Die Wildkatze (Felis silvestris) ist eine Art aus der Familie der Katzen, die in verschiedenen Unterarten in Europa (vergleiche Europäische Wildkatze), Afrika, Westasien, Zentralasien bis nach Indien heimisch ist.
Da sie zu den am weitesten verbreiteten Katzen gehört, wird sie in der Roten Liste der IUCN seit 2002 als nicht gefährdet (Least Concern) geführt. Die Falbkatze (afrikanische Wildkatze) ist die Stammform der Hauskatze.
Das natürliche Verbreitungsgebiet des Wildtieres erstreckt sich von Schottland und Westeuropa über Mittel- und Osteuropa bis Zentralasien und den Westen Indiens. Darüber hinaus bewohnt sie grosse Teile Afrikas mit Ausnahme der zentralafrikanischen tropischen Regenwaldgebiete.
Die Europäische Wildkatze oder Waldkatze (Felis silvestris silvestris) ist in Europa, einigen Mittelmeerinseln, Anatolien, sowie im Kaukasus und Nordkaukasus verbreitet und zeichnet sich vor allem durch den buschigen Schwanz aus, der in einer breiten, stumpfen Rundung endet. Am Schwanzende finden sich häufig drei schwarze „Kringel“. Das Fell ist dicht, das Streifenmuster recht auffällig, aber auch oft verwaschen.








Interessante Fakten zur Wildkatze:
- Sehr stark ausgeprägte Sinne, wittert aber nur mässig.
- Vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv.
- Körperbau massig wirkend durch das dichte, langhaarige Fell
- Fell seitlich «verwaschen» grau-bräunlich, oft mit weissen Flecken an Kehle, Brust und Bauch; immer mit dunklem Rückenstrich (sog. Aalstrich)
- Schwanz buschig, mit stumpfem schwarzem Ende, oft mit 2-3 deutlichen schwarzen Ringen
- Streifgebiet der Kätzin kann bis zu 3.500 ha, das des Kuders bis 5.500 ha gross sein.
- Typischer Waldbewohner und Territorialer Einzelgänger. Reviere markieren sie mit Urinspritzern, Kot, Kratzbäumen oder Duftmarkierungen.
- Paarung verläuft ähnlich der Hauskatzen. Nachts sind die Liebesklagen vor allem des Kuders zu hören.
- Nach einer Tragzeit von 63 bis 69 Tage wirft die Katze ihre meist 2 – 5 Jungen im April/Mai in Reisighaufen, Erdbauen, Felsnischen und ähnlichen Verstecken. Die Jungen sind 9 bis 11 Tage blind.
- Bis zu drei Monate lang werden die Jungen gesäugt. Mit 2 Monaten begleiten die Jungkatzen die Mutter auf die Jagd. Der Kuder kümmert sich vermutlich nicht um die Jungtiere.
- Ab Herbst sind die Jungtiere selbständig und suchen sich ein eigenes Revier.
- Mit 10 Monaten geschlechtsreif und die weiblichen Tiere können selber Junge gebären.
- Natürliche Feinde sind Luchs und Wolf, von jungen Wildkatzen auch Uhu, Steinadler, Habicht, Fuchs und Marder.
- Die Wildkatze bevorzugt nicht zu hoch gelegene Südlagen mit viel Unterholz und Felspartien, die ihr Verstecke bieten, und weiträumige offene Flächen als Nahrungsgründe.
- Lebt in ganz Zentraleuropa ausser in den Alpen.
- Beute vor allem Kleinnager, bei Gelegenheit aber auch Vögel, Säuger bis Hasengrösse, Insekten und Amphibien.
- Reisst ihre Beute, indem sie lautlos durch das Gestrüpp schleicht und bei dem geringsten Geräusch bewegungslos verharrt, um dann mit einigen mächtigen Sätzen das Opfer niederzuziehen.
- Aas nur in schweren Notzeiten.
- Sobald Gefahr im Verzug ist, bringt die Kätzin ihre Jungen in einen anderen Schlupfwinkel.
- Höchstalter in freier Wildbahn 12 bis 14 Jahre, in Gefangenschaft bis zu 21 Jahre.
- Hohe Verluste entstehen durch Verkehrsunfälle und Fallen der Hobby-Jäger.
- Früher in Mitteleuropa fast überall anzutreffen, aber durch intensive Bejagung fast ausgerottet worden.
Was unternimmt Wild beim Wild für den Schutz der Wildkatze?
Wir engagieren uns, damit Populationen und deren Lebensräume erhalten und miteinander verbunden werden. Natürliche Korridore ermöglichen den genetischen Austausch zwischen einzelnen Populationen. Nicht nur der Schutz der Beutegreifer, sondern auch ihrer Beutetiere ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit. Dies geschieht, indem wir die Wildtiere vor der unnötigen Jagd und Wilderei wo immer möglich verteidigen.