Am Rosenthaler Weiher lebte in den letzten Jahren eine sehr zutrauliche Ente. Sie liess sich streicheln und sorgte bei Spaziergängern für viel Freude. Damit ist es nun aber vorbei. Am Dreikönigstag wurde die Ente, die hier nicht heimisch war, abgeschossen.
Zwischen Münchwilen und Rosental, unscheinbar direkt neben der Murg, liegt der Rosenthaler Weiher. Eine Heimat für Fisch und Vogel mitten in einem Naturschutzgebiet. Am Montag erreichte die WN ein Leserbrief von Simone Meyer aus Münchwilen mit dem Titel: «Nachruf an eine Ente». Darin beschrieb sie eine Ente, die in unserer Region zwar nicht heimisch sei, sich aber hier niedergelassen hatte. Das Besondere an ihr: «Sie war zahm», sagt Simone Meyer. Sie setzte sich neben Besucher auf die Bank und liess sich sogar streicheln. «Sie bereitete den Spaziergängern, jung und alt, immer viel Freude», so die 54-Jährige. Seit dem Dreikönigstag ist es damit aber vorbei.
Ente war ein Neozoon
Kurz vor dem Eindunkeln war Meyer an jenem Samstag zu Ross, vorbei am Weiher, in Richtung Wängi unterwegs. Plötzlich hörte sie zwei Schüsse. «Weiter vorne traf ich dann auf die beiden Hobby-Jäger samt Hund. Zu ihren Füssen lag die tote Ente.» Diese zahme, freudebringende Ente mit dunklem Körper und weissem Kopf. Unverkennbar neben den sich sonst im Weiher befindenden, heimischen Stockenten. «Ich dachte mir, das kann doch nicht wahr sein», erinnert sich Simone Meyer. Sie fragte nach, warum die Ente denn habe sterben müssen. Die Antwort: «Sie ist ein Fremdling und Störenfried für eben jene anderen Stockenten.» Das bestätigt der zuständige Hobby-Jäger Christian Mussak. Er hatte die Ente erlegt. Am Telefon sagte er kurz und knapp: «Die Ente war ein Neophyt. Sie vertrieb einheimische Arten und machte deren Nester kaputt.» Viel mehr wollte er zum Thema nicht sagen. Nur, dass er die Jagdberechtigung habe, die Entenjagd legal sei und aktuell auch keine Schonzeit für die Tiere gelte.
«Man soll wissen, was passiert ist»
Die Argumente des Hobby-Jägers versteht Simone Meyer, kann diese aber nicht ganz nachvollziehen. Sie findet, man hätte das auch die Natur selbst regeln lassen können. «Sie war schon sicher fünf Jahre hier, vielleicht sogar noch länger. Man hätte abwägen und hinterfragen sollen, ob ein Abschuss wirklich nötig ist.» Sie fragt sich, ob man für das zahme Tier nicht eine andere Lösung hätte finden können, wenn es wirklich so ein Störenfried gewesen sei. Dafür ist es nun aber zu spät. Meyer ist sich sicher, dass das Fehlen des Weisskopfadlers, so wurde die zahme Ente von einigen Spaziergängern liebevoll genannt, bemerkt werden wird. Sie wolle nicht, dass sich die Leute fragen, was wohl mit ihr passiert sei. «Das würde ich mich selbst auch, wenn ich die Ente längere Zeit nicht mehr beim Weiher antreffen würde. Darum habe ich den Leserbrief geschrieben. Man soll wissen, was passiert ist», sagt sie, in den Wiler Nachrichten.
1 Kommentar
Das ist eine Moschusente habe selber welche und im Nachbarort laufen einige frei herum beim Mühlbach die sind sozusagen doch heimisch bei uns und weder vertreiben sie Arten die bei un leben noch sind sie Störenfriede. Unverständlich was da schon wieder mit Jägern passiert ist Hauptsache wieder etwas abgeknallt. Unfassbar ich bin wütend.