Tierrechte

USA: Kalifornien verbietet Verkauf neuer Pelzprodukte

Kalifornien übernimmt die Führung, wenn es um Tierschutz geht.
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Gute Neuigkeiten für alle Tierschützer und nachhaltigen Fashionistas: Kalifornien will als erster US-Staat den Verkauf neuer Pelzprodukte verbieten. Der Gouverneur des Westküstenstaates, Gavin Newsom, unterzeichnete am Samstag ein entsprechendes Gesetz. Das Verbot des Verkaufs und der Herstellung von Pelzwaren soll 2023 in Kraft treten. Geschäfte haben bis dahin Zeit, ihr Inventar zu verkaufen. Gebrauchtwarenläden mit Pelzmode aus zweiter Hand sind nicht von der Anordnung betroffen.

Kalifornien übernimmt die Führung, wenn es um Tierschutz geht“, hiess es in einer Mitteilung des demokratischen Politikers. Newsom gab mit seinem Gesetzespaket grünes Licht für weitere Schutzmassnahmen. Demnach dürfen wilde Tiere wie Bären, Tiger, Elefanten und Affen nicht mehr in Zirkussen auftreten. Er setzte Luchse auf die Liste geschützter Tiere. Damit ist die Jagd dieser Wildkatzen in Kalifornien verboten.

Auch in weiteren Tierschutzaspekten ist Kalifornien Vorreiter: Der Staat war der erste in den gesamten USA, der ein Verbot des Verkaufs von Tierversuchs-Kosmetika beschloss (ab 2020 in Kraft). Ein beachtlicher Schritt für Kalifornien, das mit Los Angeles das Zentrum der “Reichen und Schönen” beherbergt, in dem Pelze und Kosmetika jeglicher Art dank Fashion-Industrie und Hollywood einen besonders hohen Stellenwert einnehmen. Bleibt zu hoffen, dass die Modeindustrie und andere US-Staaten von Kalifornien inspiriert werden.

Die furchtbaren Auswirkungen der Pelztierindustrie

Wilde Tiere auf Pelzfarmen verbringen ihr ganzes Leben in engen Käfigen, deshalb fehlt ihnen die Fähigkeit, natürliches Verhalten zu entwickeln. Schlussendlich werden sie grausam getötet. In der Wildnis werden die Tiere tagelang in Fallen gehalten, ohne Nahrung oder Wasser, bis Pelzfänger kommen, um sie zu holen. Oft nagen sie aus Verzweiflung an ihren eigenen Gliedmassen, um zu entkommen.

Pelzproduktion ist auch eine schwerwiegende Umweltbelastung. Pelzfarmen und Gerbereien pumpen Abfälle und giftige Chemikalien in Erde und Wasser. Die Fallen, die für das Fangen von Wildtieren verantwortlich sind, verstümmeln und töten häufig auch andere Tiere, wie gefährdete Arten und sogar Haustiere.

Tierpelz in der Mode nicht mehr “en vogue”

Die Mehrheit der Verbraucher will nichts mit dem Pelzhandel zu tun haben, einige grosse Modemarken haben bereits angekündigt, auf die Verwendung von Echtpelz zukünftig zu verzichten. Länder wie Norwegen, die Niederlande und Belgien distanzieren sich von Tierquälerei, indem sie die Pelztierhaltung verbieten. Auch andere Grossstädte wie São Paulo haben den Verkauf von Pelzen verboten.