Indemini – Die französische Polizei mobilisierte eine Hundertschaft und das Spezialkommando GIGN (Spezialeinheit der französischen Gendarmerie mit dem Einsatzschwerpunkt der Terrorismusbekämpfung), um mehrere Hobby-Jäger aus dem Verkehr zu ziehen.
Nach der Entdeckung von verletzten und teils sterbenden Hirsche im Wald von Dreux (westlich von Paris) sind Agenten des Nationalen Jagd- und Naturamtes (ONCFS) einer Gruppe von Wilderern während mehreren Monaten auf der Spur gewesen.
Am 20. Juni 2017 wurde schlussendlich eine Grossoperation der zuständigen Staatsanwaltschaft beschlossen. Einhundert Gendarmen und eine Gruppe von GIGN, haben Hobby-Jäger in Dreux, Abondant, Saint-Georges-Motel, Marcilly-sur-Eure und Millemont (Yvelines) verhaftet. Die Wilderer waren allesamt bewaffnet und die Gendarmen mussten vorgängig alle Vorsichtsmassnahmen treffen.
Bei sechs der Verdächtigen wurde die perfekte Hardware für die Wilderei gefunden: steuerbare Scheinwerfer für die Jagd in der Nacht, vierzig Jagdwaffen, einschliesslich einer Remington 220 Gewehr mit Schalldämpfer, Gefrierschränke voll mit Hirsch- und Rehfleisch usw.
Im Telefon von einem der Verdächtigen fand die Polizei auch ein Bild, welches mehrere der Hobby-Jäger zeigt, wie sie stolz mit dem Gewehr auf der Schulter vor dem Kadaver eines Hirsches stehen.
Den Männern wurde der Waffenbesitz oder deren Transport bis zu ihrem Gerichtstermin verboten. Aber zwei von ihnen spielten mit dem Feuer: Ein paar Wochen später wurden sie erneut mit dem Gewehr über der Schulter auf der Jagd überrascht. Dieses Mal wurden die Männer sofort inhaftiert.
Das Gericht sprach am 12.12.2017 die Männer für schuldig. Zwei Männer wurden zu sechs Monaten Gefängnis, einschliesslich zwei Monaten Haft, sowie zum Entzug ihrer Jagdgenehmigungen verurteilt. Der Rest der Wilderer wurde zu 2 bis 8 Monaten Gefängnis verurteilt.