Jäger beschreiben die Jagd als grosse Leidenschaft, die eine starke Faszination ausübt. Im Wort Leidenschaft klingt der Beilaut von etwas Zerstörerischem und Leiden-Schaffendem mit. Bei der Jagd geht es um entfesselte Gier, Egoismus, Gewalt und Selbstdarstellung – keine Tugenden, sondern Unkultur und Tierquälerei.
Die Frage, ob das Töten der Tiere wirklich notwendig und ethisch vertretbar sei, dringt im Rausch des Jagdfiebers kaum in die Wahrnehmung des Jägers. Dennoch möchte kein Tier, wie wir Menschen auch, vorzeitig aus dem Leben gerissen werden. Ein noch bevorstehender Lern- und Nachdenkprozess für den Jäger, um dem Töten von Tieren als Freizeitvergnügen zu entsagen.
Das persönliche Weltbild und Wertgebäude des heutigen Jägers ist arg in Schieflage. Alles Leben hat einen gemeinsamen Ursprung und wir sind auch nur eine Säugetierart, die sich selbst Mensch nennt. Im Zweifelsfall entscheidet man sich immer für das Leben, wie wir das in unserem Kulturkreis auch den Menschen zugestehen.
Die Gewinnung von Wildbret (Fleisch) ist heute nicht mehr lebensnotwendig. Tieren Schmerzen, Leiden, Ängste und Tod zuzufügen, ist gemäss dem Tierschutzgesetz keine Jagdethik, sondern reine Tierquälerei. Wildtiere leben auch in Familienverbänden. Dennoch erschiessen Jäger im Sog der Jagd-Passion Muttertiere, Vatertiere, Jungtiere und in der Regel sowieso nur gesunde Tiere. Damit steigern sie die Reproduktionsleistung von bestimmten Tierarten, um noch mehr jagen bzw. erlegen zu können.
Die heute mehrheitlich aus Spass gejagten Tiere, sind dem Menschen gegenüber friedliche Lebewesen, welche mindestens genauso eine Daseinsberechtigung haben wie der Mensch, um sich an unserer gemeinsamen Evolution zu beteiligen und sie sind auch von der Mehrheit der SchweizerInnen gerne gesehene Tiere auf Spaziergängen und Wanderungen in Wald und Flur.
Es gibt keine Ethik, die das Töten von Tieren ohne Rechtfertigung befürwortet. Wenn früher Menschen gejagt haben, wurde dies mit Respekt vor dem Leben getan und nur um die eigene Sippe zu ernähren. Heute muss niemand mehr auf die Jagd gehen, um sich zu ernähren. Die Steinzeit ist vorbei!
Der Wald und die Natur sollten den Menschen und Tieren als friedlicher Erholungsraum und Lebensraums des Zusammenlebens zurückgegeben werden. Unsere Zeit wird zunehmend von Brutalität und Gewalttätigkeiten geprägt und daran ist die Jägerschaft nicht unbeteiligt. Diese negativen Energien von Gewalt, Angst, Terror, Respektlosigkeit, Tierquälereien, Störungen, Umweltverschmutzung, und Unbehagen, welche die Jägerschaft in der Natur vor allem bei den Wildtieren hinterlässt, ist längst nicht mehr zeitgemäss und eine kulturelle Minderung an Lebensqualität für die Gesellschaft.
Interessen-Gemeinschaft Wild beim Wild
Die IG Wild beim Wild ist eine gemeinnützige Interessen-Gemeinschaft, die sich für die nachhaltige und gewaltfreie Verbesserung der Mensch-Tier-Beziehung einsetzt, wobei die IG sich auch auf die rechtlichen Aspekte des Wildtierschutzes spezialisiert hat. Eines unser Hauptanliegen ist, in der Kulturlandschaft ein zeitgemässes und seriöses Wildtiermanagement nach dem Vorbild vom Kanton Genf einzuführen – ohne Hobby-Jäger aber mit integren Wildhütern, die den Namen auch verdienen und gemäss einem Ehrenkodex handeln. Das Gewaltmonopol gehört in die Hände des Staates. Die IG unterstützt wissenschaftliche Methoden der Immunokontrazeption für Wildtiere.
1 Kommentar
beste seite hier .. macht weiter so
schafft die jagd ab