Kriminalität

Schweizer Tierschutz wird der Veruntreuung beschuldigt

Die Präsidentin und mehrere Vorstandsmitglieder des Schweizer Tierschutzes könnten sich bald wegen ungetreuer Geschäftsführung vor Gericht verantworten müssen.

Zwei suspendierte Vorstandsmitglieder des Schweizer Tierschutzes (STS) haben Strafanzeige gegen die Präsidentin und ehemalige Vorstandskolleginnen eingereicht.

Es geht unter anderem um den Vorwurf der ungetreuen Geschäftsbesorgung und um überhöhte Spesenentschädigungen.

Das suspendierte Vorstandsmitglied, die Schaffhauser SP-Nationalrätin Martina Munz, bestätigte entsprechende Aussagen in einem Bericht der CH-Media-Zeitungen vom Montag.

Die Strafanzeige sei bereits im April eingereicht worden, die Basler Staatsanwaltschaft habe Ermittlungen aufgenommen, sagte Munz.

«Ausweglose Situation» für Schweizer Tierschutz

Die Staatsanwaltschaft selbst wollte auf Anfrage keine Stellung nehmen. Gestützt auf das Amts- und Untersuchungsgeheimnis sowie die Strafprozessordnung, aber auch aufgrund der Persönlichkeitsrechte allfälliger Betroffener und Verfahrensbeteiligter könne sich die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt grundsätzlich nicht zu allfälligen hängigen Strafverfahren äussern, so die Begründung.

Munz selbst spricht im Kontext der Strafanzeige von einem problematischen Schritt in einer fast ausweglosen Situation. «Wir haben während eineinhalb Jahren vergeblich versucht, unserer Pflicht als Vorstandsmitglieder nachzukommen, indem wir unter anderem die statutengemässe Verwendung der Spendengelder überprüft haben», sagt sie.

Zahlreiche Vorwürfe gegen die Präsidentin

Als Kritiker seien sie und ihr Vorstandskollege Michel Roux jedoch kaltgestellt worden, sodass sie keinen anderen Ausweg mehr sahen, als den Rechtsweg zu beschreiten.

Die Vorwürfe gegen die Präsidentin Nicole Ruch sind «happig», wie die CH-Medien berichten. Sie umfassen ungetreue Geschäftsführung, dubiose Immobiliengeschäfte, Zweckentfremdung von Spenden und Legaten sowie überhöhte Spesenentschädigungen.

Munz und Roux vom STS suspendiert

Die Präsidentin des STS weist die Vorwürfe als ungerechtfertigt zurück. Man sei daran, das Rechnungswesen zu modernisieren und den Zewo-Standards anzupassen. Wie der „Sonntagsblick“ berichtet, hat der Zentralvorstand des STS Munz und Roux suspendiert, weil sie wiederholt das Loyalitäts- und Kollegialitätsprinzip verletzt hätten. Die Suspendierung soll bis zur Delegiertenversammlung im November dauern, dann wird der Zentralvorstand die Abwahl der beiden empfehlen.

Laut STS findet derzeit beim STS ein umfassender Modernisierungsprozess statt und in den vergangenen Monaten sei eine Reihe wichtiger Massnahmen ergriffen worden.

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