Drei Gepardenjunge, die von einer Grosskatze geboren wurden, die letztes Jahr aus Afrika nach Indien gebracht wurde, sind in der vergangenen Woche im Kuno-Nationalpark in Zentralindien gestorben, als eine Hitzewelle die Temperaturen in der Region in die Höhe trieb.
Die Jungtiere waren die ersten, die seit mehr als sieben Jahrzehnten in Indien geboren wurden. Einst waren Geparden in Indien weit verbreitet, doch 1952 wurden sie durch die Jagd und den Verlust ihres Lebensraums ausgerottet. Ihre Mutter gehörte zu den 20 Geparden, die Indien im Rahmen eines ehrgeizigen und heftig umstrittenen Plans zur Wiederansiedlung des schnellsten Landtiers der Welt in dem südasiatischen Land aus Namibia und Südafrika einfliegen liess.
Das erste Jungtier starb am Dienstag, was die Tierärzte im Nationalpark im Bundesstaat Madhya Pradesh dazu veranlasste, die Mutter und ihre drei verbleibenden Jungtiere genau zu beobachten. Am Donnerstagnachmittag – einem Tag, an dem die Temperaturen 47 Grad Celsius erreichten – wirkten die Jungtiere schwach, und die Behörden griffen ein, um den Katzen zu helfen.
Sie waren „schwach, untergewichtig und stark dehydriert“, und zwei von ihnen starben später, so die Forstbehörden in einer Erklärung vom Donnerstag.
Das letzte überlebende Jungtier wird in einer Einrichtung für kritische Patienten behandelt.
Die Beamten machten keine Angaben zur Todesursache, aber es wird vermutet, dass eine sengende Hitzewelle in Indien die Jungtiere geschwächt hat. Experten zufolge ist die Überlebensrate von Gepardenjungen sowohl in freier Wildbahn als auch in Gefangenschaft gering.
Die Katzen wurden mit grossem Tamtam eingeführt, und der indische Premierminister Narendra Modi hatte erklärt, die Katzen würden die Bemühungen um den Erhalt der vernachlässigten Graslandschaften Indiens unterstützen. Doch von den 20 erwachsenen Geparden, die nach Indien eingeführt wurden, sind drei – zwei Weibchen und ein Männchen – gestorben.
Weltweit gibt es nur noch weniger als 7’000 erwachsene Geparden in freier Wildbahn, und sie bewohnen weniger als 9 % ihres ursprünglichen Verbreitungsgebiets. Der schrumpfende Lebensraum, bedingt durch die wachsende menschliche Bevölkerung und den Klimawandel, stellt eine grosse Bedrohung dar.
