Unkultur

Nationalrat Fabio Regazzi vom Problem-Verein «Jagd Schweiz»

Wenn es im Locarnese nicht klappt, wird es wohl überhaupt keinen neuen Nationalpark geben.
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Im Tessin wird am 10. Juni über einen Nationalpark im Bezirk Locarno (Ascona, Brissago, Bosco Gurin, Centovalli, Losone, Onsernone, Ronco s/Ascona, Terre di Pedemonte) abgestimmt. Zwar stehen offiziell alle betroffenen Gemeinden hinter dem Projekt. In der Bevölkerung herrscht jedoch zwischen Gegnern und Befürwortern ein aggressiver Ton.

Ende November 2016 hatten die Stimmberechtigten der Kantone Graubünden und Tessin einen Nationalpark rund um das Rheinwaldhorn, den Park Adula, an der Urne verworfen. Auch damals waren die visionslosen Hobby-Jäger mehrheitlich dagegen und machten dementsprechend negative Stimmung mit Angst und Lügen.

Das Scheitern dieses ehrgeizigen Projekts, das während vieler Jahre vorbereitet worden war, führte schon bald zu dem neuen Projekt, das von der Tessiner Regierung, acht Gemeinden und zwölf Bürgergemeinden, über deren Gebiet sich der Nationalpark erstrecken soll, unterstützt wird.

Im Gegensatz zum bestehenden Nationalpark im Engadin, einem echten Naturreservat, geht es im Locarnese um einen Nationalpark der neuen Generation, der aus einer Kernzone und einer Umgebungszone besteht.

Der Durchmesser des Nationalparks verläuft über mehrere Klimazonen von den Brissago-Inseln auf 193 Metern bis zum 2864 Meter hohen Wandfluhhorn oberhalb von Bosco Gurin. Die schwach besiedelten und stets von Abwanderung bedrohten Täler Onsernone und Centovalli stellen das eigentliche Zentrum des Parks dar.

«Es ist gut für die Natur und die Umwelt, aber auch für die Dörfer und Talschaften, denn es gibt ihnen eine Zukunft», sagt Elvio Della Giacoma, Gemeindepräsident von Brissago. Das Territorium werde aufgewertet, die Abwanderung aus den Tälern könne möglicherweise gestoppt werden. Das Nationalparkprojekt des Locarnese, an dessen “Kreation” viele verschiedene Gruppen aktiv beteiligt sind, hat die Aufwertung von Natur und Landschaft zum Ziel, die Förderung und Unterstützung des Weidesektors, wie auch die Schaffung von Synergien mit den reicheren Gemeinden des Lago Maggiore. Zweck eines künftigen Nationalparks sind deshalb auch neue Arbeitsplätze für die Bewohnerinnen und Bewohner unserer Randregionen, sowohl für die jüngere Talbevölkerung als auch für all diejenigen, die einst weggezogen sind und jetzt zurückkehren möchten. Doch kürzlich musste Della Giacoma an einer Gemeindeversammlung, in der es um den Park ging, Befürworter und Gegner zur Ordnung rufen. «Der Ton ist momentan aggressiv und gehässig», sagte er.

Hobby-Jäger Fabio Regazzi

Hobby-Jäger Fabio Regazzi
Hobby-Jäger Fabio Regazzi und Vorstandsmitglied vom militanten Problem-Verein «Jagd Schweiz»

Der Hobby-Jäger und Nationalrat Fabio Regazzi (CVP) ist ein Gegner des Naturparks. Er vertritt die Mehrheit der Hobby-Jäger, die das vorgesehene Jagd-Verbot in den Kernzonen bekämpfen und Angst haben, dass das Jagd-Verbot künftig in Richtung Maggiatal ausgeweitet werden könnte.

Und dies, obwohl die Jagd mit Wildhüter aber im Falle von grossen Schäden im Nationalpark zugestanden wird, etwa bei Überbeständen von Wildschweinen.

Hier zeigt sich einmal mehr die Doppelmoral dieser selbsternannten und egoistischen «Naturschützer» aus dem Hobby-Jäger-Milieu, die alles blockieren was innovativ, fortschrittlich, zivilisiert und gemeinnützig ist.

Anstatt einen zweiten Nationalpark für die Schweiz zu schaffen, bevorzugt der Verband Jagd Schweiz die Sicherung eines Jagdreviers.

Vorstandsmitglied – Fabio Regazzi – bei «Jagd Schweiz» setzt sich auch in der Vergangenheit immer wieder egoistisch ein. Vor kurzem wollte er sogar Widerhaken beim Angeln erneut salonfähig machen. Erlitt aber bei seinem tierquälerischen Vorhaben Schiffbruch. Tierquälerei ist keine Tradition.

Offenbar sind diese Hobby-Jäger weder gut ausgebildet, noch haben sie eine gesunde moralische Hygiene.

Das Gewaltmonopol gehört mit professionellen Wildhütern in die Hände des Staates und nicht an Jägerbanden delegiert.

Hobby-Jäger sind der übertragenen Verantwortung längst nicht mehr gewachsen und verunreinigen die Staatskasse mit Blutgeld aus ihren schäbigen Hobbys.

Es gibt keine Verbände mit Rechtsstatus in der Schweiz, deren Mitglieder dermassen in der Kriminalität verwurzelt sind, wie beim Verband Jagd Schweiz.

Insbesondere bei der Jagd und den Hobby-Jägerinnen und Jägern ist es elementar, dass die Bevölkerung ganz genau hinschaut. Nirgendwo wird so viel mit Unwahrheiten und Fake-News manipuliert. Gewalt und Lügen gehören zur gleichen Münze. Die Hobby-Jagd ist seit Jahrzehnten nichts anderes als eine permanent kostenintensive Baustelle, Flickenteppich und Streitpunkt für Politik, Forst- und Landwirtschaft, Verwaltungen, Justiz, Krankenkassen, Versicherungen, Tierschutz-, Umwelt- und Naturschutzorganisationen, Polizei, Bund, Medien, usw.

Jeder andere Verein mit so viel krimineller Energie wäre von der Bundesanwaltschaft längst ins Visier genommen worden!

Auch die Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie des Ständerats lehnt die Motion von Fabio Regazzi ab.

Der Einsatz von Widerhaken verstösst unter anderem gegen Art. 4 Abs. 2 des Schweizer Tierschutzgesetzes (TSchG), wonach niemand einem Tier ungerechtfertigt unnötige Schmerzen, Leiden, Schäden oder Ängste zufügen darf, einem Grundpfeiler des Schweizer Tierschutzrechts.

Anfang Dezember 2017 strahlte das Tessiner Fernsehen den fiktiven Spielfilm «Guardiacaccia» (Wildhüter) während fünf Abende in die Wohnstuben der italienisch-sprechenden Schweiz aus. Der Nationalrat Fabio Regazzi flennte anschliessend tagelang wie ein mit Akne befallenes Schulmädchen in der Öffentlichkeit und drohte dem Schweizer Fernsehsender (RSI) mit rechtlichen Schritten, weil die Tessiner Hobby-Jäger, seiner Meinung nach, nicht im besten Licht dargestellt wurden.

Park-Charta für zehn Jahre

Abgestimmt wird am 10. Juni über die Park-Charta, eine Art Businessplan für die ersten zehn Jahre. Für die Kernzone, die 28 Prozent der Gesamtfläche von 218 Quadratkilometern umfasst, gibt es gesetzliche Restriktionen, damit sich die Natur dort frei entwickeln kann. Schon jetzt sind diese Zonen praktisch ungenutzt und verwildert.

Die Kernzone kann zwar nur auf vorgeschriebenen Wegen begangen werden, Hunde an der Leine sind jedoch erlaubt. Die Belieferung von Berghütten mit Helikoptern oder Rettungseinsätze durch die Rettungsflugwacht bleiben weiterhin möglich.

Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) und der Kanton Tessin unterstützen das Vorhaben. «Das Projekt ist weniger kompliziert als beim Parc Adula – und alle Gemeinden stehen dahinter», sagt der kantonale Umweltminister Claudio Zali.

Der Mann der rechtsgerichteten Lega zeigt sich daher zuversichtlich. Aber mahnt:Wenn es im Locarnese nicht klappt, wird es wohl überhaupt keinen neuen Nationalpark geben.

Wenn es im Locarnese nicht klappt, wird es wohl überhaupt keinen neuen Nationalpark geben.

Italien hat 24 Nationalparks, Deutschland deren 16. In der Schweiz hingegen gibt es nur einen einzigen – den 1914 eingerichteten Schweizerischen Nationalpark im Engadin.

Interessen-Gemeinschaft Wild beim Wild

Die IG Wild beim Wild ist eine gemeinnützige Interessen-Gemeinschaft, die sich für die nachhaltige und gewaltfreie Verbesserung der Mensch-Tier-Beziehung einsetzt, wobei die IG sich auch auf die rechtlichen Aspekte des Wildtierschutzes spezialisiert hat. Eines unser Hauptanliegen ist, in der Kulturlandschaft ein zeitgemässes und seriöses Wildtiermanagement nach dem Vorbild vom Kanton Genf einzuführen – ohne Hobby-Jäger aber mit integren Wildhütern, die den Namen auch verdienen und gemäss einem Ehrenkodex handeln. Das Gewaltmonopol gehört in die Hände des Staates. Die IG unterstützt wissenschaftliche Methoden der Immunokontrazeption für Wildtiere.

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