Kriminalität

USA: Tierschutzverbände klagen wegen GPS-Sendern an Jagdhunden

Auch in der Schweiz werden brutale und unnatürliche Jagden, die den Standort der Tiere mittels GPS-Echtzeitübertragung angeben, praktiziert.
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Tierschutzverbände verklagen Kalifornien wegen Vorschriften, nach denen Tiere mit Hilfe von Jagdhunden gejagt werden dürfen, die GPS-Ortungsgeräte an ihren Halsbändern tragen.

Der Animal Legal Defense Fund hat beim Sacramento Superior Court eine Klage eingereicht. Darin wird die Jagdmethode mit GPS-Sendern als „ungewöhnlich grausam und unfair“ bezeichnet.

Mithilfe dieser Ortungsgeräten können Jagdhunde Opfer bis zur Erschöpfung jagen. Eine Tierquälerei sondergleichen. Jäger folgen bequem dem GPS-Signal, um ein völlig erschöpftes Wildtier, das nicht mehr fliehen kann, leichter und bequem erschiessen zu können.

Der Klage schloss sich die Public Interest Coalition und Friends of Animals an. Es richtet sich an die kalifornische Fisch- und Wildkommission.

Die Klage besagt, dass die Kommission gegen das staatliche Umweltgesetz verstossen hat, weil sie keine Abklärung zu den Auswirkungen der Technik auf die Wildtiere vorgenommen hat, sagte die Anwältin des Animal Legal Defense Fund, Alexandra Monson.

Hobby-Jäger ist bis anhin auch die Verwendung von sogenannten “Treeing Switches” bei ihren abnormal abgerichteten Hunden gestattet – Geräten, die den Jägern mitteilen, wenn ein Tier auf einen Baum gejagt wurde.

Jagdhund mit GPS-Sender

Auch in der Schweiz werden brutale und unnatürliche Jagden, die den Standort der Tiere mittels GPS-Echtzeitübertragung angeben, praktiziert. Je nach Jagd und Rasse sind die Jagdhunde alleine unterwegs. Dabei legen sie an einem Tag bis zum 25 Kilometer zurück. Der Job der kleinen Kampfmaschinen: Das Wild aufzuscheuchen und den Hobby-Jägern vor die Flinte zu treiben. Die Hunde tragen dabei farbige Westen, der aus demselben Stoff besteht, wie bei der Schutzkleidung beim Fechten. So sollen die Hunde zum Beispiel vor Verletzungen bei Angriffen durch Wildschweine geschützt werden oder vor dem Geschoss seniler Hobby-Jäger.

Initiative Wildhüter statt Hobby-Jäger

Da ist der Kanton Genf mit seinem modernen Wildtiermanagement mit Wildhütern Jahrzehnte voraus. Dort braucht es keine Treib- und Drückjagden mit bellenden Jagdhunden, obwohl immer sehr viele Wildtiere aus den umliegenden Gebieten in den Kanton Genf flüchten und bleiben, wenn in Frankreich oder Kanton Waadt Treibjagden analog zu den anderen Kantone praktiziert werden. 

Das Jagdverbot in Genf war eine Sensation und weckte auch weit über den Kanton hinaus grosse Aufmerksamkeit. Für die Jagdwelt war es ein Schock – und ist es bis heute. Denn das Beispiel Genf beweist, dass es – auch in der dicht besiedelten Kulturlandschaft – ohne Hobby-Jäger geht, ja, dass es Natur und Tieren sogar viel besser geht und dass auch die Menschen davon profitieren.

Interessen-Gemeinschaft Wild beim Wild

Die IG Wild beim Wild ist eine gemeinnützige Interessen-Gemeinschaft, die sich für die nachhaltige und gewaltfreie Verbesserung der Mensch-Tier-Beziehung einsetzt, wobei die IG sich auch auf die rechtlichen Aspekte des Wildtierschutzes spezialisiert hat. Eines unser Hauptanliegen ist, in der Kulturlandschaft ein zeitgemässes und seriöses Wildtiermanagement nach dem Vorbild vom Kanton Genf einzuführen – ohne Hobby-Jäger aber mit integren Wildhütern, die den Namen auch verdienen und gemäss einem Ehrenkodex handeln. Das Gewaltmonopol gehört in die Hände des Staates. Die IG unterstützt wissenschaftliche Methoden der Immunokontrazeption für Wildtiere.