Ein braunes Pferd steht eng angebunden im Stall, ein Hobby-Jäger nimmt eine Metallschaufel und schlägt brutal zu: auf den Rücken, auf den Bauch, auf den Kopf des Tieres.
Dann nimmt er eine Mistgabel und sticht zu – immer wieder. Zwischendurch führt der Mann das Pferd hinaus, beide kehren zurück und die Tortur beginnt von neuem.
Aufgezeichnet hat diese brutalen Szenen eine Kamera, die heimlich im Stall installiert worden war. Initiiert hatte sie eine Reitlehrerin. Ihr war aufgefallen, dass die Reitpferde auffällig reagierten. In den vergangenen Wochen hat die Kamera drastische Tierquälereien aufgezeichnet. So sollen Pferde mit eng nach unten gebundenem Kopf stundenlang festgebunden worden sein.
Misshandlung beendet
Mit dem heimlich aufgenommenen Videomaterial wandte sich eine Reitlehrerin an das Kreisveterinäramt Warendorf und legte es als Beweismittel vor. Die Behörde reagierte sofort und erstattete Strafanzeige wegen Tierquälerei.
Gemeinsam mit der Polizei holten Mitarbeiter des Kreises 15 Pferde vom Reiterhof ab und brachten sie auf zwei andere Pferdehöfe. Die Polizei beschlagnahmte auch die Jagdgewehre des Stallbetreibers. Sie prüft nun, ob er weiterhin als “zuverlässig” gilt und die Waffen behalten darf.
Die Hinweisgeberin möchte aus Sicherheitsgründen anonym bleiben. Am Tag nach dem Einschreiten der Behörden ist sie froh, dass nun alles aufgeklärt ist. Sie erzählt, dass sie schon vor einiger Zeit von Pferdebesitzern vor dem Betrieb in Oelde gewarnt worden sei. Damals habe man ihr gesagt: “Geh da nicht hin. Das ist gefährlich.”
Insbesondere bei der Jagd und den Hobby-Jägerinnen und Jägern ist es elementar, dass man ganz genau hinschaut. Nirgendwo wird so viel mit Unwahrheiten und Fake-News manipuliert. Gewalt und Lügen gehören zur gleichen Münze.