Kriminalität

Wieder erschiesst Hobby-Jäger ein Pferd

Einmal mehr bestätigt sich, dass Hobby-Jäger weder gut ausgebildet, noch gute Schützen sind.

Eine Stute wurde am 8.6.2023 von einem Hobby-Jäger auf dem Gemeindegebiet von Bonvillars (VD) erschossen, während sie in einer Herde weidete.

Nella, die ihr viertes Fohlen trug, wurde für ein Wildschwein gehalten. Ihre Fohlen sind Turniertiere, die besten in ihrem Kanton.

Der 30-jährige Hobby-Jäger war allein, als er die Pferde nach Sonnenaufgang um 5.45 Uhr auf einer Wiese grasen und laufen sah. „Irgendwann sah er, dass sich hinter den Büschen am Fuss einer Böschung etwas bewegte“, erläutert eine den Ermittlungen nahestehende Quelle.

Helle Mähne

Der Hobby-Jäger schoss etwa 30 Meter von seinem Ziel entfernt. Hat er das Tier gesehen oder nur die Bewegung der Vegetation? Das ist die Frage. „Unsere zehnjährige Stute hatte ein Fuchsfell, ihre Mähne und ihr Schweif waren sehr hell“, berichtet das Besitzerpaar, für das das Missverständnis ebenso tragisch wie rätselhaft ist.

„Nella hatte nichts, was man mit einem Wildschwein vergleichen könnte. Was, wenn jemand hinter dem Gehölz in die Schusslinie des Hobby-Jägers geraten wäre?

Nella machte nicht nur schöne Fohlen: „Sie wurde angespannt und geritten“, berichtet der Züchter enttäuscht. „Wir mögen unsere Pferde. Die Zucht ist seit einem halben Jahrhundert meine Leidenschaft“, sagt er. Der Hobby-Jäger versuchte nicht, sich aus der Affäre zu ziehen, sondern rief in seiner Trauer die Waadtländer Gendarmerie an.

Hobby-Jäger schiessen auf alles, was sich bewegt

Im Kanton Waadt ist die Jagd seit dem 1. Juni möglich. „Wenn man sagt, dass die Hobby-Jäger auf alles schiessen, was sich bewegt, dann war das am Donnerstagmorgen der Fall“, seufzte der Züchter aus Bonvillars.

An der Grenze zwischen den Kantonen Waadt und Neuenburg kommt es immer wieder zu Konflikten mit den Hobby-Jägern in einer Region, in der sich Reservate befinden, darunter ein Sumpfgebiet und ein Biotop von nationaler Bedeutung.

Es braucht laut der IG Wild beim Wild medizinisch-psychologische Gutachten für Hobby-Jäger – nach dem Vorbild von Holland – sowie auch eine Altersbegrenzung nach oben. Die grösste Altersklasse bei den Hobby-Jäger sind, 65+, jene mit Alters-, Denk-, Seh-, Konzentrations- und Reaktionsschwächen sowie Ausbildungs- und Trainingsdefiziten. Die erschreckenden Meldungen über Jagdunfälle und tödliche Straftaten mit Jägerwaffen zeigen: Es wird höchste Zeit für die Abschaffung der Hobbyjagd! Tödliche Schusswaffen gehören nicht in die Hände von Hobby-Jägern, die diese völlig unkontrolliert benutzen können!

Interessen-Gemeinschaft Wild beim Wild

Die IG Wild beim Wild ist eine gemeinnützige Interessen-Gemeinschaft, die sich für die nachhaltige und gewaltfreie Verbesserung der Mensch-Tier-Beziehung einsetzt, wobei die IG sich auch auf die rechtlichen Aspekte des Wildtierschutzes spezialisiert hat. Eines unser Hauptanliegen ist, in der Kulturlandschaft ein zeitgemässes und seriöses Wildtiermanagement nach dem Vorbild vom Kanton Genf einzuführen – ohne Hobby-Jäger aber mit integren Wildhütern, die den Namen auch verdienen und gemäss einem Ehrenkodex handeln. Das Gewaltmonopol gehört in die Hände des Staates. Die IG unterstützt wissenschaftliche Methoden der Immunokontrazeption für Wildtiere.

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