Jagd

Trentino: Bärin greift Hobby-Jäger an

Die Trentiner Behörden haben den Bären identifiziert, der vor zwei Wochen zwei Personen auf dem Berg Monte Peller in Trentino angegriffen und verletzt hat. Dank der Analyse des Speichels auf den Kleidern der angegriffenen Männer wurde das Tier als eine 14 Jahre alte Bärin identifiziert, die unter dem Code „Jj4“ bekannt ist.

Dabei handle es sich um die zweitälteste Bärin im Trentiner Raum, berichteten die Behörden. Noch unklar ist, ob sie mit Jungen unterwegs war, als sie die beiden Männer attackierte. Jetzt soll die Jagd nach der Bärin beginnen, die aufgrund eines Erlasses des Trentino erlegt werden soll, schreibt die Presse.

Landeshauptmann von Trentino bleibt hart

Gegen die Tötung von „Jj4“ wehrt sich der italienische Umweltminister Sergio Costa. Er rief die Trentiner Behörden auf, der Bärin dieses Schicksal zu ersparen. Doch der Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti bleibt hart. „Der Umgang mit den Bären in unserer Region ist wegen der Zahl der Exemplare problematisch. Wir haben den Umweltminister über diese Probleme informiert“, sagte Fugatti. Costa zeigte sich bereit, mit rechtlichen Schritten die Erlegung der Bärin zu verhindern.

Vater und Sohn sind in den Bergen in der norditalienischen Provinz Trentino unterwegs. Auf einmal steht ein Bär vor ihnen. Der 28 Jahre alte Sohn läuft davon, fällt vor Schreck hin. Der Bär steigt auf ihn.

Der Vater greift an, verteidigt den Sohn und attackiert den Bären. «Wie ein Blitz» sei das Tier aus dem Wald gekommen, zitieren lokale Medien den Vater Fabio Misseroni. «Er warf sich auf meinen Sohn, traf ihn an den Beinen. Da bin ich gegen ihn angetreten, um (meinen Sohn) Christian zu verteidigen. Er biss mich in ein Bein, dann in einen Arm, dann in die andere Hand. Dann ging er weg, wie durch ein Wunder. Er hätte uns beide töten können.»

Die Männer – beide sind Hobby-Jäger – kommen ins Krankenhaus. Beim Kampf zwischen Wildtier und Vater sei es zu «Tritten, Schlägen, Bissen» gekommen, hiess es bei der Provinz. Aber ob der Bär aggressiv war oder die Menschen ihn mit ihrem Verhalten aufgescheucht haben, ist unklar. Geprüft wird, ob es eine Bärin mit Jungen war. «Bären haben normalerweise Angst vor Menschen, sie weichen ihnen aus. Aber wenn eine Bärin Junge hat, dann verteidigt sie diese», erklärt ein Sprecher der Provinz.

Die beiden Hobby-Jäger – der 59-jährige Fabio Misseroni und sein Sohn Christian – haben die Behörden aufgefordert, die Bärin nicht zu töten. Der Vater erlitt bei dem Vorfall im Val di Sole Knochenbrüche in einem Bein und tiefe Wunden. Der Sohn kam mit oberflächlichen Verletzungen davon. Der Naturschutzverband Legambiente beauftragte seine Anwälte, Anzeige gegen den Trentiner Landeshauptmann einzureichen.

Schwester von erschossenem Bär „Bruno“

„Jj4“ ist die Tochter der Bärin Jurka, die 2010 im ersten Bärenpark Baden-Württembergs im Wolftal bei Bad Rippoldsau-Schapbach untergebracht wurde. Der Park ist als Asyl für ehemalige Wildtiere gedacht, die nicht mehr ausgewildert werden können. Die ursprünglich aus Slowenien stammende Bärin war im Trentino betreut und auf die Auswilderung vorbereitet worden. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch, da sich die 14 Jahre alte Jurka zu sehr an Menschen gewöhnt hatte. Ihr Sohn Bruno war am 26. Juni 2006 in Oberbayern erschossen worden. Unter Tierschützern hatte das heftige Proteste ausgelöst.

Im Trentino leben circa 90 Bären in freier Wildbahn. Manchmal dringen sie in Wohngebiete ein und attackieren Nutztiere. Im Rahmen eines von der EU geförderten Projekts war im Jahr 1999 ein Dutzend Bären aus Slowenien in die Region gebracht und ausgesetzt worden.

1 Kommentar

  1. Heidemarie Rittscher Antwort

    Warum kann man nicht diese Scheiß Hobby Jäger nicht einfach abknallen so wie die das mit den Tieren tun. Ich wäre dafür.

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