Am 4. Oktober ist der internationale Welttierschutztag. Der Tag geht auf den deutschen Tierschützer und Schriftsteller Heinrich Zimmermann zurück. Er wurde 1888 geboren und setzte sich für eine bessere Behandlung von Tieren ein.
Während vieler Jahre forderte er die Einführung eines eigenen Tages für den Tierschutz. Am 8. Mai 1931 war es dann so weit. Beim Internationalen Tierschutzkongress von Florenz wurde für den 4. Oktober der erste internationale „Welttierschutztag“ proklamiert. Als Datum wählte man den 4. Oktober – das ist der Namenstag von Franz von Assisi.
Franz von Assisi – Begründer des Ordens der Franziskaner und Schutzpatron der Tiere – sah das Tier als lebendiges Geschöpf Gottes und als Bruder des Menschen an. Doch wichtiger ist, dass Franz von Assisi den Einheitsgedanken der Schöpfung im Sinne der Gleichheit aller vor Gott und untereinander vorlebte und unermüdlich predigte. Auch den kleinsten Wurm betrachtete er als gottgewollt und daher als schützenswert. Am 4. Oktober 1228, zwei Jahre nach seinem Tode am 3. Oktober 1226, wurde er heilig gesprochen.
Anlässlich des Welttierschutztages am 4. Oktober besteht der dringende Bedarf nach einer Kehrtwende im Umgang mit Wildtieren. Zwischen der Klimakrise, der pandemischen Verbreitung von Zoonosen (Krankheiten wie COVID-19, die von Tieren auf Menschen übertragen werden), der Verschärfung globaler Massentierhaltung und dem Artensterben sowie Biodiversitätsverlust liegt ein Zusammenhang mit der Ausbeutung der Wildtiere durch Hobby-Jäger auf der Hand. Die Frage des Tierschutzes sollte zu einer Frage der Tierrechte und, mehr noch, zu einer zentralen Zukunftsfrage werden.
Kaum sind ein paar für das Ökosystem wichtige Exemplare wie Luchs oder Wolf im Land, sind Hobby-Jäger und andere Tierausbeuter schon wieder überfordert. Lautstark fordern sie landauf landab per Revisionen der Jagdgesetze Tötungsgelegenheiten und deren Abschüsse.
Im Urzustand, also dort, wo der Hobby-Jäger das Leben und die Biodiversität in der Natur nicht durcheinander gebracht hat, sind Wildbestände vorhanden, die sich dynamisch anpassen. Beutegreifer, harte Winter usw. sorgen dafür, dass keine Massenvermehrung eintritt. Hobby-Jäger jedoch sorgen bis zum heutigen Tag für ein katastrophales Ungleichgewicht in der Natur. Mit den hohen, herangezüchteten Beständen an Schalenwild bringen sie zudem zum Beispiel die Schutzwälder in den Bergregionen in Gefahr.
Jagd gibt vor, etwas zu sein, was es gar nicht ist. Die Hobby-Jagd wie sie heute ausgeführt wird, ist kein jahrhundertealtes Handwerk, Tradition oder Kultur.
Hobby-Jäger (ausser der Vivisektion) fügen Tieren am meisten Qualen und Missbrauch zu, besonders durch die Art des Tötens.
Die Jagd widerspricht seit Jahrzehnten einem aufgeklärten, wissenschaftlichen und ethischen Verständnis von Natur und Tieren aufs Schärfste. Wildtiere sind gottgegebene Lebewesen, die man nicht einfach so im Rahmen einer falsch verstandenen Naturerfahrung wie Gemüse oder Früchte ernten kann. Zudem macht Wildbret krank.
Wer sinnlos tötet, schützt nicht und der zivilisierten Gesellschaft nützt es nichts. Die heutige Jagd mit all ihren Tierquälereien erfolgt mehrheitlich NICHT! im Interesse der Gesellschaft, der Natur, Biodiversität oder der Kulturlandschaft.
Tierische Produkte sind keine Selbstverständlichkeit, ihr Verzehr oft viel schädlicher, als es für die Konsument*innen transparent ist. Die Förderung pflanzenbasierter Ernährung kann der Schlüssel zu einem weitreichenden Systemwandel sein, der Mensch, Tier und Umwelt schützt.