Osten, in Indien und China. Angesichts des katastrophalen Rückgangs der Tourismuszahlen aufgrund der COVID-19-Pandemie fehlen vielen dieser Länder nun die Einnahmen aus den Nationalparks und Schutzgebieten, um ihre Ranger zu finanzieren.
Der IFAW unterstützt mehr als 350 Ranger vor Ort mit Schutzausrüstung, Essensrationen und zusätzlichem Benzin, damit die Ranger Gebiete patrouillieren können, die Hunderte von Kilometern von ihren Stützpunkten entfernt sind. Ausserdem wurden mehr als 2.350 Schutzartikel wie Masken, Handschuhe und Desinfektionsmittel verteilt.
Hintergrund: Der „World-Ranger-Day“ am 31. Juli erinnert an die wichtige Arbeit von Frauen und Männern weltweit, die sich als Ranger dem Schutz von Natur- und Kulturerbe unserer Erde widmen. (International Ranger Federation, IRF)