Kunterbunt

Tote Krähen auf Feld bei Weisendorf aufgehängt

PETA prangert Tat beim Veterinäramt in Höchstadt an und fordert umgehendes Verbot der „Vergrämungsmethode“.
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Barbarische Abschreckungsmassnahme: Auf einem Feld bei Weisendorf hat ein Bauer tote Krähen als „Vergrämungsmassnahme“ aufgehängt.

Die Krähen wurden an Holzstämme gebunden und „strategisch“ auf dem Feld platziert. Spaziergänger wandten sich mit Fotos an PETA. Die Tierrechtsorganisation hat das Veterinäramt und die Untere Jagdbehörde des Landkreises Erlangen-Höchstadt am 26.4.2021 um eine Prüfung gebeten, ob ein Verstoss gegen das Landesjagdgesetz vorliegt. Die Rabenkrähe gehört zu den geschützten Vogelarten. Zwar ist die Tötung in Bayern im Rahmen der Jagdausübung zwischen dem 16. Juli und dem 14. März aufgrund einer Ausnahmegenehmigung in der Bayerischen Jagdverordnung unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt. Derzeit sind die Tiere jedoch geschützt, insbesondere weil sie auch Nachwuchs zu versorgen haben, der ohne ihre Fürsorge qualvoll stirbt.

Die Bilder der toten Krähen schockieren jeden Tierfreund. Diese sogenannte Vergrämungsmethode mit den geschundenen Körpern toter Tiere muss umgehend verboten und der Landwirt zur Rechenschaft gezogen werden. Zudem sollte uns spätestens die Coronakrise gelehrt haben, dass es verantwortungslos ist, tote Wildtiere zum Verwesen auf einem Acker aufzuhängen. Es ist immer wieder erschreckend zu erleben, wie manche Menschen mit fühlenden Lebewesen umgehen, auch wenn diese genauso Leid und Schmerz empfinden wie wir.

Peter Höffken, Fachreferent bei PETA.

Vergrämungsmethoden“ mit toten Tieren sollten nach Auffassung von PETA vom Landratsamt untersagt werden, zumal hier auch eine Belästigung der Allgemeinheit gemäss Ordnungswidrigkeitengesetz vorliegen könnte.

Das Aufhängen von toten Vögeln kann auch ein Verstoss gegen die Tierseuchengesetzgebung sein. Diese schreibt vor, dass Tierkadaver fachgerecht entsorgt werden müssen. 

Tote Krähen auf Feld bei Weisendorf aufgehängt

Laut dem Schweizer Tierschutz (STS) ist die Methode nutzlos: «Krähen merken sehr schnell, dass hier keine Gefahr besteht und sind mit diesem entwürdigenden Umgang nicht nachhaltig von den Feldern fernzuhalten», heisst es in einem STS-Merkblatt.

Angebliche Ernteschäden, die jedoch wissenschaftlich unbewiesen sind, dienen bei der Jagd auf Krähen als Vorwand. Anerkannte Wildbiologen bestätigen, dass die Jagd aus ökologischer Sicht nicht notwendig ist. Dem renommierten Biologen Prof. Dr. Josef Reichholf zufolge regulieren sich im Wald wohnende Tierpopulationen durch Umwelteinflüsse selbst, beispielsweise durch die Witterung, Nahrungsverfügbarkeit oder Krankheiten.

Der Kanton Genf – in dem die Hobbyjagd seit über 40 Jahren verboten ist – ist nur ein Beispiel dafür. Hier darf sich die Natur fast gänzlich selbst regulieren. Die Folge: eine hohe Artenvielfalt und gesunde, stabile Wildtierpopulationen.

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1 Kommentar

  1. Vielleicht mal einen toten Bauern daneben hängen. Würde doch auch gut aussehen!