In den Augen des Schwyzer Jagdvorstehers Thomas Fuchs deutet vieles darauf hin, dass sich im Gebiet Hoch-Ybrig tatsächlich ein Bär herumtreibt.
Noch aber fehlt «ein sicherer Nachweis». Die Fotofallen sind gestellt.
«Wir sind aus allen Wolken gefallen, als wir am Wochenende die Bären-Bilder zu sehen bekommen haben», sagt Thomas Fuchs, Vorsteher des Amts für Natur, Jagd und Fischerei, am Montag.
«Handfeste Beweise»
Der TV-Sender TeleZüri hatte am Samstag Aufnahmen einer Bauernfamilie im Gebiet Hoch-Ybrig gezeigt. Auf den Fotos ist ein schwarzes Tier in einer mit Schnee bedeckten Rinne eines Berghangs zu sehen. Das Tier gleicht einem Bären. Die Bilder sollen aus dem Wander- und Skigebiet Hoch-Ybrig in unmittelbarer Nähe zu den Bergbahnen stammen.
Die Familie Marty war auf ihrer Alp „Laucheren“ geraden am „hagen“, als der vierjährige Leandro zu seinem Vater rief: „Luäg det ä Bär!“ André Marty glaubte seinem Sohn zuerst nicht. Als er schliesslich den Blick hob und den Bären auf einem Schneefeld in der Nähe sah, bekam er „fast einen Herzstillstand“. Sofort packte er seinen Sohn und rannte mit ihm zu seiner Alphütte. Als Marty sich zum ersten Mal umdrehte, sah er, wie der Bär in die andere Richtung gegen Spirstock rannte. Sofort schoss Marty ein Foto. „Das hätte mir sonst niemand geglaubt!“, sagte Marty der Online-Redaktion der Neuen Luzerner Zeitung. Falls der Bär ihn hätte verfolgen wollen, hätte er keine Chance gehabt, da der Bär ein gewaltiges Tempo vorlegte.
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Obschon viel darauf hindeute, dass auf den Bildern ein Bär sei, reichten ihm diese als Nachweis nicht, sagte Fuchs. «Wenn nach 212 Jahren wieder einmal ein Bär in unserem Gebiet sein soll, möchte ich handfeste Beweise vorlegen können», sagte er. Schliesslich wäre es in der Schweiz der erste Bär auf der Alpennordseite seit der Ausrottung.
Um die Anwesenheit des Bären bestätigen zu können, wurden im vermuteten Gebiet bereits mehrere Fotofallen aufgestellt. Zudem habe man intensiv nach Spuren gesucht. Bislang aber erfolglos. «Wir fanden keinen Kot, keine Spuren im Schnee, nichts», sagte Fuchs. Er hofft, baldmöglichst einen DNA-Test durchführen zu können.
Der Jagdvorsteher unterhielt sich übers Wochenende auch mit den zuständigen Personen in Graubünden, wo im Juli 2005 der erste Braunbär nach 150 Jahren beobachtet worden war und wo es seither fast jährlich Sichtungen gegeben hat. «Anhand der letzten Sichtung im Bündnerland könnte es schon sein, dass der Bär den Weg in den Kanton Schwyz zurückgelegt hat», sagte Fuchs.
Eigenartig sei einfach, dass auf dieser vermuteten Strecke kein einziger Hinweis auf die Existenz des Bären gesichtet worden ist. «Ein so grosses Tier wie der Bär hinterlässt normalerweise deutliche Spuren», ist der Jagdvorsteher überzeugt.
Sobald die Existenz dieses Bären definitiv bestätigt sei, werde die Bevölkerung weiter informiert. Wer den Bären sichtet oder Spuren findet, solle sich unmittelbar bei der Wildhut melden.
Wolf tappte in Fotofalle
Bestätigen konnte Fuchs am Montag dafür die Anwesenheit eines Wolfs im Kanton Schwyz. «Wie bereits im Dezember des letzten Jahres konnte in der Region Einsiedeln/Ybrig ein Wolf nachgewiesen werden».
Die Identifizierung erfolgte mit Aufnahmen aus Fotofallen und anhand von Spuren, die von der Wildhut als Wolfsfährte bestätigt werden konnte.
Im vergangenen Winter wurde im selben Gebiet ein Wolf nachgewiesen. Ob es sich um das gleiche Tier handelt, könne nicht mit Sicherheit gesagt werden. Die Wildhut habe seit der letzten Bestätigung keine direkten Nachweise wie Risse oder Spuren gefunden.
1 Kommentar
Was für ein reißerischer Bericht:“ Ein Bär, ein Bär, Hilfe…!“
Haben wir Franz von Assisi vergessen? Er sprach mit Wölfen, Fischen und Vögeln, auch ein Bär hätte ihm zugehört!
Von vedischen Völkern ist überwiesen, dass Bären und Wölfe
ihnen als Babysitter dienten!
Im alten Ägypten zogen Löwen die Wagen der Menschen und verstanden ihre Wünsche über die Gedanken!
Eine reine, liebevolle Seele braucht kein Tier zu fürchten.
Schauen wir mal in den Spiegel oder auf unsern Teller und fragen wir uns, weshalb wir Tiere fürchten sollten.
Die Zeit ist reif, unser Bewusstsein zu erweitern.