Ausserhalb Alaskas dürfen Grizzlybären in den USA weiter nicht gejagt werden. US-Bezirksrichter Dana Christensen aus dem Bundesstaat Montana entschied am Donnerstag, die erste Jagd seit mehr als 40 Jahren in Idaho und Wyoming vorerst zu verbieten.
Für Naturschutzaktivisten und Ureinwohner ist die einstweilige Verfügung ein grosser Erfolg. Sie hatten gegen die US-Fischerei- und Wildtierbehörde geklagt, die 2017 Schutzbestimmungen für die 700 Grizzlybären in und rund um den Yellowstone Nationalpark aufgehoben hatte.
Naturschützer und Ureinwohner erringen Sieg vor Gericht
Die Kläger argumentierten vor Gericht, die Grizzlys kämpften noch immer um ihr Überleben. Aus Behördensicht hat sich der Bestand dagegen erholt und wächst. „Denn wenn ein Exemplar einer gefährdeten Art einmal verletzt wurde, wird der Schutz dieser Spezies umso schwieriger“, erläuterte Christensen.
Die Tierschützer argumentierten weiter, es habe in den vergangenen Jahren hohe Todesraten unter Grizzlies gegeben. Ihre natürlichen Nahrungsquellen gingen durch den Klimawandel zurück.
Der Auftakt der Jagd sollte an diesem Wochenende erfolgen. Die Lizenz hätte den Abschuss von 23 Bären zur Freizeitbeschäftigung in den beiden Staaten ermöglicht. Es wäre die erste Grizzly-Jagd seit 40 Jahren im Yellowstone-Gebiet gewesen. Zuletzt gab es in den südlicheren 48 Bundesstaaten der USA im Jahr 1991 in Montana eine offizielle Jagd.
Anfang 20. Jahrhuhdert: Grizzlys im Yellowstone nahezu ausgerottet
In den 48 Festlandstaaten der USA lebten einst Zehntausende Grizzlys. Jäger töteten im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts die meisten von ihnen. Im Yellowstone-Gebiet war die Zahl der Tiere auf 136 zurückgegangen, als sie 1975 als gefährdete Art eingestuft wurden. In Alaska gilt dies nicht, dort leben etwa 30.000 Grizzlys. Sie werden im Frühjahr und Herbst gejagt.