In der Region Domleschg/Heinzenberg im Kanton Graubünden lebt ein Fischotter.
Die Marderart konnte mittels einer genetischen Analyse an gefundenem Kot nachgewiesen werden. Der Fischotter kehrt langsam aber stetig in die Schweiz zurück.
Wie das Amt für Jagd und Fischerei des Kantons Graubünden schreibt, wurden erste Hinweise über die Anwesenheit eins Fischotters bereits vor einem Jahr dem Kanton gemeldet. Eine Fotofalle konnte das Tier aber nicht nachweisen.
Dafür wurde nun aber am 17. April 2016 eine Kotstelle entdeckt. Die Universität Lausanne bestätigte nach der Untersuchung die Anwesenheit des Landraubtieres. Die Herkunft des Tieres ist unbekannt. Der erste Nachweis eines Fischotters erfolgte im Dezember 2009 beim Kraftwerk Reichenau, dies gelang durch eine Videoaufzeichnung. Die Spur verlor sich jedoch im März 2010.

Die Behörden bitten die Bevölkerung, Fischotterbeobachtungen, Spuren und Kotfunde dem zuständigen Fischereiaufseher oder Wildhüter zu melden.
Bis heute konnten in der Schweiz sechs freilebende Fischotter einwandfrei nachgewiesen werden. In den vergangenen Wochen wurde die Anwesenheit einer Fischotterfamilie in der Nähe der Stadt Bern bestätigt. Auch im Kanton Genf wurden in den vergangenen Jahre Tiere beobachtet.
Der Fischotter galt seit den späten 80er Jahren in der Schweiz als ausgestorben, wie das Bundesamt für Umwelt (Bafu) auf seine Homepage schreibt. Noch im letzten Jahrhundert sei das Tier als Fischräuber erbarmungslos verfolgt worden. Im Jahr 1952 wurde das Tier unter Schutz gestellt. Aufgrund der Ausbreitung von Populationen aus dem Osten (Steiermark) und Westen (Savoyen) gehen Fachleute davon aus, der „Wassermarder“ wieder auf natürliche Weise in die Schweiz einwandert.
Fischotter
Fischotter leben einzelgängerisch und besetzen entlang von vernetzten Gewässersystemen Territorien von bis zu 40 Kilometer Länge. Sein bevorzugter Lebensraum sind flache Flüsse mit zugewachsenen Ufern und Überschwemmungsebenen. Die Hauptnahrung besteht aus Fischen, Fischotter fressen aber auch Amphibien, Reptilien, Kleinsäuger, Vögel und Flusskrebse sowie Aas. Sie sind in der Lage, Vögel in der Grösse eines Graureihers zu überwältigen.