Etwas von schwierigsten im Leben ist es, dass umzusetzen, was man selbst predigt. Vjekoslav Huzjak ist für sein Jagd-Faible bekannt. Doch nun zieht der kroatische Bischof mit einem folgenschweren Fehlschuss Kritik auf sich. Denn statt eines Wildschweins trifft der 58-Jährige einen anderen Hobby-Jäger.
In Kroatien sorgt dieser Jagdunfall mit Beteiligung eines katholischen Bischofs für öffentliches Aufsehen. Wie die Zeitung „Vecernji List“ am Dienstag berichtete, hat der Diözesanbischof von Bjelovar-Krizevci, Vjekoslav Huzjak, offenbar am vergangenen Freitag bei einer Wildschweinjagd versehentlich einen an die 100 Meter entfernten anderen Gewalttäter angeschossen. Das 64-jährige Opfer wurde mit einer schweren Oberschenkel-Verletzung in ein Spital gebracht, ist nach Polizeiangaben aber nicht in Lebensgefahr.
Tko je #Biskup Huzjak: za njegovu strast za lovom znalo se već godinama – https://t.co/qFXyhFjzgv #krizevci #KraljevaVelika #Lipovljani #Lov #Lovac #Nesreća #VjekoslavHuzjak pic.twitter.com/A26KT2qJXN
— Križevci.Info (@krizevciinfo) 15. Januar 2019
Die Polizei bestätigte den Jagdunfall, ohne den Namen des Bischofs zu nennen. Gegen den Bischhof, der eigentlich einen Keiler habe treffen wollen, werde ein Strafverfahren eingeleitet, hiess es in einer Mitteilung.
Huzjaks Diözese Bjelovar-Krizevci veröffentlichte eine Erklärung zu dem Vorfall. Darin hiess es, der Bischof bringe „sein tiefes Bedauern über das, was passiert ist, zum Ausdruck und wünscht dem verletzten Jäger eine schnelle Genesung„. Aus Kirchenkreisen hiess es: „Das ist etwas Ungewöhnliches und so etwas ist in der jüngsten Geschichte unserer Kirche noch nie passiert.“
Örtlichen Medien zufolge ist Bischof Huzjak als eifriger Hobby-Jäger bekannt. In sozialen Online-Netzwerken erntete der katholische Geistliche wegen des folgenreichen Fehlschusses zumeist Kritik. „Das passiert, wenn Priester ein Gewehr halten, statt am Altar zu bleiben… Amen!„, schrieb eine Frau auf Facebook. Ein Mann wetterte: „Was tut ein Bischof bei der Jagd? Gottes Geschöpfe töten? Ist das nicht gegen seinen Dienst und den Glauben, den er predigt?„
1 Kommentar
Salbungsvolles Geschwätz von der hohen Kanzel herab auf die andachtsvoll lauschenden Christenschafe herab regnen lassen. Das können unsere von Kirchengeldern fettgemästeten Pfaffen: Wasser predigen, Wein saufen! Das ist die Devise von „Gottes unfähigem Dienstpersonal“ hier auf Erden. Diese Diskrepanz wird nur noch als widerlich empfunden.
Kann man sich einen jagenden Jesus mit einem Gewehr vorstellen, der mit vor Schießgier zittriger Hand, Hasen, Rehe (oder auch böse Jagdkonkurrenz – „Raubzeug“, wie Nachbars Katze oder Hund) und anderes Getier „anschweißt“, d.h. anschießt, verletzt, verkrüppelt? Denn viele Tiere bleiben nicht sofort tot „im Feuer“ liegen, sondern krepieren erst elend nach Tagen oder Wochen unter furchtbaren Qualen.
Jesus würde wie einst die Händler aus dem Tempel, heute die Jäger mit der Peitsche aus Wald und Wiese – und Kirche jagen!
Oder ist ein Jesus vorstellbar, wie er mit viel Brimborium pharisäerhaft Hubertusmessen abhält?
„Himmelschreiende Ruchlosigkeit, mit welcher der christliche Pöbel gegen Tiere verfährt, sie lachend tötet, verstümmelt oder martert“ – mit so deutlichen Worten formulierte schon im 19. Jahrhundert Arthur Schopenhauer die moralische Verwerflichkeit des Menschen im Verhalten gegenüber seinen älteren Verwandten, den Tieren.
Wahrlich, für Tiere hat der Teufel keinen Klumpfuß und keine Hörner, sondern ein Menschengesicht. Zu ergänzen wäre dazu lediglich: Und die „Kronjuwelen der Schöpfung“, die Pfaffen im schwarzen Gewand, segnen all das unchristliche Wüten der „Dornenkrone Mensch“ per hoheitsvoll zelebrierten anthropozentrischen Kanzelreden willfährig ab – denn bekanntlich gibt es für den Homo sapiens keine größere Lust und Freude, als eine öffentliche, hochpriesterliche Würdigung des eigenen Tuns und Bestätigung seines vermeintlich einzigartigen Wertes.
Das unchristliche, schlicht gotteslästerliche Denken und Handeln unserer Amts-Kirchenvertreter ist absurd, absolut unverständlich. Analog der etablierten Politikerkaste, unseren sogenannten „Volksvertretern“, werden Bürger und Gläubige von den Amtskirchen mit heuchlerischen Kanzelreden abgespeist. Auch hier nur sophistisches Geschwätz, in dem Bestreben ja nirgends allzu sehr anzuecken. Man verneigt sich unterwürfig vor dem Islam, frömmelt nach allen Seiten und biedert sich bei Jägern, Tierexperimentatoren, sonstigen Tierschindern an. Und stößt dabei zwangläufig überall mit dem Hintern an. Heißt es nicht in der Bibel irgendwo, „Eure Rede sei Ja, oder Nein – alles andere ist von Übel“?
Wer, wenn nicht die Amtskirchen, die auf ihren angehäuften weltlichen Schätzen brütenden Vertreter des Christentums, wären mehr prädestiniert, sich unmissverständlich und engagiert für die von Gott geschaffene Welt mit all seinen Geschöpfen – Menschen wie Tieren und Pflanzen – einzusetzen ? Jesus wäre gewiss an ihrer Seite!
Die Kirche braucht sich nicht zu wundern, wenn immer mehr ehrliche, ernsthafte (!) Christen fluchtartig die „Großsekte“ Amtskirche verlassen und sich „Kleinsekten“ wie Freikirchen, zuwenden, wo – im Gegensatz zu erstgenannten – noch christlicher Glaube im Sinne der Urchristen gelebt wird, mit „Ehrfurcht vor allem Leben“, wie es Albert Schweitzer schon so trefflich artikuliert hat.
Mit pharisäerhaftem „Möchte-gut-sein-wollen“ , dann aber doch nur entsetzlich feigem Herumeiern der Amtskirchenvertreter in Sachen Mitgeschöpflichkeit, verspielt die Kirche jegliche Glaubwürdigkeit. Nur der Weise reist vom Irrtum zur Einsicht. Gottes unwürdiges Dienstpersonal hier auf Erden sollte endlich aufwachen.